Devisenkurs

Begriffserklärung Devisenkurs

Wer sich mit Fremdwährungsgeschäften befasst oder Währungsrisiken managt, ist auf Angaben über den aktuellen Devisenkurs und insbesondere die Veränderungen der Kursdaten im Lauf der Zeit angewiesen. Um einen Devisenkurs abzubilden, gibt es grundsätzlich zwei unterschiedliche Optionen:

  1. Die Mengennotierung
  2. Die Preisnotierung

Daneben gibt es mit Blick auf den Devisenkurs noch weitere Unterscheidungsformen:

  • Geldkurs
  • Briefkurse
  • Devisenkassakurse
  • Terminkurse

Was sind Preis- und Mengennotierung?

Das Umtauschverhältnis zwischen zwei Währungen kann grundsätzlich auf zweierlei Arten veranschaulicht werden:

  • Die Preisnotierung – auch unter dem Begriff direkte Notierung bekannt – war bis zur Einführung des Euro die gängige Notation in Deutschland. Bei dieser Methode zur Feststellung des Devisenkurses entspricht der Kurs dem Preis von 100 Währungseinheiten bzw. einer Einheit der Fremdwährung. Wird ein Devisenkurs in direkter Notierung angegeben, erfährt man auf diese Weise also, wie viele Einheiten der Inlandswährung man für 100, oder anders ausgedrückt, eine Fremdwährungseinheit bezahlten müsste. Deutsche Unternehmen betrachten die Preisnotierung aus folgender Perspektive: Sie stellen den Euro in den Zähler und die fremde Währung in den Nenner:
    Euro =0,6632
    (US-Dollar)

    Dieser Wechselkurs in direkter Notierung bringt zum Ausdruck, dass ein US-Dollar 0,6632 Euro wert ist.

  • Mit der Einführung des Euro ist jedoch die sogenannte Mengennotierung die gängige Notationsmethode in Deutschland. Hier gibt der Wechselkurs an, welche Menge der ausländischen Einheiten nötig sind, um eine inländische Währungseinheit zu erhalten. Dieses Verhältnis wird oft auch indirekte Notierung genannt. Hierzulande geht es beispielsweise vornehmlich um die Frage, welche Menge der Fremdwährung einem Euro entspricht. Angenommen der Umrechnungskurs zwischen US-Dollar und Euro beträgt in indirekter Notierung 1,3500. Dann müsste man für einen Euro 1,3500 US-Dollar bezahlen.

Direkte oder indirekte Notierung – das ist hier die Frage

Zusammengefasst erfüllen beiden Notierungsmethoden den gleichen Zweck. Schließlich bringen sie am Ende zwischen zwei unterschiedlichen Währungen das gleiche Austauschverhältnis zum Ausdruck. Denn aus Sicht der Mathematik ist die Preisnotierung bei genauer Betrachtung der Kehrwert der Mengennotierung. Für die erwähnten Beispielkurse heißt das:

  • Vom Anschaulichkeitsfaktor ist die direkte Notierung zu empfehlen
  • Bei dieser Variante wird aus der Fremdwährung mittels einer simplen Multiplikation mit dem Devisenkurs schnell die Inlandwährung
  • Bei der indirekten Notierung muss man die Menge der Fremdwährung durch den Devisenkurs teilen
  • Häufiger angewandt wird auf internationalen Finanzplattformen jedoch die indirekte Notierung zur Abwicklung von Devisengeschäften

Unterschiede zwischen Geld- und Briefkurs

Was die Mengennotierung außerdem so besonders macht, sind Geld- und Briefkurse – kurz zusammengefasst: Börsenkurse, zu denen Händler bereit sind Finanzprodukte oder -instrumente zu kaufen oder, im Fall des Briefkurses, zu verkaufen. Als Beispiel dient die Quotierung eines Wechselkurses US-Dollar/Euro. Dieser kann in der Praxis so aussehen:

1,3870 — 1,3930

Die Differenz zwischen den beiden Werten wird in Fachkreisen „Spread“ genannt und verdeutlicht die Marge des jeweiligen Händlers. Für diese Notation gilt:

  • Der Geldkurs in der Fremdwährung stellt den Preis dar, für den der Händler Euro kauft
  • Der Briefkurs weist den Verkaufskurs des Euros auf

Im konkreten Beispiel bedeutet das:

  • Der Dollar-Käufer bekommt vom Händler für einen Euro 1,3870 Dollar
  • Dagegen muss der Dollar-Verkäufer auf der anderen Seite für einen Euro genau 1,3930 Dollar bezahlen

Mit Blick auf die direkte Notierung sollten Währungskäufer deshalb nicht die Brief-, sondern die Geldseite im Blick haben.

Kurse mit begrenzter Gültigkeit

Beim Thema Notation gibt es aber noch eine weitere Ausdifferenzierungskategorie, nämlich Kassa- und Terminkurs. Auch bekannt unter dem englischen Namen „Sportrate“ handelt es sich beim Kassakurs um einen Wechselkurs, der nur an einem bestimmten Handelstag Gültigkeit besitzt. Dagegen bezeichnet der Terminkurs einen Wechselkurs, der zwar heute schon vereinbart wurde, aber erst bei zukünftigen Transaktionen greift. Der Unterschied zwischen Termin- und Kassakurs wird gemeinhin als Swapsatz bezeichnet. Insgesamt sind Kurse für das Management von Währungsrisiken unverzichtbar.

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