Ein halbes Jahrzehnt ist im Internet gefühlt eine Ewigkeit. Umso schöner, wenn wir erleben dürfen, dass User*innen aus der lexoffice Community auch nach Jahren noch begeistert dabei sind. Petra A. Bauer haben wir 2014 schon einmal interviewt und waren ganz gespannt, was sie in der Zwischenzeit gemacht hat: Auf alle Fälle weiter mit lexoffice gearbeitet 🙂
Petra A. Bauer
Die Berlinerin Petra A. Bauer schreibt Krimis, Autorenblogs, betreibt ein Gartenblog mit Youtube-Kanal und neuerdings auch ein eigenes Selfpublishing-Label. Schon seit einem halben Jahrzehnt ist sie lexoffice treu.
Carola: Liebe Petra, wir standen mit lexoffice noch ganz am Anfang, als wir dich zum ersten Mal interviewt haben – wie schön, dass du immer noch zur lexoffice Community zählst! Wir sind gespannt, was sich bei dir seitdem alles getan hat und ob du immer noch zufrieden bist.
Petra A. Bauer: Hallo, ich freue mich auch! Ich habe mir eben das Interview von vor fünf Jahren noch einmal durchgelesen. Es ist schon interessant, was sich bei mir seitdem alles verändert hat: Die beiden Großen sind schon vor einigen Jahren ausgezogen. Die beiden „Kleinen“ wohnen noch zu Hause – dafür ist ein Enkelkind dazugekommen, das mich den ganzen Tag auf Trab hält. Da bin ich froh, dass ich mich nicht auch noch um die Buchhaltung kümmern muss.
Deshalb nutze ich lexoffice natürlich immer noch sehr gerne. Es kommen bei mir auch immer noch neue Projekte dazu und zu denen passt es gerade ganz gut, dass der Leistungsumfang von lexoffice ständig ausgebaut wird.
Carola: Betreibst du noch dein Mama-im-Job-Portal? Wie läuft es?
Petra A. Bauer: Ja, das tue ich. Und ich sage ganz ehrlich, dass es besser laufen könnte. Aber in der Zeit des Aufbaus war hier so viel anderes los, dass ich mich darum nicht adäquat kümmern konnte. Life happens when you’re making plans, wie man so schön sagt. Inzwischen habe ich auch eingesehen, dass der Fokus im Portal damals zu breit gestreut war. Ich befülle es trotz allem weiter, denn immerhin ist es ein Herzensprojekt. Dazu passend biete ich den Podcast WORKING MOM LIFE, der ist auch auf iTunes zu finden, den ich nun auch wieder häufiger aufnehmen möchte, nachdem er bei den besten deutschsprachigen Businesspodcasts von 99designs.de gefeatured und auch für den Podcastpreis 2019 nominiert wurde.
Carola: Oh, herzlichen Glückwunsch! Podcasts, Awards, mittendrin auch noch ein Enkelkind, das echte Leben ist auf jeden Fall spannender als jeder Redaktionsplan. Mama im Job oder Oma mit Job, du hast alle Hände voll zu tun. Welche Apps nutzt du denn zur Arbeitserleichterung, welche Tools kannst du anderen empfehlen?
