3 typische Feherl beim Marketing für Kleinbetriebe

3 typische Fehler beim Marketing für Kleinbetriebe

Marketing ist nicht gleich Marketing - was für Konzerne funktioniert, hilft kleineren Firmen nicht unbedingt weiter. Wie fit ist Dein Vermarktungskonzept?

Lesezeichen setzen

Viele aktuelle Marketingratgeber sind entweder für Einzelkämpfer*innen oder für große Firmen geschrieben worden. Auf einen Kleinbetrieb heruntergebrochen sind sie zu speziell oder zu pauschal, je nachdem, worum es geht. Kein Wunder, dass da meist viel Luft nach oben bleibt! Wir haben drei typische Fehler aufgelistet, die Du unbedingt vermeiden solltest.

Marketing für Kleinbetriebe sollte nicht auf die Zugpferd-Eigenschaften einer Einzelperson setzen wie die Selbstvermarktung von Freelancern, Coaches und Dienstleistern. Das kann zwar vorübergehend klappen, bremst dann aber das nötige Wachstum aus.

3 typische Fehler beim Marketing für Kleinbetriebe

Dein täglich stattfindendes Kleinbetriebsmarketing kann sich aber auch nicht an Aktionen orientieren, mit denen mittelständische und noch größere Firmen Markenaufbau betreiben, denn was immer an Budget investiert wird, muss bei einem kleineren Betrieb möglichst zeitnah als Umsatz zurückkommen. Diese drei Fehler sind typisch und mit einem Minimum an gedanklichem Aufwand komplett vermeidbar:

1. Fehler: Zielgruppen-Analysen von Kauferfahrungen trennen

Vermutlich hast Du Dich vor Deinen ersten Schritten als Marketing-Newbie hingesetzt und Dir ausführlich Gedanken über Deine Zielgruppe gemacht und darüber, wie Du sie ansprechen kannst. Du hast Personas gescribbelt und Keyword-Analysen passgenau gemacht und weißt, wie Du die richtigen Menschen erreichst.

Der Fehler, den Du jetzt nicht machen solltest: Deine real bereits existierenden Kunden gedanklich von der noch anzusprechenden (weiteren) Zielgruppe künftiger Marketingaktionen zu trennen.

Sie sind Deine Zielgruppe und jeder Kauf bietet Dir die wertvolle Gelegenheit, sofort auf ihre Bedürfnisse zu reagieren. Du kannst durch direkte Befragungen Dein Angebot rasant an sich gerade ändernde Bedürfnisse anpassen, Du kannst Dich zum Berater und Experten machen mit Deiner Firma und einen wichtigen Wettbewerbsvorteil generieren – indem Du die Nähe zu Deinen Kunden nutzt, um sie immer noch besser kennen zu lernen.

Kundennähe punktet.

Bestandskundenpflege ist um ein Vielfaches einfacher als Neukundengewinnung. Kunden, die Wertschätzung und Interesse erfahren, empfehlen Dich außerdem weiter.

Wenn Du neue Kampagnen konzipiert, sollten also gedanklich nicht nur die schicken theoretischen Personas, sondern auch die real existierenden Käufer mit am Tisch sitzen – selbst wenn sie scheinbar nicht allen Zielgruppenkriterien so ordentlich entsprechen 😉

2. Fehler: Gutes tun – und leider schweigen

Auf übervollen globalen Märkten ist Vor-Ort-Service ein unbezahlbarer Pluspunkt gerade für Kleinbetriebe. Kunden wünschen sich eine persönliche Betreuung und wissen schon, wo sie diese nicht bekommen werden: In den anonymisierten Service-Strukturen großer Unternehmen. Inhaber*innen von Kleinbetrieben haben hier einen sehr großen Bonus, denn hier macht jede einzelne Person einen Unterschied: Aus jedem Kontakt kann ein Fan des Unternehmens werden, und zwar nicht nur oder nicht unbedingt in den sozialen Netzwerken, sondern in dem Umfeld, in dem Deine Firma sich bewegt.

Leider verzichten viele Kleinbetriebler darauf, diesen Pluspunkt herauszustreichen. Daher unsere Empfehlung:

Warte nicht darauf, bis jemand es von selbst errät, mach‘ unmittelbare Erreichbarkeit und persönlichen Service zu den Pluspunkten, die Du bei jeder Marketingmaßnahme ausdrücklich hervorhebst: Wir beraten Sie gerne!

Wir beraten Sie gerne!

Pluspunkte wie persönliche Betreuung und Beratung vor Ort sind für Kleinbetriebe eine Selbstverständlichkeit, doch wissen das auch die global agierenden Kunden?
Wo, was, wie gehört in jede Kampagne.

Zeig‘ der Welt die Gesichter Deines Service-Teams auf der Website und verteile Reklamationsfälle so auf Mitarbeiter*innen, dass die Kunden keine wechselnden Ansprechpartner haben. Wenn Du auf Reklamationen großzügig reagierst und klar signalisierst, wie man Deinen Kleinbetrieb erreichen kann und wie wichtig jeder einzelne Kunde ist, kannst Du um Bewertungen und Referenzen bitten und Deine lokale Präsenz immer weiter stärken.

Auf keinen Fall solltest Du denken, dass Deine Kunden ja von selbst wissen, welchen Service sie von Dir erwarten können. Die sind nämlich in Gedanken stets woanders als bei Deiner Selbstdarstellung und müssen freundlich mit der Nase draufgestupst werden.

3. Fehler: Kein Marketing-Fahrplan fürs Geschäftsjahr

Du kennst die Saison, in der in Deinem Kleinbetrieb der sprichwörtliche Bär tanzt und bist entsprechend vorbereitet auf Events, Feiertage oder Jahreszeiten. Aber hast Du auch einen Plan und Überblick für den ganzen Rest? Einer der großen Marketingfehler kleinerer Betriebe besteht darin, die Highlights und Veranstaltungen des Jahres herauszuarbeiten und sich auf diese entsprechend vorzubereiten – und die restliche Zeit so dahinzudengeln, weil von selbst nichts außer der Reihe passiert.

Das kann halbwegs funktionieren, aber es ist ein Fehler, sich nicht das gesamte Geschäftsjahr als Option vorzunehmen und alle Potenziale auszureizen. Gerade die Phasen, in denen es nicht fast von selbst läuft, sind nämlich die, in denen Umsatz wichtig wäre – in denen Du am meisten lernen kannst – in denen Du die schwierigsten Kund*innen knackst – durch die Du Dich auf echte Durststrecken wirkungsvoll vorbereitest.

Wir hoffen, dass diese aus praktischen Erfahrungen gewonnenen Hinweise Dir helfen und freuen uns sehr über Feedback in den Kommentaren.

Welchen Tipp hast Du für Unternehmer*innen?

Über die Autorin
Avatar photo
Up to date: Trends, Insider-Wissen und Online Navigation

Beitrag kommentieren