Kooperativer Führungsstil

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    Kooperativer Führungsstil im Unternehmen

    Ein kooperativer Führungsstil kann ein Unternehmen für Bewerber:innen äußerst attraktiv machen. Junge Arbeitnehmer:innen wollen sich als ein Teil des Ganzen fühlen und Freiheiten genießen. Der kooperative Führungsstil unterstützt diese Wünsche und ist deshalb bereits in zahlreichen Unternehmen fest etabliert. Wie ein kooperativer Führungsstil aussieht und wie sowohl Arbeitgeber:innen als auch Arbeitnehmer:innen davon profitieren, erfahren Sie in diesem Artikel.

    Definition: Kooperativer Führungsstil

    Wertschätzung, Freiheiten und Mitspracherecht sind für Arbeitnehmer:innen wichtiger als je zuvor. Vorbei sind die Zeiten, als Mitarbeiter:innen einfach nur eine Acht-Stunden-Schicht machen wollten und dann glücklich nach Hause gingen.

    Der kooperative Führungsstil gleicht einer Partnerschaft zwischen Arbeitgeber:in und Arbeitnehmer:in, anstatt ein klassisches Verhältnis zwischen Vorgesetzten und Angestellten darzustellen. Bei einem kooperativen Führungsstil entscheiden Vorgesetzte nicht alleine, sondern beziehen die Mitarbeiter:innen in Entscheidungen mit ein.

    Wichtig ist bei einem kooperativen Führungsstil, dass sich beide Seite kooperativ zeigen. Es reicht also nicht, wenn die Führungsetage Mitarbeiter:innen ein Mitspracherecht einräumt. Die Mitarbeiter:innen müssen dieses Mitspracherecht auch haben wollen und nutzen.

    Beim kooperativen Führungsstil gibt es aber auch weiterhin klare Strukturen und eine Hierarchie. Die werden nur durch die Einbeziehung aller Meinungen und Ansichten aufgeweicht. Die Entscheidungen selbst treffen abschließend auch weiterhin die Führungskräfte und diese tragen auch die volle Verantwortung.

    Kooperativer Führungsstil ist vor allem in modernen Unternehmen, die darauf bedacht sind, hoch qualifizierte Fachkräfte aus- und weiterzubilden und diese dauerhaft an das Unternehmen zu binden. Das ist in allen Branchen möglich, auch wenn sich manche dafür besser eignen als andere.

    Kooperativer Führungsstil und seine Merkmale

    Ein kooperativer Führungsstil zeichnet sich durch bestimmte Merkmale aus, die vor allem durch die Beziehung und das Verhalten zwischen Vorgesetzten und Angestellten deutlich wird.

    Entscheidungen

    Beim kooperativen Führungsstil werden Entscheidungen zwar auch weiterhin letzten Endes von den Führungskräften getroffen, aber die Mitarbeiter:innen werden in diese Entscheidungen mit einbezogen.

    Das bedeutet, dass Meinungen und Ansichten der Mitarbeiter:innen bei den meisten Entscheidungen berücksichtigt werden.

    Je nachdem, wie ausgeprägt dieser Aspekt ist, kann es auch sein, dass Mitarbeiter:innen Entscheidungen sozusagen bestimmen dürfen. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn ein:e neue:r Mitarbeiter:in eingestellt werden soll und der oder die Mitarbeiter:in, der oder die am meisten mit diesem oder dieser neuen Angestellten zu tun haben wird, entscheiden darf, wer die Stelle bekommt. Oder zumindest sozusagen eine Stimme bei der Entscheidung bekommt.

    Vertrauen

    Die Basis für eine kooperative Zusammenarbeit ist das Vertrauen zueinander. Vor allem gilt das für das Vertrauen der Führung in die Fähigkeiten des Teams.

    Alle Personen müssen sich bewusst sein, dass sie sich aufeinander verlassen können und auch aufeinander angewiesen sind. Einzelkämpfe sind beim kooperativen Führungsstil tabu. Teamarbeit und gemeinsame Lösungsfindungen für Probleme sind hier an der Tagesordnung.

    Kommunikation

    Bei der kooperativen Führung wird die Kommunikation absolut offen gestaltet. Das bedeutet, dass Kritik und Verbesserungsvorschläge ausdrücklich erwünscht sind und jederzeit diskutiert werden können.

