Selbständig zu sein, Aufträge zu erfüllen und nebenbei Kunden zu finden und dabei noch die eigenen Abläufe zu organisieren war schon ohne Pandemie anstrengend genug. Um gut ins und durch das nächste Jahr zu kommen, ist es sehr hilfreich, wenn du jetzt gezielt deine Resilienz trainieren kannst.
Was heißt es, resilient zu sein und kann man die eigene Resilienz trainieren?
Man definiert eine resiliente Person als jemanden, die oder der in sich gefestigt ist. Mit starken Wurzeln in den eigenen Beziehungen und dem Umfeld verankert, sieht dieser Mensch auch unveränderliche Dinge mit einer positiven Haltung und stellt sich Herausforderungen. Das klingt ein bisschen zu perfekt?
Perfekt und dabei unerschütterlich zu sein ist aber nicht das Ziel, wenn du Resilienz trainieren möchtest. Es geht vielmehr darum, wieder gut auf die Füße zu kommen, wenn die Umstände belastend waren und aus der Erfahrung zu lernen, während du deine Aufgaben im Griff behältst und es dir dabei auch noch gut geht. Das kann und wird nicht immer klappen. Aber man kann lernen, sich nicht immer bis ins Mark erschüttern zu lassen und den Druck von außen besser zu verarbeiten.
Resilienz trainieren: Erwartungshaltungen von allen Seiten gut managen
Als selbständige*r Unternehmer*in musst du deinen Arbeitsalltag planen, dich dabei kleinen und großen unvorhergesehenen Ereignissen stellen. Parallel mit deinem Angebot sichtbar sein oder werden, dich um die laufenden Projekte, Kundschaft und deine Finanzen kümmern. All das auf einmal und spätestens seit 2020 auch »remote« bzw. auf Entfernung durch das Verschieben von Arbeitsplätzen ins Home-Office.
Vielen wird gar nicht so bewusst sein, dass es nicht nur eine Erleichterung, sondern auch eine Umstellung und Einschränkung bedeuten kann, wenn du wieder und wieder Termine blocken musst, um Dinge in Video-Calls zu klären oder neue Tools anzuwenden. Der Anfahrtsweg mag wegfallen, Aufwand kann durch digitale Abläufe gespart werden – aber virtuelle Team-Meetings und Klärungs-Calls kosten dank Vorbereitungsbedarf häufig eben auch mehr Zeit als ein einfacher Chat.
Die Kunden und Kundinnen selbst sind ebenfalls unter Druck und mit der Anpassung an die neuen Gegebenheiten beschäftigt, das kommt noch erschwerend hinzu. Alle haben Zukunftsängste. Hygienevorschriften müssen eingehalten werden. Budgets brechen weg. Plötzlich hat der Tag viel weniger Stunden, als du brauchen würdest. Gemütlich im Schlafanzug von daheim aus arbeiten entfällt ebenfalls, wenn jederzeit eine Live-Übertragung drohen kann.
Kurz und gar nicht gut, dieses Jahr mit seiner Pandemie und Wirtschaftskrise ist unfassbar anstrengend.
Resilienz trainieren - Energie zurückgewinnen und behalten
Dem Druck gewachsen sein und sich nicht nur irgendwie von Herausforderungen erholen, sondern energiegeladen nach vorne schauen. Aus Krisen die »Learnings« mitnehmen, wie man ausgeglichener, gesünder und glücklicher bei guter Leistung sein kann. Informationen so verarbeiten, dass sie uns voranbringen und Stress besser ausgleichen können. Wie kann man also Resilienz trainieren?
1. Kontrolliere deine Prioritäten ohne schlechtes Gewissen
Wenn fünfhundert Mails in deinem Posteingang sitzen und du hast keine Chance, alle zu bearbeiten, dann konzentriere dich einzig und allein auf Nachrichten, die umsatzrelevant sind und mit konkreten Kund*innen und Projekten zu tun haben. Wenn die Woche so voller Termine ist, dass du kaum Luft bekommst, dann identifiziere deine Prioritäten, wieder umsatzrelevant, und sage alles andere ab oder verschiebe die Termine. So kannst du in der Arbeitswoche trotz enormem Druck Ergebnisse vorweisen.
Unser Tipp: Wenn du alles auf einmal machst, geht bald nichts mehr. Sobald dir alles zuviel wird, akzeptiere keine zusätzlichen Webinare, Events, Ideen oder Meetups mehr. Es landet trotzdem noch genug bei dir, das du erledigen musst.
