Rezession

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    Die Bedeutung einer Rezession

    Eine Rezession wird ausschließlich mit negativen Aspekten verbunden. Steigende Zinsen. Stagnierende Löhne. Fallende Börsenkurse. Aber wie kommt so eine Rezession zustande und wie beeinflusst sie langfristig die Wirtschaft und somit auch die Unternehmen? Alles Wichtige dazu können Sie in diesem Artikel nachlesen.

    Die Definition der Rezession

    Die Wortherkunft der Rezession stammt aus dem Lateinischen. Dort beschreibt der Begriff „recessio“ das Zurückweichen. Die Rezession beschreibt also einen Rückgang. Dieser Rückgang bezieht sich vor allem auf die Wirtschaft, die weder wächst noch stagniert, sondern abnimmt.

    Was passiert bei einer Rezession: Ein Rückgang der Wirtschaft macht sich dadurch bemerkbar, dass die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen sinkt. Man spricht dabei auch vom Abschwung, während man bei einer wachsenden Wirtschaft vom Aufschwung spricht.

    Die Schwankungen in der gesamten wirtschaftlichen Lage werden auch als Konjunktur bezeichnet. Die Grundlage für die Bemessung dieser gesamtwirtschaftlichen Lage ist in der Volkswirtschaft das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Damit wird der Wert der Waren und Dienstleistungen, die von einem Land innerhalb eines bestimmten Zeitraums herstellt oder anbietet.

    Ein Konjunkturzyklus besteht aus vier Phasen. Die Rezession ist eine dieser Phasen. Sie folgt der Hochkonjunktur. Im schlimmsten Fall führt die Rezession zu einer Depression, welche die schwächste Phase ist. Auf die Depression folgt dann irgendwann der Aufschwung als nächste Phase und so beginnt der Zyklus wieder von vorne.

    Die unterschiedlichen Arten der Rezession

    Es gibt drei Betrachtungsweisen der Rezession, die sich in Details unterscheiden.

    Die Rezession im eigentlichen Sinne bezeichnet den Abschwung nach einer wirtschaftlichen Hochphase. Allerdings können die Anzeichen für Abschwung und Aufschwung ineinanderfließen oder sich sozusagen gegenseitig aufheben. Während in bestimmten Wirtschaftsbereichen Anzeichen für einen Abschwung erkennbar sind, können an anderer Stelle gleichzeitig Auftriebskräfte entstehen, die den Aufschwung aufrechterhalten.

    Die technische Rezession bezogen auf das Wirtschaftswachstum liegt dann vor, wenn die Volkswirtschaft in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen eine sinkende Wirtschaftsleistung aufweist. Allerdings ist auch hier die Definition zwar klar, aber nicht immer wegweisend, da im dritten Quartal auch bereits wieder ein Wirtschaftswachstum vorliegen kann, wenn beispielsweise der Abschwung nur minimal und eine Ausnahme war.

    Bei der technischen Rezession, bezogen auf die Wirtschaftsauslastung, ist die Definition einer Rezession ein wenig komplexer ausgelegt. Die Grundlage ist die optimale Wirtschaftsleistung, also ein Zustand, in dem alle Arbeitnehmer:innen und Maschinen exakt so wie vorgesehen genutzt werden können. Sobald die Wirtschaft weniger produziert, als in diesem Optimalfall möglich wäre, spricht man von einer technischen Rezession. Man spricht dabei auch von einer Unterauslastung.

    Merkmale, an denen Sie eine Rezession erkennen

    Für Unternehmer:innen, Selbstständige und auch Freiberufler:innen kann eine Rezession schwerwiegende Folgen haben. Vor allem dann, wenn sie eher überraschend kommt und man nicht darauf vorbereitet ist. Wenn plötzlich die Aufträge zurückgehen und die Finanzen sinken, kann ein Unternehmen ins Straucheln geraten und im schlechtesten Fall droht die Zahlungsunfähigkeit.

    Es gibt bestimmte Anzeichen, die darauf hinweisen, dass ein wirtschaftlicher Abschwung bevorstehen könnte. Unter anderem weisen diese Merkmale darauf hin:

    • Die Nachfrage geht stärker zurück als gewöhnlich
    • Das Lager ist ungewöhnlich voll und es wird nicht viel entnommen
    • Es werden ungewöhnlich viele Überstunden abgebaut
    • Das Unternehmen muss teilweise oder komplett in Kurzarbeit gehen
    • Angestellte müssen aufgrund schwacher Auftragslage entlassen werden
    • Investitionen werden weniger oder bleiben aus
    • Produktionsanlagen müssen stillgelegt werden
    • Preise, Löhne und Zinsen stagnieren oder sinken
    • Die Börsenkurse fallen

    Nicht jedes Anzeichen ist automatisch ein Indiz für eine beginnende Rezession. Sie sind aber immer eine Art Fingerzeig, dass die wirtschaftliche Entwicklung sich gerade in einen Abschwung bewegen könnte. Je eher man diese Anzeichen erkennt und richtig deutet, desto eher kann auf den bevorstehenden Abschwung reagiert werden.

    Durch die richtigen Maßnahmen können dann auch bestimmte Anzeichen wie das Stilllegen der Produktionsanlagen oder Entlassungen vermieden werden. Dann wird die Arbeit beispielsweise so weit runtergefahren, dass die Phase der Rezession überstanden wird und dann der anschließende Aufschwung genutzt werden kann, um das Unternehmen zurück auf Kurs zu führen.