    Das hat den Vorteil, dass Fehler und Probleme recht schnell identifiziert werden. Dadurch findet sich auch schneller eine Lösung. Diese wird ebenfalls im Team entwickelt und alle Beteiligten dürfen Ideen anbringen.

    Eigeninitiative

    Die Mitarbeiter:innen innerhalb eines kooperativen Führungsstils sind dazu angehalten, eigenständig zu arbeiten und mitzudenken. Sie müssen eigene Entscheidungen treffen und auch Verantwortung übernehmen.

    Obwohl die Führung weiterhin eine Entscheidungsgewalt hat, kann nicht jedes Detail kleinlich diskutiert werden. Deshalb müssen die Mitarbeiter:innen auch mal spontan Entscheidungen treffen und schnelle Lösungen für kleine Probleme finden.

    Transparenz

    Man kann es nicht immer allen recht machen. Deshalb ist es wichtig, ein transparentes System zu etablieren, bei dem alle Angestellten verstehen, warum bestimmte Entscheidungen getroffen werden.

    Meinungen und Ideen werden immer angehört, aber am Ende kann häufig nur eine Entscheidung getroffen beziehungsweise eine Idee übernommen werden. Die Ideen, die nicht genommen werden, sollten aber auch weiterhin behalten werden, da man sie vielleicht noch mal gebrauchen kann.

    Durchsetzungsfähigkeit

    Ein kooperativer Führungsstil erfordert Führungskräfte, die sich durchsetzen können. Das ist aber nicht in einem Sinne gemeint, in dem sie sich über die Köpfe anderer hinwegsetzen. Viel mehr geht es darum, Entscheidungen auch zu treffen, sobald genügend Ideen und Vorschläge gesammelt wurden.

    Ewig lange Diskussionen und das Aufschieben von wichtigen Entscheidungen müssen von der Führung unterbunden werden. Das Durchsetzen von auch nicht so populären Entscheidungen gehört einfach dazu und die Führungskräfte müssen sich dann auch mal gegen Widerstände durchsetzen.

    Teamarbeit

    Kooperation bedeutet auch viel im Team zu arbeiten. In der Regel werden beim kooperativen System Teams gebildet, die dauerhaft miteinander arbeiten. Jedes Teammitglied hat dabei eine Funktion und ist für bestimmte Aufgabenbereiche verantwortlich.

    Hier kommt auch ein hierarchisches System zum Einsatz und bei Entscheidungen werden die Angestellten einbezogen, die die Erfahrung auf dem entsprechenden Gebiet mitbringen. Das kann aber nach unten hin ausgeweitet werden und ist von der Erfahrung abhängig.

    Ziele

    Die Ziele werden von der Führung vorgegeben. Wie diese Ziele erreicht werden, ist aber im Grunde den Mitarbeiter:innen überlassen. Diese teilen sich Aufgaben selbst ein und gestalten die Abläufe gemeinsam im Team.

    Innerhalb des Teams werden auch Einzelaufgaben vergeben. Diese können die entsprechenden Mitarbeiter:innen ebenfalls so umsetzen, wie sie es für zielführend halten.

    Wichtig ist dabei natürlich, dass die Ziele erreicht und Fristen eingehalten werden.

    Fehleranalyse

    Bei hoher Eigeninitiative passieren auch immer mal wieder Fehler. Das lässt sich nicht vermeiden. Der Umgang mit solchen Fehlern ist wichtig. Strafen gibt es in der kooperativen Führung nicht, da sie keinen Zweck erfüllen.

    Stattdessen werden gemeinsam Lösungen gesucht, damit es beim nächsten Mal besser funktioniert und Fehler nicht wiederholt werden.

    Kooperativer Führungsstil: Vorteile und Nachteile

    Ein kooperativer Führungsstil ist natürlich nicht frei von Herausforderungen. Vor allem zu Beginn kann die Umstellung sehr holprig ausfallen.

    Die Verteilung von Verantwortung bietet allerdings viele Möglichkeiten für neue Erkenntnisse und Ideen, die sonst nicht vorgebracht würden und kann ein Unternehmen sehr stark voranbringen.

    Zudem hat die verteilte Verantwortung den Vorteil, dass selbst bei starker Fluktuation der Mitarbeiter:innen Lücken besser kompensiert werden können. Das bezieht sich natürlich auch auf krankheitsbedingte Ausfälle.

