Voraussetzung für Entscheidungen über die Höhe Deines Gehalts: Der „Haushaltsplan“
Wir empfehlen Dir, mit einer Liste aller regelmäßigen Abbuchungen und Daueraufträge von Deinen Konten zu beginnen:
Was geht jeden Monat, jedes Quartal oder jährlich für welchen Posten ab? Neben Miete, Kreditraten, Stadtwerken, Nebenkosten oder Hausgeld wirst Du Dir als erstes eine Übersicht Deiner Ausgaben für Haushaltsführung, Tanken und sonstige Ausgaben verschaffen müssen.
Vom Ausgleichen der Kreditkarte bis zur Mitgliedschaft im Sportverein, von der jährlichen Abbuchung für die Lebensversicherung bis hin zu dem, was Du freiwillig in Sparverträge oder Rücklagen steckst, solltest Du buchstäblich alles auflisten.
Wenn Rücklagen noch nicht auf der Liste stehen, füge sie hinzu.
Denn Du solltest im Idealfall immer genug Geld auf dem Konto haben, um drei bis vier Monate ohne Einnahmen zu überstehen – klingt utoptisch für viele, ist es aber nicht:
Wenn man einfach mal anfängt und nicht wieder aufhört, dafür Geld wegzulegen, schafft es irgendwann jeder.
Ebenso solltest Du auf keinen Fall die Steuerrücklage vergessen.
Viele Gründer:innen sind wie vom Donner gerührt, wenn im dritten Jahr mit dem beginnenden Erfolg nicht nur viel Einkommenssteuer anfällt, sondern erstens die Vorauszahlungen fürs bereits laufende Jahr erhöht werden und zweitens im gleichen Moment auch noch eine Anzahlung fürs noch nicht als Erklärung abgegebene zweite Jahr eingefordert wird.
Was würdest Du in einer Festanstellung verdienen?
Da ist der Faktor „Kosten“. Aber die Wettbewerbssituation und Deine Qualifikation fließen natürlich ebenfalls ein – beide in Kombination helfen Dir, eine gute Entscheidung zu treffen.
Du kannst Dir auch überlegen, wie viel Du in einer Festanstellung etwa verdienen würdest und Dir einfach dieses Gehalt überweisen, um einen ersten Anhaltspunkt zu haben.
Zwar musst Du als selbstständiger Unternehmer oft mehr arbeiten, mehr lernen und mehr leisten, aber Du kannst Dir ja auch Prämien und bei einem guten Auftrag einen Bonus zahlen – und Dir später eine Gehaltserhöhung verpassen, wenn Dein Business mehr hergibt.
Denn alle Überlegungen, wie Deine ideale Einkommenssituation wäre und wie viele Rücklagen und Extras Du für Dich abbuchen kannst, hängen natürlich vom Einkommen Deiner Selbstständigkeit ab.
Wir empfehlen, die regelmäßige Überprüfung des Haushaltsplans und auch das Überdenken des eigenen „Gehalts“ mit in den Terminkalender zu setzen.
Es wird nicht schaden, wenn Du alle sechs bis zwölf Monate prüfst, ob Deine Rücklagen und regelmäßigen Privatentnahmen noch zur geschäftlichen Finanzsituation passen oder nach unten oder oben angepasst werden müssen.