    Die Ursachen für eine Rezession

    Eine Rezession kann viele Ursachen haben. Vor allem auf einem globalen Markt wirken sich alle Entwicklungen im Ausland auf gewisse Weise auch auf die Wirtschaft in Deutschland aus. Ein Beispiel dafür ist der Krieg in der Ukraine. Durch Lieferengpässe von Rohstoffen, Waren und Materialien, die aus der Ukraine kommen oder bei der Lieferung die Ukraine durchqueren müssen, haben viele Unternehmen Schwierigkeiten, die Produktion aufrechtzuerhalten. Selbst bei hoher Nachfrage können also gewisse Produkte nicht rechtzeitig geliefert werden.

    Auch eine Pandemie wie die Coronapandemie kann eine Rezession verursachen. Durch strukturelle Änderungen in wichtigen Industrien verschiebt sich die gesamte Wirtschaftslage. Das kann sowohl positive als auch negative Effekte haben. Eine Pandemie hat für einige Änderungen gesorgt, die vor allem die Sicherheit betreffen.

    Grundsätzlich ist das Entstehen einer Rezession eher eine Art Dominoeffekt, der durch einen Auslöser angestoßen wird und sich dann weiter ausbreitet. Das kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn beispielsweise eine Immobilienblase platzt und Banken Unternehmen oder private Kund:innen nicht mehr unterstützen können. Daraus entstehen dann Einsparungen und somit weitere Auswirkungen auf die Wirtschaft, die in einen Abschwung gerät.

    Die Zusammenhänge zwischen Rezession und Inflation

    Während eine Rezession bedeutet, dass die Wirtschaftslage abflaut, bezieht sich die Inflation auf das Geld. Um genau zu sein auf den Wert des Geldes, denn eine Inflation bedeutet, dass der Wert des Geldes sinkt. Das macht sich im Grunde dadurch bemerkbar, dass Produkte teurer werden und man somit weniger für sein Geld bekommt.

    Eine Inflation kann eine Rezession hervorrufen, da die Kaufkraft der Konsumenten und Konsumentinnen sinkt, gleichzeitig aber die Produktionskosten steigen. Das bedeutet, dass weniger gekauft wird, während die Produktionsfähigkeit sinkt.

    Außerdem können Lieferschwierigkeiten die Wirtschaftslage zusätzlich nach unten drücken. Das alles kann letztlich zu einer Rezession führen. Die Inflation ist also im Grunde eine Art Vorbote einer Rezession beziehungsweise ist einer der Gründe für den zukünftigen Abschwung.

    Ein Beispiel für eine Rezession

    Wie bereits erwähnt, entsteht eine Rezession in der Regel durch eine Verkettung von Ereignissen beziehungsweise einen Dominoeffekt.

    Ein Beispiel dafür waren die bekannten Ölkrisen in den Jahren 1974 und 1975 oder später auch im Jahr 1980. Die Ölkrise sorgte damals dafür, dass der Preis für ein Barrel über Nacht um fast 2 US-Dollar anstieg. Im Verlauf eines Jahres stieg er dann weiter auf 12,00 $ pro Barrel, was einen Anstieg von 300 Prozent innerhalb eines Jahres ergibt.

    Dieses sogenannte „Ölembargo“ sorgte dafür, dass viele wichtige Branchen fast komplett stillgelegt werden mussten. Die Folgen waren Stellenabbau und weniger Produktion.

    Die Menschen hatten kein Geld mehr und konnten dementsprechend nicht mehr wie gewohnt einkaufen. Sie mussten den sprichwörtlichen Gürtel enger schnallen. Das führte dazu, dass auch andere Branchen ins Schwanken gerieten und ebenfalls den Betrieb zurückfahren mussten.

    Daraus entstand eine Verkettung von Entlassungen, Kurzarbeit und Produktionseinbußen, die letztlich die Rezession beschrieben. Während dieser Phase gerieten zahlreiche Unternehmen in die Insolvenz.

    Die Ölpreiskrise hatte auch Auswirkungen seitens der Politik. In Deutschland wurde der autofreie Sonntag eingeführt, mit striktem Fahrverbot an Sonntagen und einer allgemeinen Geschwindigkeitsbegrenzung. Dadurch sollten die Ölreserven möglichst eingespart und der Bevölkerung der Ernst der Lage beigebracht werden.

    Dazu wurden auch Kampagnen zum Energiesparen ins Leben gerufen, die vom Bundeswirtschaftsministerium verbreitet wurden.

    Generell entsteht eine Rezession häufig auch durch die Reaktionen auf einen ersten Abschwung. Der Beginn einer Rezession hat oft zufolge, dass Menschen eher panisch und vorsichtig agieren, anstatt überlegt zu handeln. Dadurch werden die Schwierigkeiten für die Wirtschaft nur noch größer.

    Ein Beispiel dafür war der übermäßige Kauf und das Horten von bestimmten Produkten zu Beginn der Coronapandemie, zu deren Beginn die Menschen panisch die Läden leer kauften, aus Sorge, dass sie demnächst nicht mehr an die Waren herankommen oder nicht mehr wie gewohnt einkaufen gehen können.

    Die Bedeutung einer Rezession für die Bürger und Bürgerinnen

    Für Bürger:innen beziehungsweise die Verbraucher:innen wirkt sich eine Rezession in erste Linie auf den Geldbeutel aus. Das zeigt sich insofern, als die Bürger:innen sparsamer werden und weniger Geld ausgeben.

    Die Nachfrage sinkt also allgemein und den Unternehmen fehlen entsprechend die Einnahmen. Das wirkt sich wiederum auf die Bürger:innen aus, die dadurch ihre Jobs verlieren können.

    Während einer Rezession kann die Regierung mit Förderungen und finanziellen Hilfsmitteln reagieren, um sowohl Bürger:innen als auch Unternehmen zu unterstützen. Ein jüngeres Beispiel dafür ist die Energiepauschale aus dem Jahr 2022, die eine Reaktion auf die Energiekrise war.

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