Marge (Handelsspanne)

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Inhaltsverzeichnis

    Was bedeutet Marge?

    Der Begriff Marge ist ein Synonym für das Wort Handelsspanne. Unter einer Handelsspanne versteht man die Differenz zwischen dem Einkaufspreis und dem Verkaufspreis einer Ware.

    Wer eine Ware für 10 Euro einkauft und für 50 Euro weiterverkauft, hat für die Artikel beispielsweise eine Handelsspanne von 40 Euro erwirtschaftet.

    Arten der Marge

    Es wird zwischen diesen Arten der Marge unterschieden:

    Abb 1: Die Arten von Margen

    • Bruttomarge: Sie ist ein Prozentsatz, der angibt, wie viel vom Umsatz übrig bleibt, nachdem die Herstellungskosten vom Verkaufspreis abgezogen wurden. Die Höhe der Bruttomarge kann je nach Branche variieren.
    • Nettomarge: Im Vergleich zur Bruttomarge ist die Nettomarge aussagekräftiger, da sie nicht nur die Herstellungskosten, sondern alle Kosten des Unternehmens berücksichtigt. Sie gibt an, welcher Prozentsatz des Umsatzes übrig bleibt, nachdem alle Kosten gedeckt wurden. Die Nettomarge ist die am häufigsten verwendete Marge, um die Rentabilität eines Unternehmens zu bewerten.
    • Operative Marge: Sie bezieht das Ergebnis eines Unternehmens auf den Umsatz. Dieses Verhältnis kann auch für ein einzelnes Produkt oder eine einzelne Sparte berechnet werden. Dadurch wird die Rentabilität des betrachteten Bereichs oder Produkts deutlich.

    Allerdings gilt: Marge ist nicht gleich Gewinn. Denn nur durch den Verkauf von Waren kann kein Gewinn ermittelt werden, da schlussendlich noch viele weitere Fixkosten in einem Unternehmen den Gewinn schmälern.

    Marge und Gewinn: Was ist der Unterschied?

    Zwischen Marge und Gewinn gibt es einen großen Unterschied: Ein Gewinn ist das reine Ergebnis, das übrigbleibt, wenn alle Kosten abgezogen wurde. Eine Marge hingegen ist das Ergebnis, das entsteht, wenn ausschließlich die zuordenbaren Kosten abgezogen werden.

    Für beides ist die Grundlage die Handelsspanne. Dabei handelt es sich um den Aufschlag, der auf den Kaufpreis eines Produktes angesetzt wird, damit mit dem Produkt beim Weiterverkauf etwas verdient wird.

    • Die Marge ist das, was von der Handelsspanne übrigbleibt, wenn die zuordenbaren Kosten abgezogen werden.
    • Der Gewinn ist das, was von der Handelsspanne übrigbleibt, wenn auch die nicht zuordenbaren Kosten abgezogen werden.

    Beispiel

    Ein einfaches Beispiel: Sie verkaufen ein Produkt, dass Sie in der Anschaffung 100,00 Euro kostet. Damit Sie am verkauften Produkt etwas verdienen, schlagen Sie eine Handelsspanne von 40 Prozent auf. Sie verkaufen das Produkt also für 140,00 Euro.

    Die Handelsspanne liegt bei 40,00 Euro. Davon ziehen Sie die zuordenbaren Kosten ab, die sich auf 10,00 Euro berechnen. Die Marge liegt also bei 30,00 Euro.

    Wenn Sie jetzt noch die 12,00 Euro nicht zuordenbare Kosten abziehen, bleibt Ihnen mit dieser Gewinnberechnung ein Gewinn von 18,00 Euro pro verkauftes Produkt.

    Bruttomarge, Nettomarge und EBIT-Marge

    Zudem wird zwischen der Bruttomarge, der Nettomarge und der operativen Marge unterschieden. Dabei handelt es sich um Kennzahlen, die unterschiedliche Aussagekraft haben.

    Die Bruttomarge zeigt an, ob insgesamt ein Gewinn erzielt werden kann.

    Dafür wird diese Formel angewendet:

    Bruttomarge = Bruttogewinn / Jahresumsatz x 100

    Die Nettomarge ist auch als Umsatzrentabilität bekannt und gibt das Verhältnis von Gewinn und Umsatz an.

    Die Formel dafür lautet:

    Nettomarge = Gewinn / Umsatz x 100

    Die operative Marge oder auch EBIT-Marge zeigt den prozentualen Anteil des operativen Gewinns am Umsatz an.

    Für die Berechnung wenden Sie diese Formel an:

    EBIT-Marge = EBIT / Umsatz x 100

    Grundlagen von Margen

    Es ist üblich, Handelsspannen traditionell in Prozent anzugeben. Mit einer intelligenten Buchhaltungssoftware können unterschiedliche Handelsspannen durchdacht kalkuliert werden.

