manugoo, das ist Crowdsourcing für Konsumgüter. Auf dieser Plattform haben Consumer die Möglichkeit, sich aktiv am Produktentwicklungsprozess zu beteiligen – und so am Umsatz erfolgreicher Produktentwicklungen beteiligt zu werden. Wir interviewten für Euch Florian Meise, den Geschäftsführer dieses spannenden Solinger Unternehmens.
„Crowdsourcing bis zur Marktreife“ heißt es auf der Consumer Plattform manugoo: Hier können Probleme geteilt, Ideen vorgeschlagen, Meinungen abgegeben und fertige Produkte eingereicht werden. Die Crowd löst dann die geteilten Probleme, stimmt über die einzelnen Ideen und darauf folgenden Entwicklingsschritte ab – und entscheidet sogar darüber, welches Produkt produziert und verkauft werden soll.
Das Ergebnis: Validierte auf den Markt zugeschnittene Produkte, die im manugoo Online-Shop und bei verschiedenen Partnern im Einzelhandel und E-Commerce vertrieben werden. Ein spannendes Konzept, das auch für Firmen interessant ist, die eigene Produkte voranbringen wollen. Wir freuen uns, dass Florian Meise die Zeit für ein Interview gefunden hat.
Florian Meise
Immer auf der Suche nach neuen Produktideen und Geschäftsmodellen und jeden Tag mit vollem Einsatz für die eigenen Unternehmen unterwegs ist Florian von manugoo.de
Florian Meise, Geschäftsführer manugoo
lexoffice: Hallo Florian, danke für diese Gelegenheit, Dich nach manugoo zu befragen. Die Idee für dieses Businessmodell stammt von Dir – wie bist Du denn darauf gekommen?
Florian Meise: Das ist damals sozusagen während des Industrial Design Studiums passiert, ich hatte noch eine andere Firma, eine Agentur für Design und Marketing (Kreativer Moment). Ich war dabei aber schon immer sehr fasziniert von Start-ups und innovativen Geschäftsmodellen und wollte mit dem erworbenen Wissen dann gerne mehr sein und machen als einfach „nur“ eine Agentur für Produktdesign gründen. Deswegen die Überlegung, wie sich in Produktdesign konkreter Mehrwert einbringen lässt – also habe ich einen Blog aufgesetzt, erste Nutzerbefragungen in Richtung demokratische Produktentwicklung durchgeführt. Demokratische Produktentwicklung und die Konsumenten mit entscheiden lassen, wie Produkte aussehen und funktionieren sollten. So entstand dieses Geschäftsmodell.
Selbstständig bin ich jetzt seit 8 Jahren. Gegründet haben wir zunächst noch zu zweit, doch inzwischen hat mein damaliger Geschäftspartner uns leider wieder verlassen und ich arbeite als Geschäftsführer mit einem mobilen Team aus Assistenten, Freelancern und Praktikanten.
So bin ich dann übrigens auch bei lexoffice gelandet. Mein Partner, der sich mit Buchhaltung und Finanzen auskannte, war weg und ich sah mich mit neuen Aufgaben konfrontiert, obwohl ich doch immer für den kreativen Part der Produktentwicklung zuständig gewesen bin vorher. Mit lexoffice habe ich mich der Herausforderung gestellt und inzwischen haben wir so viele Aufgaben, dass wir mit unserem Team diverse Berufsbilder locker abdecken, wenn wir hier Produkte von der Idee bis zur Marktreife entwickeln 🙂
lexoffice: Jetzt ist das idyllische Solingen, in dem ihr vor inzwischen fünf Jahren mit dem ersten Businessmodell gestartet seid, ja nicht gerade eine Hochburg der Start-up Szene.
Florian Meise: Vielleicht keine Hochburg, aber es tut sich doch ganz schön was – und „made in Solingen“ steht immer schon für solide Qualität, aber inzwischen durchaus auch für Innovation.
Was die blühende Szene angeht: Wir haben damals schon 2013 den Gründerpreis „Gründer für Solingen“ der Stadt gewonnen, seitdem tut sich eigentlich so einiges. Vor ewigen Zeiten waren wir das einzige Start-up, aber wir haben dann schnell gemerkt, dass es viele Möglichkeiten für neue Geschäftsmodelle und neue Produkte gibt.
2016 haben wir unser Zuhause dann in einem Coworking Space gefunden, die Szene der Gründer und Start-ups hier wächst. Wir haben unsere Einzelhandelslösung irgendwann hinter uns gelassen, unsere Plattform entwickelt, jetzt sind wir wieder einen Schritt weiter und erfinden uns gerade noch einmal ganz neu, in dem wir die Produktentwicklungs-Plattform im B2B Bereich anderen Unternehmen zur Verfügung stellen.