Petra A. Bauer: Um nur die wichtigsten zu nennen: Neben lexoffice ist Evernote mein Number-One-Lifesaver-Tool. Ich nutze es, um mein ganzes Leben zu organisieren. Ich scanne Dokumente direkt dorthin, die Stapel sind schon deutlich weniger geworden. Ich schreibe in Evernote alles hinein, was wichtig oder interessant ist. Ich leite Mails dorthin weiter, speichere Screenshots und Sprachnotizen, schreibe meine Blogbeiträge dort vor, etc. So kommt nichts weg und ich kann es mit der Suchfunktion schnell wiederfinden. Und ich arbeite prima mit anderen zusammen an einem Dokument. Das Tool kann so viel, dass ich dazu einen Kurs in Planung habe 🙂
Für das Koordinieren der beruflichen sowie der Familientermine verwenden wir alle den Google Calendar. In meiner Mastermindgruppe arbeite ich in Trello. Da können wir alle unsere Teilziele hinterlegen; das ist ganz praktisch, meinen Redaktionsplan führe ich in Google Docs – allerdings häufig in Zusammenarbeit mit Trello, weil ich da zusätzliche Ideen komfortabler darstellen kann. Zum Plotten meiner Bücher nutze ich iMindMap und simple Notizbücher. Mitunter hilft es der Kreativität auf die Sprünge, Ideen einfach mal handschriftlich festzuhalten
Carola: Du hast auch eine ganze Sammlung an Themen-Blogs von Gartenblog bis Autorenpräsenz, hast Influencer-Videos gemacht auf deinem Youtube-Channel und seit Ende 2018 hast du ja sogar einen eigenen Verlag: Magst du uns darüber mehr erzählen?
Petra A. Bauer: Natürlich gerne! Ich würde lion23book.de eher als Buchlabel bezeichnen und nicht als Verlag, aber das ist vermutlich nur buchhalterische Haarspalterei. Meine ersten 15 Bücher sind ja ganz normal in Verlagsprogrammen erschienen. Dann hatte ich einige Jahre lang überhaupt keine Zeit für Bücher.
Mein Mann war darüber echt traurig, weil er es ziemlich cool findet, mit einer Autorin verheiratet zu sein 😉 und ich hatte schon länger die Rechte für meinen Debütkrimi „Wer zuletzt lacht, lebt noch“ zurück. Schon bei der Erstveröffentlichung wollten meine Leser mehr von den beiden Ermittlern lesen, doch hat es sich damals nicht ergeben. Es gärte lange vor sich hin, aber Ende 2018 habe ich endlich den Schritt gewagt, den Krimi komplett zu überarbeiten und als Indie-Autorin in meinem kleinen lion23book.de-Label herauszugeben.
Das war dann auch ein Weihnachtsgeschenk für meinen Mann – er hat sich total gefreut, als ich ihm gesagt habe, dass ich damit jetzt endlich die lange geplante Krimireihe realisiere.
Band 2 ist gerade in Arbeit, Band 3 ist für den Spätsommer geplant und Band 4 für kurz vor Weihnachten. Und 2020 möchte ich gerne einen Spinoff zur Krimiserie in einem anderen Genre launchen. Ich freue mich schon auf viele Crossover-Szenen, die ich in der Krimireihe bereits vorbereite. Grundsätzlich schließe ich die Möglichkeit nicht aus, in fernerer Zukunft auch andere Autoren in meinem kleinen Label zu verlegen. Aber dazu muss sich alles erst so richtig einspielen und ich möchte zuvor eine größere Anzahl an eigenen Büchern dort veröffentlicht haben.
Carola: Ist es nicht unglaublich aufwändig und teuer, einen eigenen Verlag zu führen?
Petra A. Bauer: Also … ich finde es äußerst spannend, die neuen Herausforderungen des #AbenteuerSelfpublishing zu meistern, zumal ich das meiste ja alleine mache. Allerdings hilft meine Familie tatkräftig mit: Beispielsweise als Test- und Korrekturleser und mit Brainstorming, wenn ich irgendwo festhänge. Da ich auch die Cover selbst gestalte, hole ich dafür auch bei ihnen ein Meinungsbild ein.
Ich habe mich tatsächlich in den 90ern schon mit Verlagsgründung beschäftigt, allerdings habe ich damals die Kosten für Druck, Lagerhaltung, etc. gescheut. Heute hat sich vieles vereinfacht, beispielsweise müssen keine Druckkosten vorfinanziert werden und der E-Book-Markt eröffnet noch einmal ganz andere Möglichkeiten. Bleiben noch die Kosten für das Lektorat und ggf. Covergestaltung sowie bezahlte Werbung und Lese-Exemplare für Rezensionen und Leserunden. Das ist allerdings überschaubar.