    Der Einstandspreis eines Produktes ist der Einkaufspreis, der um Zuschläge oder Nachlässe ergänzt wurde. Dazu zählen auch Belastungen wie Transportkosten und Zölle.

    Zur Vereinfachung der Kalkulation wird als Grundlage der Berechnung oftmals der Einkaufspreis zugrunde gelegt. Bei der Berechnung werden Netto-Beträge zugrunde gelegt.

    Der Endkundenpreis ergibt sich, sobald der Preis um die Mehrwertsteuer ergänzt wird. Die Höhe einer Marge hängt stark von der Branche ab. Sie wird von verschiedenen Faktoren bestimmt, beispielsweise durch die Wettbewerbssituation, die Preissensibilität der Kund:innen und der Höhe der Produktionskosten.

    Die Handelsspanne muss nicht nur den Einkaufspreis abdecken, sondern für sämtliche Restaufwendungen verfügbar sein. In Unternehmen werden traditionell verschiedene Handelsspannen ermittelt, um damit den verschiedenen Anforderungen am Markt gerecht zu werden.

    Wenn der Einkaufspreis eines Produktes höher ist als dessen Verkaufspreis, liegt Dumping vor. Unternehmen versuchen ihre Marge so groß wie nur möglich ausfallen zu lassen.

    Wenn der Endpreis durch eine harte Wettbewerbssituation im Großen und Ganzen unveränderbar ist, kann die Marge lediglich durch einen niedrigeren Einkaufspreis erhöht werden.

    Fallende Margen können alternativ durch Einsparungen in anderen Bereichen ausgeglichen werden, beispielsweise bei Gehältern und Energiekosten.

    Die absolute vs. relative Handelsspanne
    Abb. 2: Absolute vs. relative Handelsspanne

    Abb. 2: Absolute vs. relative Handelsspanne

    Die Marge in unterschiedlichen Branchen

    Gewinnmargen sind ein wichtiger Faktor für Unternehmen und können je nach Branche sehr unterschiedlich sein. Innerhalb einer Branche ist oft ein intensiver Wettbewerb um die Optimierung der Margen zu beobachten. Jedes Unternehmen will rentabler als die Konkurrenz sein.

    Handel

    Die Margen im Handel variieren je nach Produkt und Wettbewerb erheblich. Bei einfach austauschbaren Gütern in stark umkämpften Märkten haben große Kaufhäuser oft nur wenige Prozent Marge.

    Die gängige Praxis ist, dass der Handel den Einkaufspreis verdoppelt und so eine sogenannte „Handelsspanne“ erhält.

    Beispielsweise im Luxusgüterbereich, können jedoch erheblich höhere Margen erzielt werden, die sogar das Vielfache des Einkaufspreises betragen können.

    Abb. 3: Beispiel – Marge von Handelswaren

    Finanzsektor

    Im Finanzsektor wird der Begriff „Marge“ in verschiedenen Kontexten verwendet.

    Bei Aktien gibt die Marge die Differenz zwischen Ausgabekurs und Kaufpreis oder Tageskurs an.

    Im Falle von Krediten ist die Marge der Aufschlag, den Banken von ihren Kunden verlangen, um das Kapital günstiger zu beschaffen und die Kredite dann mit einem zusätzlichen Aufschlag weiterzugeben.

    Gastronomie

    Die Gastronomiebranche ist bekannt für ihre hohen Margen, aber es ist wichtig zu bedenken, dass diese Marge auch viele Kosten für Personal, Miete und Einkauf abdecken muss. Eine Faustregel besagt, dass der dreifache Einkaufspreis der Produkte als Verkaufspreis für Speisen angesetzt werden sollte. Dies kann jedoch je nach Art des Restaurants und den damit verbundenen Kosten variieren.

    Oft sind Getränke die größten Gewinnbringer in der Gastronomie, da sie eine hohe Marge mit relativ wenig Aufwand und Kosten bieten. Besonders alkoholische Getränke können einen beträchtlichen Gewinnanteil ausmachen, wenn zum Beispiel eine ganze Flasche Wein bestellt wird.

    Auch ein Lieferservice kann eine weitere Möglichkeit sein, attraktive Margen zu erzielen, da die Kosten für Service und Lokalsitzflächen wegfallen.

    Marge berechnen

    Die Berechnung der Marge ist simpel. Es handelt sich dabei immer um das Verhältnis von Kosten und Verkaufspreis, wie es bereits weiter oben beschrieben wurde.

    Dafür muss aber zuerst die Handelsspanne berechnet werden.

    Handelsspanne Formel

    Die Handelsspanne ist die Differenz zwischen dem Nettoverkaufspreis und dem Einstandspreis. Es handelt sich bei beiden also um die Preise ohne Umsatzsteuer. Man spricht bei der Handelsspanne auch vom Rohgewinn.

