Die seit Jahren stetig vorangleitende Transformation hin zur modernen Arbeitswelt wird in der Steuerbranche allerortens so gründlich besprochen, als würde es keine anderen Themen mehr geben. Schlimmer noch, sämtliche vorhandenen Aufgaben und Angelegenheiten werden damit in Verbindung gebracht bis hin zum Überdruss. Sind auch Sie als Steuerberater:in genervt von Digitalisierung?
Technischer Fortschritt ist nur noch eine Entscheidung
Die eigentliche Umsetzung digitaler Lösungen ist schon lange kein Problem mehr. Als Steuerberater:in müssten Sie nur noch auswählen, welche Lösung Sie einsetzen wollen. Warum also wird über diese Modernisierung von Methoden immer noch allerortens so intensiv gesprochen, bis sogar bereits von ihr überzeugte Personen völlig genervt von Digitalisierung sind?
Ganz einfach: Weil das Vorhandensein der Möglichkeiten nicht genügt.
Den einen geht es nicht schnell genug, den anderen ist das Angebot zu groß für eine schnell getroffene Auswahl. Vor allem aber stehen Mandantinnen und Mandanten, Kanzleimitarbeiter:innen und Steuerberatende auf unterschiedlichen Positionen und müssen wahlweise angelockt, abgeholt und überzeugt werden.
Wichtig ist hierbei, dass Menschen nur selten etwas mit Überzeugung nach außen vertreten, das sie weder kennen noch verstehen. Mitarbeiter:innen, die in Transformationsprozesse nicht einbezogen werden, machen einfach nicht mit.
Wenn Sie oder Ihr Team genervt von Digitalisierung sind, dann tritt dies häufig auf, weil noch nicht alles so rund läuft, wie es sollte. Anfragen von Mandant:innen nicht zufriedenstellend erfüllt werden können oder die Mitarbeiter:innen sich querstellen.
Damit die Ideen von Chefs und Chefinnen wirken, muss sich noch viel mehr als nur die Technik wandeln
Um die aktuelle Studie Transformation Progress Index 2021 der Marktforschung Sasserath Munzinger Plus GmbH zu zitieren:
„Die Arbeitswelt in Deutschland befindet sich im Wandel. Gut 2/3 der befragten Mitarbeiter:innen sind von Transformationsaktivitäten betroffen – und erkennen diese auch als solche. Doch 49% der Mitarbeiter:innen in Deutschland sind keine klaren Befürworter:innen der aktuellen Transformationsaktivitäten ihres Unternehmens.
Das ist kein Wunder: es geben weniger als die Hälfte der Mitarbeiter:innen an, dass sie die Transformationsaktivitäten kennen bzw. verstehen. (…) Unternehmen, die die Transformation mit einem neuen Leitbild begleiten – und damit auch die kulturellen Aspekte aktiv angehen – haben mehr „Kenner:innen“ und „Vorreiter:innen“ unter ihren Mitarbeiter:innen.“
Genervt von Digitalisierung sind auch IT-Fachabteilungen - weil sie übergangen werden
Der technologische Wandel greift seit Jahren jeden Geschäftsprozess an. Man müsste schon in einem Zelt in der Wüste hausen, um ihn zu verpassen. Obwohl also garantiert auch die IT-Abteilung in Ihrer Steuerkanzlei schon längst eine Meinung und sich in einigen Bereichen fortgebildet oder zumindest informiert hat, werden häufig externe Berater:innen und Firmen beauftragt, wenn es an die eigene Transformation geht.
Dabei wäre so viel damit gewonnen, wenn der erste Schritt darin besteht, dass die bereits vorhandene IT-Abteilung sich neu aufstellt: Sich fortbildet, das Team erweitert und das Wissen ins Haus holt, verbunden mit den vorhandenen Erfahrungen. Beratung auch die Schulung des Teams beinhaltet bis zu dem Niveau, auf dem sich in Zukunft Entscheidungen zuversichtlich treffen lassen.
Der Vorteil: Anders als bei einer Arbeit nur mit externen Beratern bleibt das Wissen mitsamt dem Erfahrungsprozess anschließend „inhouse“.
Aus unseren Erfahrungen im digitalen Mandant:innen Onboarding für den lexoffice Steuerberaterzugang wissen wir, dass Prozesse sich zügiger etablieren lassen, zuverlässiger laufen und bessere Erfolge bringen, wenn Mitarbeiter:innen bereits ab unserer Schulung im Rahmen des STARTER-PAKETES voll involviert werden.
Solche Synergie-Effekte lassen sich nutzen, wenn Sie Ihre eigene IT besser verstehen lernen und von Anfang an involvieren. Lektüretipp: Digitalisierung in Firmen: Warum IT-Teams oft übergangen werden.
Drei Säulen der wettbewerbsfähigen #Zukunftskanzlei
1. innovative Technologie menschenfreundlich einsetzen
Digitalisierung und ihre Möglichkeiten nutzen, inklusive „Entbürokratisieren“ und Vereinfachen von Abläufen, der Abschaffung von Pendelordnern und der Einführung von technisch innovativen Tools und Prozessen.
2. mit dem Kanzlei-Team gemeinsam den Wandel einleiten
Mit dem intern vorhandenen Fachwissen und der Fortbildungsbereitschaft der eigenen Fachleute und Mitarbeiter:innen auf externe Beratung setzen, statt zu versuchen, alle Prozesse komfortabel auszulagern.
3. Transformation ist ein Mindset
Niemals wieder wird eine technologische Aufgabe so einfach sein wie das Einstöpseln und Anschließen eines neuen Scanners, es sei denn, Sie arbeiten mit einer professionellen Lösung in der Cloud. Alles ist in Bewegung und wird es auch bleiben. Das gilt für Technik, für die Regeln erfolgreicher Zusammenarbeit und für das Verstehen von Mandant:innen. Sie sind mitten drin:
Kennen Sie den alten Spruch „Sie stehen nicht im Stau, Sie sind der Stau“? Dabei geht es viel weniger um den Ort, an dem Sie sich befinden und ob Sie schon ganz weit gekommen sind oder nicht. Sondern darum, wie Sie damit umgehen, dass sich kein Ende abschätzen lässt. Verbissen, obwohl das sinnlos ist?
Oder locker, lässig, lernbereit:
Sie stehen nicht vor dem Wandel. Sie sind der Wandel.
lex' talk about tax - der Podcast von lexoffice zur Zukunftskanzlei
Der Podcast greift die Themen der #Zukunftskanzlei auf: neue Arbeitsfelder für Steuerberater, Menschen aus der Branche mit ihren Erfahrungen, moderne digitale Technologien und konkrete Tipps, die schon heute umsetzbar sind. Deine Gastgeber, Carola Heine und Olaf Clüver aus dem lexoffice Team, sind für dich der Zukunft auf der Spur. Dazu bringen sie eigenen Themen ein und lassen im Gespräch mit Gästen die Sprühfunken fliegen. Sei dabei in der Runde, freue dich auf neue Einblicke und hole dir den Extra-Schub auf der Zukunftsgeraden.
Startklar? Dann heißt es wieder einmal „Auf in die Zukunft!“
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