Hochstaplersyndrom und wie du es erfolgreich therapierst
Hochstaplersyndrom und wie du es erfolgreich therapierst

Hochstaplersyndrom und wie du es erfolgreich therapierst

Das so genannte Impostor-Syndrom ist unter Freelancern weit verbreitet: Zweifel an der eigenen Leistung und die Angst, als unfähig »aufzufliegen«

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    Beim Hochstaplersyndrom ist dein sprichwörtliches Glas niemals halb voll. Egal was du leistest, egal wie gut du bist: Immer nagt die Angst an dir, andere könnten bemerken, dass dein Glas nicht nur halb leer ist, sondern eigentlich nur mit heißer Luft gefüllt.

    Autor:in: Carola Heine

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    Kategorie: Erfolgstipps für Selbstständige , Work Life Balance

    Hochstaplersyndrom haben bedeutet ständige Selbstzweifel gemixt mit der Angst, dass andere dich irgendwann auch so wahrnehmen könntest wie du dich selbst: Als jemanden, der oder die nur vorgibt, etwas zu können. Hinter dem Impostor-Syndrom steckt häufig der Wunsch, jeden Aspekt jeder Aufgabe perfektionistisch zu kontrollieren, weil die betroffene Person sich unzulänglich fühlt und annimmt, alle anderen könnten ihre Jobs besser.

    Fast jede*r kennt das Gefühl, als Freelancer neu zu einem Projektteam zu stoßen und die anderen kennen ihren Platz, füllen ihn perfekt aus und man selbst tut zuerst nur so, bis man sich zurechtfindet: Fake it till you make it. Für jemanden mit Imposter-Syndrom ist jeder Tag und jede Aufgabe so und alles fühlt sich so an, als könnten die anderen jederzeit bemerken, dass man Kompetenz nur vorgibt. Eine anstrengende Situation, die noch dadurch erschwert wird, dass es auch das exakte Gegenteil gibt: Den Dunning-Kruger-Effekt von dominanten Menschen, die immer vordrängen.

    Dunning-Kruger-Effekt und Hochstaplersyndrom: Die beiden Enden einer Skala der Selbsteinschätzung

    Menschen mit einem übersteigerten Selbstbewusstsein, die gar keinen Grund dafür haben, viel von sich und ihrem Wissen zu halten, zeigen den Dunning-Kruger-Effekt: Wer völlig inkompetent ist, der oder die ist dann auch zu inkompetent, um das zu erkennen (oder um es anzuerkennen, wenn andere es mitteilen). Wir kennen alle solche Nervensägen, die sich für herausragend qualifiziert halten, es aber nicht sind.

    Das Hochstaplersyndrom funktioniert leider genau andersherum: Menschen, die sich sehr um Expertise und herausragende Ergebnisse bemühen, leiden unter der Annahme, dass sie im Grunde gar keine Anerkennung verdienen. Jederzeit kann den anderen auffallen, dass sie gar nicht so gut sind! Das ist ein belastendes Gefühl und eine ständige Sorge – dabei sind es sogar häufig die Expert*innen und besonders gut vorbereiteten Menschen, die solche unbegründeten Ängste pflegen.

    Gelegentliche Selbstzweifel sind normal. Wir alle haben unsere Impostor-Anwandlungen, wenn wir nicht gerade zum Dunning-Kruger-Club gehören. Überschatten diese Zweifel jedoch alles und begleiten dich tagein, tagaus? Dann solltest du dich darum kümmern, dein Hochstaplersyndrom zu therapieren.

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    Hochstaplersyndrom und wie du es für dich abmilderst oder ganz loswirst

    1. Faktencheck:
    Welchen Grund hast du für die Annahme, dass du in einer beruflichen Situation nicht kompetent bist? Beginne damit, dass du dich ja bereits in dieser Situation befindest und durch Leistung oder Empfehlung deiner Leistung dorthin gelangt bist. Dann dreh die Frage um: Welchen Grund hast du also für die Annahme, dass du kompetent bist?

