Frischgebackene Führungskräfte bekommen zwar tatkräftige Unterstützung durch neue Team-Mitglieder, aber auch gleich eine Menge zusätzliche Aufgaben. Während dank lexoffice Lohn die Gehaltsbuchhaltung ein Klacks ist, besteht der zwischenmenschliche Bereich nämlich komplett aus Neuland.
Als selbständige*r Unternehmer*in weißt du, dass nicht alle Menschen dafür gemacht sind, eine Firma oder ein Start-up zu betreiben. Manche sind einfach viel glücklicher als Mitarbeitende und das ist wunderbar so.
Jedenfalls so lange du als eine*r der Führungskräfte oder als Inhaber des Geschäfts dir darüber im Klaren bist, dass alle Menschen im Team über eine eigene Sicht der Dinge verfügen. Und zwar aller Dinge.
Inhaber*innen als Führungskräfte haben einen anderen Blickwinkel auf die anstehenden Aufgaben
Wenn du neue Mitarbeiter*innen eingestellt hast, so hattest du dafür vermutlich einen der folgenden drei Gründe:
- Die Auslastung war so hoch, dass du die Arbeit nicht mehr alleine bewältigen konntest
- Du hast externes Fachwissen für Bereiche eingestellt, die du nicht selbst abdecken kann
- Du hast große Pläne und willst dir ein Team zusammenstellen, das diese mit dir erreicht.
Die Motivation des neuen Team-Mitglieds kann also nur von deiner abweichen: Er oder sie braucht einen Job, will oder muss Geld verdienen und kann oder möchte dazulernen. Wahrscheinlich alles auf einmal. So weit, so normal und unproblematisch. Doch es gibt gleich fünf typische Fehleinschätzungen frischer Führungskräfte, mit denen du erfolgreich die Luft aus der Motivation und guten Zusammenarbeit lassen kannst.
Fünf häufige, aber fehlgeleitete Annahmen
1. Fehleinschätzung: Geld regiert grundsätzlich die Welt
Viele Start-up Founder oder kleinere Unternehmer*innen sind enttäuscht, wenn eine Zusammenarbeit nicht so reibungslos läuft wie erhofft. Die Vermutung, dass eine Gehaltserhöhung jedes Motivationsloch und jedes Kommunikationsproblem lösen kann und wird, ist jedoch falsch. Wenn sich jemand nicht auf Augenhöhe angenommen fühlt, hilft auch eine Gehaltserhöhung nicht. Das gilt auch für mangelhafte Work-Life-Balance.
Notorisch unzufriedene Nörgler und selbst definierte Vollzeitopfer sind ebenfalls nicht mit einer Gehaltserhöung zu kurieren.
2. Fehleinschätzung: Mitarbeiter sind so motiviert wie du
Es ist mehr als unwahrscheinlich, dass sich jemand mit der gleichen Motivation und Energie in den Aufbau deines Geschäftes einbringt wie du selbst es tust. Einmal, weil die Teammitglieder ein Gehalt bekommen und in der Regel keine Anteile an der Firma haben, so dass ein großer Erfolg sich nicht automatisch auf sie überträgt. Aber auch, weil sie nicht in der Verantwortung stehen, nicht die Geschäftsidee hatten und nicht die Führungskräfte sein wollen.
Wenn du also erwartest, dass sich Mitarbeiter so engagiert bemühen wie du selbst, wirst du enttäuscht werden.
3. Fehleinschätzung: Führungskräfte können sich alles erlauben
Ob es an platten amerikanischen Fernsehserien liegt, in denen Business-Tyrannen ihre Teams tanzen lassen wie Marionetten am Strang? Fest steht, dass schon viele Führungskräfte lernen mussten, dass sie ihre Launen, ihren Stress und ihren Zeitdruck nicht an den Mitarbeitenden auslassen können. Jedenfalls nicht, wenn sie langfristig welche haben möchten, die zufrieden und motiviert arbeiten.
Zeit für Höflichkeit und Manieren muss sein, Fairness ist Grundvoraussetzung.
Führungskräfte in Start-ups
Die Führungsrolle in einem Start-up ist noch einmal eine ganz andere als die traditionelle. Es herrscht eine Art Goldgräberstimmung vor, die Abläufe sind schneller und unkomplizierter oder werden mit Hilfe von Technologie beschleunigt.
Führungskräfte in Start-ups analysieren und diskutieren nicht lange, sondern legen sofort los und probieren Dinge aus. Sie wenden Ansätze wie Design Thinking oder Lean Start-up an, sind flexibel und innovativ. So kann schnell der Eindruck entstehen, dass vor allem jüngere Führungskräfte alles nicht so ernst nehmen (müssen).
Das ist ein Trugschluss. Auch Start-up Founder sind ganz normale Führungskräfte mit Verantwortung und den gleichen Herausforderungen wie alle anderen auch.
4. Fehleinschätzung: Wer eigenständig arbeiten kann, braucht keine Führung
Wenn Menschen sich in ihrem Fachgebiet gut auskennen und mitdenken, eigenständig arbeiten und dabei gute Strukturen vorweisen können, so ist das eine wunderbare Sache. Es heißt aber nicht, dass du dich deinen Pflichten als Arbeitgeber*in komfortabel entziehen kannst, sondern im Gegenteil solltest du jemanden mit so viel Wachstumspotenzial sogar besonders achtsam betreuen und als Ansprechpartner*in zur Verfügung stehen.
So schaffst du Raum für noch mehr Wachstum und Möglichkeiten.
5. Fehleinschätzung: Dein Team kann so arbeiten, wie du es allein getan hast
Wer als Solopreneur gestartet ist, musste sich oft mit Abkürzungen und Kompromissen helfen. Mal hast du ein Projekt gestartet, obwohl noch Klärungsbedarf bestand, mal eine App gemietet und dich mit Hilfe von Tools durchgeschummelt, wo menschliche Expertise besser gewesen wären oder andersherum. So geht es jetzt nicht weiter. Nur weil es irgendwie geklappt hat oder du das denkst, kann ein Team noch lange nicht im „Durchwurschtelmodus“ überleben.
Am besten erarbeitet Ihr gemeinsam, wie Ihr künftig arbeiten wollt.
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