2. Plane deinen Tag so oft wie möglich deinem Biorhythmus entsprechend
Der Vorteil von einer ganzen Arbeitswelt im Home-Office ist flexible Zeiteinteilung. Du weißt selbst am besten, wann du dich fit und leistungsfähig fühlst: Ob es dir ungestörte Arbeitszeit verschafft, zwei Stunden früher aufzustehen oder abends ein paar Aufgaben einzuschieben. Ob kurze oder lange Sportpausen dir helfen, entspannt konzentriert zu arbeiten oder ob du mit festen Zeitblöcken für bestimmte Aufgaben am weitesten kommst.
Unser Tipp: Mach deinen besten Zeitplan. Dann ergänze ihn sorgfältig um ausreichend Zeit für Familie, Freunde, Entspannung und Hobbys und halte diese wichtigen Termine ebenso zuverlässig ein wie die geschäftlichen.
3. Kümmer dich um dein Wohlbefinden als dein wichtigstes Projekt
Körperliches und seelisches Wohlbefinden lassen sich nie lange trennen. Ab und zu mal eine Pizza und eine Netflix-Nacht sind Seelenbalsam, doch grundsätzlich gilt: Vitaminreiches und leckeres frisches Essen, genug Flüssigkeit wie Tee und Wasser und ausreichend Schlaf sind wesentliche Faktoren für deine Resilienz. Ein Mahlzeitenplan für die ganze Woche kann die Planung gesunder Mahlzeiten enorm erleichtern.
Unser Tipp: Setz‘ dir ein Schlafenszeitziel mit einer Mindeststundenzahl und halte es mit Hilfe einer Entspannungs-App ein. Stell dir morgens eine Flasche Wasser hin und trinke sie bis nachmittags.
4. Übung macht den Meister und die Meisterin
Gute Energie zu haben und auch im Stress zu halten kommt nicht über Nacht. Einerseits kann man lernen, wie das geht – andererseits müssen Erfolge auch erarbeitet werden, indem du durchhältst und dir gute neue Gewohnheiten zulegst. Auch wenn der kurze Weg einfacher wäre, hilft Durchhalten dabei, resilienter zu werden. Du weißt mit großer Wahrscheinlichkeit bereits, wie du dich gut erholen kannst. Jetzt musst du es noch regelmäßig machen.
Unser Tipp: Arbeite mit einem Erfolgsjournal oder einer Tagebuch-App, damit du auch unter höchstem Druck nicht immer wieder ganz von vorne damit anfangen musst, deine Energien zu bewahren.
5. Mindset: You’ll never walk alone
Alle anderen sind ebenfalls unter Druck. Es kann sehr hilfreich sein, sich auszusprechen und von der Belastung zu erzählen, ohne sofort Ratschläge, Vorwürfe oder Belehrungen zu ernten, erfordert aber auch besonders vertrauenswürdige Menschen. Jetzt ist die Zeit, echte Netzwerke enger zu knüpfen, Aufgaben outzusourcen an vertraute Menschen und sich Rat zu holen von anderen in ähnlichen Situtionen.
Unser Tipp: Es gibt kein Problem auf dem digitalen Planeten, das du ganz alleine bewältigen musst. Stattdessen gibt es immer eine Lösung oder mindestens Linderung. Du musst nur danach suchen.
In Zeiten des ständigen Wandels steht nur eins fest: Veränderung wird es immer geben.
Resilienz trainieren wird sich in diesen schwierigen Zeiten nicht immer einfach anfühlen, ganz im Gegenteil.
Durch Existenzängste oder Arbeitsüberlastung müssen viele von uns mit weniger Schlaf auskommen als nötig – Schlafmangel jedoch ist das, was uns am schnellsten mürbe macht. Deshalb solltest du im ersten Schritt bei ausreichend und erholsamem Schlaf ansetzen, wenn du resilienter werden willst.
Ernährung, Lebensweise, Ausgleich und Umfeld spielen mit in die Belastbarkeit hinein.
Es gibt so viele Dinge, um die du dich kümmern musst heutzutage. Wenn dein Wohlbefinden aber an oberster Stelle auf der Prioritätenliste steht, kannst du deine Resilienz trainieren und langfristig zuverlässig belastbar werden.
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