Wann haben Sie zuletzt auf einer Website herumgesucht, um mehr über die Betreiber zu erfahren? Neben dem interessanten Fakt, dass die »Über«-Seite oft die erste Stelle ist, an der überhaupt Namen der Ansprechpartner genannt werden, warten hinter diesem Klick die unterschiedlichsten Erfahrungen auf Sie: Zum Beispiel eine Galerie der Missverständnisse, wozu sich diese Seite sinnvoll nutzen lässt.
Der erste Eindruck ist der entscheidende, das gilt auch bei der Auswahl einer Kanzlei, deren Angebot sich potenzielle Mandanten prüfend anschauen. Dabei verschenken viele Steuerkanzleien das Potenzial der unauffällig mächtigsten Unterseite von allen: Der Profil-Seite, auch »About« oder »Über« beschriftet.
Viele dieser Kanzleiprofil-Seiten ähneln sich verdächtig, vermutlich weil man im DIY-Marketing nur zu gerne schaut, was die anderen so treiben und es sich dann nachbaut.
Das fängt schon damit an, dass viele Texte in einem einlullenden einheitlichen Tonfall geschrieben werden. Eine der wichtigen Chancen, die zu oft ungenutzt vergeht, ist die auf einen vernünftigen Text, der informiert, erfrischt und nicht so abgenudelt klingt. Weg mit der Wand aus Worthülsen:
Kundenorientiert, innovativ, blupp blupp blupp ….
Ihnen fällt auch bestimmt aus Erfahrung und auf Anhieb ein, was alles auf sehr vielen »Über uns«-Seiten zu finden ist: Eine Chronik oder Geschichte der Firma, ein verlängerter Branchenbucheintrag oder in moderneren Kanzleien ein Foto oder eine Fotogalerie vom Team. Vielleicht auch ein Werdegang von Firma oder Inhaber*in. Schließlich soll man hier auf einen Blick sehen, wer zur Firma gehört, richtig?
Falsch. Zumindest teilweise.
Ein Werdegang der Inhaberin, die beeindruckende Historie einer Kanzlei und die Gesichter des Teams können definitiv wertvolle Ergänzungen sein, vielleicht genau deshalb sogar auf Unterseiten ausgelagert werden – das kommt auf Ihr Konzept an. Wichtig ist aber vor allem, dass Sie sich als Betreiber*in einer Kanzlei-Website bewusst machen:
Die »Über«-Seite soll Betrachtenden ohne Umweg aufzeigen, ob die Lösung für ihre Anforderungen bei dieser Kanzlei zu finden ist.
Das ist ein völlig anderer Ansatz als die Selbstdarstellung der Steuerkanzlei.
Die umsatzsteigernde Kunst besteht darin, beide sinnvoll zu verweben: Die Infos über Sie und der Nutzen, den die Mandanten von der Zusammenarbeit mit genau Ihrer Steuerkanzlei haben werden. Als Anhaltspunkt für einen guten Profiltext empfehlen wir Ihnen, sich an diesen fünf Tipps zu orientieren:
5 Tipps für erfolgreiche »Über uns« Seiten der Steuerbranche
1. Starten Sie in die Selbstdarstellung bereits im Intro mit dem Nutzen, den Sie Ihren Mandanten bieten, denn diese wollen sofort wissen, was Sie konkret anbieten.
2. Nennen Sie Ihren vollen Namen und garnieren Sie ihn mit einem aktuellen, natürlichen Foto. Was so banal klingt, fehlt nämlich auf viel zu vielen Websites: Die Kontaktperson.
(Erweitern Sie gegebenenfalls um Team-Porträts, aber kurz und knackig mit Job-Beschreibung.)
3. Statt Chronik und Lebenslauf ein kurzer Storytelling-Abriss: Knüpfen Sie die wichtigen Fakten und Jahreszahlen zu spannenden Entwicklungen und Umbrüchen kurz in erzählender Form zusammen.
4. Werte und Visionen: Schleifen Sie Ihr Profil, indem Sie sachlich, offen und dabei transparent erläutern, was Ihnen selbst wichtig ist für eine gute Zusammenarbeit mit Ihren Mandanten.
5. Vergessen Sie nicht die direkte Kontaktmöglichkeit genau dort, wo Lesende sich gerade befinden und den Call-to-Action, dass man Sie genau jetzt kontaktieren sollte.
*
(Achten Sie außerdem darauf, dass Tonfall, Ausdrucksweise und Vokabular dieser Seite zur restlichen Internetpräsenz passen und umgekehrt, damit keine Brüche im Kopf beim Lesen der weiteren Informationen entstehen.)
Ein Team ist eine Mannschaft, nicht ein Zwei-Klassen-System
Etwas, das man immer noch auf vielen Kanzlei-Webseiten sehen kann: Eine »räumliche« Trennung zwischen den Beratern und dem restlichen Team. Solche Hierarchien und die entsprechenden Darstellungen wirken altbacken, sie sind einfach nicht mehr zeitgemäß: Als potenzieller Mandant oder als zukünftige Mandantin möchte ich das Gefühl haben, dass sich eine zusammengeschweißte Mannschaft um mich kümmert.
Testimonials integrieren: Zufriedene Mandanten zu Wort kommen lassen
Eine Profilseite muss keine Bleiwüste sein. Sie können Listen, Bilder und Kästchen integrieren, den Aufbau auflockern – im Idealfall durch Videos und/oder so genannte Testimonials: Aussagen zufriedener Mandant*innen.
Denken Sie dabei unbedingt daran, dass es häufig vor allem die soften Aspekte einer Zusammenarbeit die überzeugenden sind, wenn noch Unklarheiten bestehen: War das Team innovationsbereit, gut erreichbar, immer nett, hat man sich auch in komplexen Sonderfällen bemüht?
»Unserem Anspruch, als Mandanten ganz auf digital umzustellen, ist das Team der Steuerkanzlei X mit praxisnahen Vorschlägen entgegengekommen. Wir fühlen uns gut aufgehoben mit allen nun digitalisierten Abläufen und werden X gerne empfehlen!«
Erstens sind nämlich Aussagen über die allgemeineren »Soft Skills« einer Kanzlei viel leichter zu erringen als Bewertungen, denen geschäftliche Details zu entnehmen wären. Zweitens überzeugen sie auch viel eher und drittens können Sie diese dann an beliebigen Stellen der Website als Überzeugungselemente einblenden, nicht nur auf der Profilseite.
Das alleine ist bereits ein Grund, sich um Mandantenreferenzen und deren Freigaben zu bemühen.
Digital ist alles leichter
Noch eine kleine Unterlassungssünde, die viele Steuerkanzleien begehen: Sie arbeiten zwar teilweise oder voll digital, der Profil-Seite ist dieser wichtige Punkt aber nicht zu entnehmen. Potenzielle Mandanten müssen sich erst duch weitere optimierungswürdige Seiten mit Leistungen und Angeboten kämpfen, um diese Info auszugraben.
Dabei gehört der digitale Faktor ins erste Drittel der Kanzleidarstellung. Schließlich orientierte eine umsatzsteigernde Selbstdarstellung sich am Nutzen für potenzielle Mandanten – und die Kundschaft will bevorzugt modern arbeiten.
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