    2. Bestandsaufnahme:
    Wann fühlst du dich wie jemand, der jederzeit als inkompetent auffliegen kann? Mach eine Liste, führ‘ ein Tagebuch, starte eine Pinnwand. Wenn du erkennst, in welchen Situationen du dich dermassen verwundbar fühlst, kannst du dich darauf besser einstellen und lernen, deinen etablierten Mustern mit neuen Ansätzen zu begegnen.

    3. Erfolgsprotokoll:
    Jeder Schritt auf deinem Weg hat dich dahin geführt, wo du jetzt bist. Vom ersten eigenen Projekt im Praktikum über die Fähigkeit, anderen wie deinen Kund*innen einen Sachverhalt verständlich zu erläutern bis hin zum Leben und Überleben als Unternehmer*in lebst du deine eigene Erfolgsgeschichte trotz aller Ups and Downs. Schreib die Ups in all ihren tollen Details doch einfach mal auf.

    4. Unterstützung:
    Bitte dein Netzwerk um Feedback und Unterstützung, um Bewertungen und Gespräche. Erstens wirst du schnell feststellen, dass du nicht alleine bist mit dem Hochstaplersyndrom und zweitens erfährst du auf diesem Weg, wie andere deine Kompetenz und Außenwirkung wahrnehmen und wieso du selbstbewusst sein darfst.

    5. Selbstfürsorge:
    Alles wird schwieriger und belastender, wenn du unter Druck bist und keinen Ausgleich in deinem Privatleben findest. Wenn du dich selbst wichtig genug findest für eine gute Work-Life-Balance und deine Freiräume auch dir selbst gegenüber verteidigst, dann überträgt sich diese Haltung auch in andere Situationen, zum Beispiel in Projekten.

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    Alte Muster ändern ist schwierig.

    Stattdessen kannst du dir aber auch neue Muster anlegen: Frisches Wissen erwerben, neue Dinge probieren, Erfahrungen mit ganz anderen Projekten sammeln und dabei akribisch deine Fortschritte, Erfolge und Feedback notieren. Mach dir zum Beispiel ein Mood Board für dich und das berufliche Selbstwertgefühl, das du erreichen möchtest. Oder fang eine Erfolgskladde an, gründe eine Mastermind Gruppe oder gönn‘ dir ein Coaching.

    Woran du merkst, dass du Hochstaplersyndrom hast

    Ob die Zweifel im Arbeitsalltag das normale Maß übersteigen und du an Hochstaplersyndrom leidest, merkst du an folgenden Dingen:

    Du akzeptierst kein Lob von anderen, sondern wiegelst sofort ab, wenn dir jemand ein Kompliment für ein Ergebnis macht

    Du bezeichnest dich selbst kokett als unprofessionell oder sagst Dinge wie »ach, ich habe keine Ahnung, wie ich das hinkriege«

    Du hast lähmende Angst davor, zu versagen – obwohl du über Erfahrung, Wissen und Unterstützung im Team verfügst

    Du denkst sehr viel darüber nach, wie andere ihre Erfolge erzielen, statt lieber an deinen eigenen zu arbeiten

    Du vergleichst dich und kommst dabei grundsätzlich schlechter weg, egal um welche Kompetenzen es geht

    Du hältst deine Erfolge allesamt für Glücksfälle, Zufälle oder für einen Gefallen, den dir jemand anderes getan hat

    Du bist mit Impostor-Syndrom nicht alleine

    Mit einem ganz leichten Hochstaplersyndrom befindest du dich in guter Gesellschaft. Wer sich entwickeln und etwas erreichen will, durchwandert immer unterschiedliche Phasen. Schwankende Selbsteinschätzung geht Hand in Hand mit dem Sammeln von Erfahrungen.

    Wenn du aber bedrückt bist und dich über deine Erfolge nicht freuen kannst, dann helfen dir hoffentlich unsere Tipps. Wir freuen uns über Kommentare und Erfahrungsberichte, wie ihr mit einem gesunden Selbstwertgefühl als Unternehmer*innen umgeht und welche Erfahrungen ihr mit ungewollter Tiefstapelei gemacht habt 🙂

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