    Des Weiteren werden die Führungskräfte durch die Verantwortungsübernahme der Mitarbeiter:innen stark entlastet. So können sich alle auf ihre Aufgaben fokussieren, was letztlich dem Unternehmen und somit ebenfalls allen zugutekommt.

    Hoch qualifizierte Arbeitnehmer:innen suchen gezielt nach Stellen, in denen sie eigenständig arbeiten können. Die Personalsuche wird dadurch also leichter.

    Durch eine gesteigerte Moral und ein erhöhtes Vertrauen binden sich Mitarbeiter:innen stärker an das Unternehmen. Das steigert auch die Produktivität, weil die Stärken und Erfahrungen aller einheitlich eingesetzt werden.

    Nachteile ergeben sich allerdings durch die geteilte Verantwortung auch. So gestalten sich Entscheidungsprozesse aufwendiger und zeitintensiver, da viele Meinungen und Ideen eingeholt werden und bedacht werden müssen.

    Die unterschiedlichen Meinungen bergen auch ein gewisses Konfliktpotenzial. Auch ausschweifende Diskussionen sind möglich und können unnötig Zeit verschwenden.

    Die Führungskräfte müssen ein starkes Durchsetzungsvermögen haben und vor allem Situationen mit mehreren Beteiligten lösen können. Kommunikation, Geduld und Überzeugungskraft sind Grundvoraussetzungen für einen kooperativen Führungsstil.

    Auch die Mitarbeiter:innen müssen bestimmte Qualifikationen mitbringen, um eigenverantwortlich zu arbeiten und zusätzlich auch im Team zurechtzukommen. Ein Vorteil bei einem etablierten kooperativen System ist allerdings, dass man die eigenen Auszubildenden und jungen Angestellten direkt in dieses System integrieren kann. Dadurch werden diese Eigenschaften durchgehend gefördert.

    Kooperativer Führungsstil: Ein Beispiel

    In der Praxis sieht der kooperative Führungsstil so aus, dass beispielsweise ein Problem identifiziert wird und dann gemeinsam nach einer Lösung gesucht wird.

    Das kann zum Beispiel so verlaufen:

    In einem Unternehmen sinken die Verkaufszahlen, da sich das eigene Produkt nicht mehr so gut verkauft wie noch im vorherigen Quartal. Die Verkaufsleitung nimmt eine Analyse vor und gibt die Ergebnisse an das Verkaufsteam weiter.

    Das Verkaufsteam nutzt die Analyse, um daraus mögliche Ursachen für den Verkaufsrückgang abzuleiten. Gleichzeitig entwickelt es auch Ideen, um diese Ursachen zu bekämpfen.

    Daraufhin kommen Verkaufsteam und Verkaufsleitung zusammen, um Ursachen und Lösungen zu besprechen. Dabei bringen auch die Mitglieder der Verkaufsleitung ihren Input mit ein und es wird gemeinsam eine Entscheidung getroffen, wie man die Verkaufszahlen wieder steigern will. Dabei werden auch kurzfristige Ziele festgelegt.

    Diese Ziele und die Maßnahmen für die Steigerung der Verkaufszahlen werden dann für die Umsetzung an die entsprechenden Stellen weitergeleitet. Auch dort kommt weiterer Input hinzu. Wird beispielsweise entschieden, dass die Produktion eine Anpassung am Produkt vornehmen muss, um die Verkaufszahlen anzukurbeln, wird das Produktionsteam in diese Entscheidung mit einbezogen. Von dieser Seite kommen dann weitere Vorschläge, wie man die Produktion anpassen könnte, um das Produkt für Kund:innen wieder interessanter zu machen.

    Bei wöchentlichen Besprechungen diskutieren die Teams die Ergebnisse und schauen, ob die Maßnahmen den gewünschten Erfolg bringen. Gegebenenfalls werden dabei Maßnahmen angepasst und Entscheidungen verfeinert, bis der Erfolg eintritt.

    So haben die Teams gemeinsam eine Problemlösung entwickelt und wurden gleichermaßen in die Entscheidungen mit einbezogen, auch wenn die Verkaufsleitung am Ende vermutlich das letzte Wort hatte.

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