Maschinenstundensatz berechnen

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    Wenn Sie den Maschinenstundensatz berechnen, können Sie die Kosten einer Maschine pro Stunde bei laufendem Betrieb ermitteln. Das wird in der Kosten- und Leistungsrechnung angewendet und ist ein Teil der Kostenträgerstückrechnung. Wie Sie den Maschinenstundensatz berechnen, erfahren Sie in diesem Artikel.

    Definition Maschinenstundensatz

    Der Maschinenstundensatz gibt die Höhe der Kosten an, die eine Maschine im Betrieb pro Stunde verursacht. Er ist vorwiegend in Unternehmen eine wichtige Kennzahl, in denen die Produktion größtenteils automatisiert ist. Der Maschinenstundensatz kann im Vergleich mit anderen Maschinenstundensätzen oder weiteren Kennzahlen wichtige Aussagen über das Kosten-Nutzen-Verhältnis treffen.

    Maschinen verursachen unterschiedliche Kosten, die alle mit in die Berechnung des Maschinenstundensatzes einfließen.

    Zu den Kosten, die Sie einer Maschine zuordnen können, gehören beispielsweise:

    • Raumkosten – die Miete für das Gebäude oder die Halle, in der die Maschine steht
    • Energie – etwa Stromkosten
    • Instandhaltung – Wartungsarbeiten und Reparaturen
    • Betriebsstoffe – Öle und Fette, damit alles reibungslos läuft
    • kalkulatorische Abschreibung – die laufenden Kosten für die Maschine selbst
    • kalkulatorische Zinsen – Zinsen für Sachanlagen in Ihrem Unternehmen
    Kosten, um den Maschinenstundensatz zu berechnen

    Maschinenstundensatz berechnen: Formeln

    Um den Maschinenstundensatz zu ermitteln, reicht eine einfache Formel aus:

    Maschinenstundensatz = maschinenabhängige Kosten / Laufstunden

    Aus der Kosten- und Leistungsrechnung des Unternehmens können Sie die Gemeinkosten für die Maschine entnehmen. Das sind:

    • Raumkosten
    • Stromkosten
    • Wartungs- und Reparaturkosten
      Kosten für Werkzeuge und Betriebsstoffe
    • Kalkulatorische Abschreibungen
    • Kalkulatorische Zinsen

    Die Laufzeit der Maschine in Stunden kann durch eine weitere simple Formel ermittelt werden:

    Betriebsstunden = Schichtzeiten – Planmäßige Wartungen und Reparaturen

    Die Schichtzeiten sind die Arbeitszeiten im Unternehmen. Bei einem Unternehmen, das in einer Schicht von ach Stunden am Tag und fünf Tagen in der Woche aktiv ist, beträgt die wöchentliche Schichtzeit 40 Stunden. Die Maschine ist also im Normalfall 40 Stunden in der Woche im Betrieb.

    Davon müssen aber die planmäßigen Wartungen und Reparaturen abgezogen werden. Planmäßige Wartungen und Reparaturen werden auf Basis eines Serviceplans ermittelt oder bestehen aus Schätzungen aufgrund der bisherigen Erfahrungswerte.

    Im Rahmen der Maschinenstundensatzrechnung können Sie über die Maschinenstunden einige weitere Kennzahlen berechnen, die Ihnen weitere Einblicke in Ihre Kosten geben bzw. diese konkretisieren.

    Kalkulatorische Abschreibung pro Maschinenstunde

    Berechnen Sie die kalkulatorische Abschreibung auf die Wiederbeschaffungskosten, können Sie mit dieser Formel die kalkulatorische Abschreibung pro Maschinenstunde ermitteln:

    Abschreibung pro Maschinenstunde = Wiederbeschaffungskosten / (Nutzungsdauer in Jahren x Maschinenlaufzeit pro Jahr)

    Kalkulatorische Zinsen pro Maschinenstunde

    Für die Berechnung der kalkulatorischen Zinsen pro Maschinenstunde benötigen Sie als Berechnungsgrundlage die halben Anschaffungskosten, weil bei der Kalkulation von Abschreibungen linear zu Null abgeschrieben wird. Dadurch ist über die Nutzungsdauer im Durchschnitt nur die Hälfte des Anschaffungswerts gebunden.