Es stimmt, aufwändig ist das. Der Aufwand fürs Bücherschreiben bleibt natürlich derselbe, aber das ganze Drumherum kommt on top. Es kostet einiges an Zeit, sich um Lektorat und Cover zu kümmern und nicht zu vergessen der riesige Zeitfresser Buchmarketing. Dazu gehört die Homepage, ein möglichst regelmäßiger Newsletter und ich versuche auf verschiedenen Social Media Kanälen kontinuierlich präsent zu sein.
Demnächst steht die Organisation einer Leserunde an, und ich weiß von Kollegen, dass dies auch relativ zeitintensiv ist. Ich tue, was ich schaffen kann, denn unterm Strich hängt der Umsatz natürlich von den Marketingaktivtäten ab. Der Anfang ist tatsächlich einigermaßen mühsam. Doch das macht mir nichts aus, denn dafür habe ich aber auch die größtmögliche Freiheit und kann außerdem viel schneller veröffentlichen, als wenn sich meine Aktivitäten der Planung eines Verlagsprogramms anpassen müssen.
Grundsätzlich schließe ich es jedoch nicht aus, das eine oder andere Buch auch wieder für Verlage zu schreiben, wenn es sich ergibt.
Carola: Mit den neuen digitalen Möglichkeiten kann man ja sowieso ganz viele Dinge komfortabel erledigen, die früher irre aufwändig waren. Wie Buchhaltung. Sag doch mal bitte schnell, was dir an lexoffice inzwischen am besten gefällt.
Petra A. Bauer: Das mobile Arbeiten und Buchen von Belegen. Mit der App einfach mal eben die Stapel verschwinden lassen ist für jemanden aus dem Kreativbereich der totale Bonus. Schreibblockade? Kein Problem, weg sind die Belege und dann geht’s auch wieder. Aber ich bin auch sehr froh, dass ich mir über die GoBD keine Gedanken machen muss, mir haben schon die DSVGO völlig gereicht. Als Autorin will ich mich nicht den ganzen Tag um so Zeugs kümmern müssen, ich brauche eine Software, die mir das abnimmt.
Carola: Hast du noch einen Tipp für alle, die einen Job und Kleinkindbetreuung unter einen Hut bekommen müssen – egal ob Oma, Mama oder Vater, wie man bei den ganzen Anforderungen nicht durchdreht?
Petra A. Bauer: Ab und zu tief durchatmen und sich klar machen, dass die Kleinen so verdammt schnell groß werden, und dass Arbeit nicht immer zuerst kommen sollte.
Hier gibt es auch Tage, da komme ich zu gar nichts, was mich beruflich auch nur im mindesten weiterbringt, weil ich überall irgendwo einspringen muss. Ich habe aufgehört mit solchen Null-Output-Tagen zu hadern, weil es letztlich zu nichts führt. Dann versuche ich es eben am nächsten Tag wieder. Das ist das Glück der wirtschaftlich unabhängigen Freelancer.
Carola: Was hast du denn als Nächstes vor, das hoffentlich nicht durch Umstände verhindert wird?
Petra A. Bauer: Im Zusammenhang mit meinen Büchern ergibt sich gerade eine Möglichkeit zur Zusammenarbeit für eine Hörbuchproduktion. Ich bin äußerst gespannt, wohin das noch führen wird.
Außerdem hat mein Gartenblog bauerngartenfee.de gerade 10jähriges Jubiläum – da müsste ich eigentlich auch etwas organisieren. Das Gartenblog habe ich ein bisschen vernachlässigt, weil ich vieles über den Instagram-Account @bauerngartenfee gemacht habe. Aber jetzt im Frühling bietet sich das Gartenbloggen natürlich wieder an. Ich hoffe, ich habe in Zukunft dort wieder Zeit für Produkttests und YouTube-Videos.
Carola: Das hört sich nach einem aufregenden Jahr an. Das fünfte mit lexoffice, super. Herzlichen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast und auf die nächsten 5 Jahre! ☺
Petra A. Bauer: Sehr gerne – und vielen Dank, dass ich hier über meine Projekte plaudern durfte 🙂
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