Im ersten Schritt können Firmen eine Aufgabenstellung für die Community online stellen. Unter einem Titel wie z.b. “Der Messerblock der Zukunft” oder “Entwickle Innovationen für die Firma XY” können dann tausende Nutzer Ideen für die Produkte einer Firma vorschlagen und dafür entweder tolle Preise gewinnen oder sogar am späteren Produkt beteiligt werden. Die Firma bekommt so eine starke Markforschungsplattform inklusive der ersten Nutzer und einer kontinuierlichen Betreuung durch ein Team von Designern, Produktentwicklern, Ingenieuren und Marketing-Experten.Das Marketing in sozialen Netzwerken ist natürlich auch inklusive. So kann das Unternehmen zahlreiche Meinungen zu Funktionen, Materialien und auch der Form oder dem Preis von Produkten erhalten. So entstehen nie wieder Fehlentwicklungen.
lexoffice: Was ist denn Dein Lieblingsprodukt bei den Sachen, die Ihr mit Crowd-Antrieb entwickelt habt?
Florian Meise: Wir haben natürlich auch unsere Lieblinge ein Stück weit realisieren können, immer in Anbetracht der Tatsache, das wir selbst auch ein begrenztes Budget haben, um die Dinge zu produzieren. Unser absoluter Topseller und auch eines meiner Lieblingsprodukte, ich trage es immer noch tagtäglich, ist „Roll me up“, unsere magnetische Kopfhöreraufwicklung.
Wir kennen ja alle das Problem, man sucht unterwegs die Kopfhörer und findet schlimmstenfalls ein Kabelknäuel vor, wenn man in die Tasche greift. Womit kann ich also meine Kabel sauber so aufwickeln, damit sie sich in der Tasche nicht verknoten? In der gemeinschaftlichen Diskussion bei manugoo kamen wir dann darauf, dass ein integrierter Magnet es mir ermöglicht, die Kopfhörer nach Belieben überall an der Kleidung zu befestigen. Das ist auf jeden Fall ein cooler Mehrwert – es gibt viele Ansätze für das Kabelproblem, aber mit diesem in unserer Community entstandenen Produkt hat man dieses Alltagsproblem wirklich wunderbar gelöst. Das macht mir immer noch Spaß, das ist einfach so nützlich.
lexoffice: manugoo entwickelt also tatsächlich nur greifbare Produkte, die man dann auch buchstäblich in der Hand halten kann?
Florian Meise: Genau. Daher kommt übrigens auch unser Name: manufactured goods. Bei uns gibt es keine Apps oder Software, keine Maschinen oder Investitionsgüter, sondern ausschließlich Consumer-Produkte, dabei kann dann auch wirklich jeder seine Meinung mit einbringen.
lexoffice: Du hast ja schon erwähnt, dass Du Rechnungen mit lexoffice schreibst, seit Dein als Kaufmann ausgebildeter Exgeschäftspartner sich anderen Projekten zuwandte. Als jemand, der quasi ins kalte Wasser geworfen wurde, nun die Frage zum Schluss: Warum hast Du Dich für lexoffice entschiede? Bist Du zufrieden?
Florian Meise: Genau, ich musste mich selbst akribisch in Buchhaltungsthemen einarbeiten, das war im Sommer 2016. Für lexoffice habe ich mich entschieden, weil die Buchhaltungslösung aus einem renommierten „großen“ Haus kommt, weil ich die Vorzüge der Cloud-Anwendung sehr zu schätzen weiß und natürlich auch, weil ich gerne jederzeit und mobile auch mit dem Smartphone arbeiten will.
Zufrieden bin ich auf alle Fälle, alles prima und auch Praktikanten kann ich bei Bedarf super schnell einarbeiten.
Gerade diese Woche habe ich mich dann über die Info gefreut, dass lexoffice jetzt mit Kontist zusammenarbeitet. Naja, und wenn ich mir was wünschen dürfte … gerne Shopanbindungen und einfache Schnittstellen zu Plattformen wie Amazon 🙂
lexoffice: Vielen Dank für das nette Gespräch und diesen Input! Du weißt ja vermutlich, dass lexoffice auch mit Hilfe der Crowd entwickelt wird – wir geben Deine Anregungen gerne weiter, aber Du solltest Dich unbedingt auch bei unseren Partnern umschauen, auch da tut sich Neues.
Florian Meise: Da habe ich tatsächlich länger nicht mehr geschaut, das werde ich nachholen.
lexoffice: Nochmals herzlichen Dank und weiter viel Erfolg mit manugoo 🙂
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