    Die Formel zur Berechnung der Handelsspanne lautet:

    Handelsspanne = Nettoverkaufspreis – Nettoeinkaufspreis

    Beispiel

    Ein Beispiel für die Berechnung der Handelsspanne könnte so aussehen:

    Sie kaufen ein Sofa für 250,00 Euro und verkaufen es für 500,00 Euro. Die Handelsspanne liegt also bei 250,00 Euro.

    Handelsspanne = 500 – 250 = 250

    Damit Sie das Sofa wieder verkaufen können, müssen Sie es neu polstern lassen. Das kostet Sie 50,00 Euro.

    Die Marge liegt also bei 200,00 Euro.

    Marge = 500 – 300 = 200

    Die Marge kann allerdings erhöht werden.

    Was ist eine gute Marge?

    Eine gute Marge ist eine hohe Marge, die eine ausreichende Gewinnspanne für das Unternehmen bietet. Eine hohe Marge bedeutet, dass das Unternehmen in der Lage ist, seine Kosten zu decken und gleichzeitig einen angemessenen Gewinn zu erzielen.

    Was als „gute“ Marge betrachtet wird, hängt von der Branche und den Marktkonditionen ab. Eine Marge von 5% kann in einigen Branchen als gut angesehen werden, während sie in anderen Branchen zu niedrig sein kann. In der Regel sollten Unternehmen jedoch versuchen, ihre Marge zu erhöhen, um ihre Rentabilität zu steigern und finanzielle Stabilität zu gewährleisten.

    Wie kann man Margen erhöhen?

    Um die Marge zu erhöhen, müssen Unternehmen nicht zwangsläufig die Preise für Kunden erhöhen. Vielmehr können sie auch ihre Kosten senken, um ihre Rentabilität zu steigern. Es ist wichtig, jeden Prozentpunkt der Marge zu berücksichtigen, da viele kleine Kostenfaktoren in die Berechnung einfließen. Unternehmen können Personalkosten, Verwaltungskosten und Fixkosten wie Mietverträge oder Versicherungen reduzieren. Durch die regelmäßige Überprüfung von Kosten können Unternehmen die Marge steigern, ohne die Qualität der Produkte zu beeinträchtigen. Eine Möglichkeit zur Kosteneinsparung ist auch die Optimierung von Verpackungen oder Designs.

    Margen lassen sich auch erhöhen, wenn das Artikel-Management sich auf die richtigen Aspekte fokussiert. Diese sind:

    • die Investition in die richtigen Artikel – dabei handelt es sich um Artikel, die trotz höherer Margen weiterhin gut verkauft werden können
    • das Festlegen von Margen-Zielen – eine Produktpalette kann in Margen-Kategorien unterteilt werden und für jede Kategorie wird ein Ziel festgelegt
    • die Berechnung von finanziellen Chancen und Risiken – wird die Entwicklung von Produkten beachtet, kann rechtzeitig reagiert werden, sei es durch höhere Handelsspannen oder auch niedrigere, wenn sich ein Produkt nicht mehr gut verkauft

    In manchen Fällen kann es sogar sinnvoll sein, auf eine negative Marge zu setzen.

    Negative Margen

    Eine negative Marge ist dann sinnvoll, wenn dadurch das Unternehmen weiterproduzieren kann, um immerhin vorübergehend weiterhin die Kosten zu decken. Dabei wird dann zwar kein Gewinn mehr gemacht, allerdings bleibt das Unternehmen bestehen, statt Schulden anzusammeln und in die Zahlungsunfähigkeit zu rutschen. Es ist besser, ein Produkt mit einer negativen Marge anzubieten, als gar nicht zu produzieren.

    Ein weiterer Grund für eine negative Marge kann das sogenannte Lockvogelangebot sein. Dabei wird die Handelsspanne bewusst niedrig oder negativ angesetzt, damit Kunden und Kundinnen auf das Angebot aufmerksam werden. Wenn sie angelockt wurden, wird die Marge erhöht.

    Fazit

    Die Marge ist ein berechnetes Fragment innerhalb des Gewinns an einem verkauften Produkt. Sie stellt den Anteil am Gewinn dar, der noch von Kosten bereinigt werden muss. Die Handelsspanne kann aber in unterschiedlicher Form als auch Kennzahl dienen, die auf verschiedene Weise etwas über die Gewinnmöglichkeiten des Unternehmens aussagt.

    Eine moderne Buchhaltung muss verschiedenen Anforderungen genügen. Mit lexoffice profitieren Sie von einer benutzerfreundlichen und intelligenten Buchhaltungssoftware, die Ihnen verschiedene Berechnungen ermöglicht. Die Marge ihrer Produkte in Sekundenschnelle berechnen und verbuchen in die entsprechenden Posten in der Bilanz. lexoffice ermöglicht eine Untergliederung in verschiedene Berechnungen, beispielsweise mit Brutto- und Nettoangaben.

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