    Zur Berechnung nutzen Sie diese Formel:

    Zins pro Maschinenstunde = (1/2 x Anschaffungskosten x Zinsfuß) / (Maschinenlaufzeit pro Jahr x 100)

    Raumkosten pro Maschinenstunde

    Raumkosten basieren auf der Grundfläche für die Maschine und die Gesamtfläche des Gebäudes oder der Halle, in der die Maschine steht.

    Die Formel lautet:

    Raumkosten pro Maschinenstunde = (Grundfläche in qm x Raumkosten in EUR/qm) / Maschinenlaufzeit pro Jahr

    Energiekosten pro Maschinenstunde

    Bei dieser Formel gibt es nicht viel zu beachten und sie ist relativ selbsterklärend:

    Energiekosten pro Maschinenstunde = (Energieverbrauch / Maschinenstunde) x (Energiekosten / Energieeinheit)

    Instandhaltungskosten pro Maschinenstunde

    Entstehende Kosten für Reparaturen und Instandhaltung der Maschine ergeben folgende Formel:

    Instandhaltungskosten pro Maschinenstunde = Gesamt-Instandhaltungskosten / (Nutzungsdauer in Jahren x Maschinenlaufzeit pro Jahr)

    Sie können weitere Kosten, die während des Betriebs der Maschine anfallen, in den Maschinenstundensatz einrechnen. Im Prinzip funktioniert das bis runter zum Schmierstoff. Sie müssen den Maschinenstundensatz je nach Anwendungsfall in die Rechnung einbeziehen.

    Einflussfaktoren auf den Maschinenstundensatz

    Wenn man die Fixkosten und variablen Kosten getrennt voneinander berechnet, kann man dadurch ermitteln, wie sich die Kosten verändern. Verdoppeln Sie beispielsweise die Laufzeit der Maschine, können Sie den Maschinenstundensatz verringern.

    In unserem Beispiel würden sich die Fixkosten und die variablen Kosten bei doppelter Laufzeit halbieren. Eine doppelte Laufzeit kann beispielsweise durch Schichtarbeit erreicht werden. Dadurch können Sie einen neuen Maschinenstundensatz berechnen und Ihre Kosten verringern.

    Jährliche Maschinenlaufzeit = 250 Tage x 12 Stunden = 4.000 Stunden
    Maschinenstundensatz Fixkosten = 7.350 Euro / 4.000 Stunden = 1,84
    Maschinenstundensatz variable Kosten = 1.800 Euro / 4.000 Stunden = 0,45
    Maschinenstundensatz = 1,84 Euro + 0,45 Euro = 2,29

    Der Maschinenstundensatzrechnung gibt die Höhe der Kosten an, die eine Maschine verursacht

    Abb. 2: Einflussfaktoren auf den Maschinenstundensatz

    Beispiel: Maschinenstundensatz berechnen

    Angenommen, die Maschine ist 50 Wochen im Jahr in Betrieb. Ziehen wir die Wochenenden ab, sind das 250 Tage im Jahr. Bei einem Arbeitstag von 8 Stunden berechnen wir die Maschinenlaufzeit im Jahr.

    Jährliche Maschinenlaufzeit = 250 Tage x 8 Stunden = 2.000 Stunden

    Fixkosten

    • Raumkosten – 3.500,00 Euro
    • Energie – 100,00 Euro
    • Instandhaltung – 150,00 Euro
    • kalkulatorische Abschreibung – 3.000,00 Euro
    • kalkulatorische Zinsen – 600,00 Euro

    Das ergibt fixe Kosten von 7.350,00 Euro. Um den Maschinenstundensatz zu ermitteln, können wir jetzt die bekannte Formel anwenden:

    Maschinenstundensatz = 7.350,00 Euro / 2.000 Stunden = 3,675

    Aufgerundet erhalten wir also stündliche Fixkosten von 3,68 Euro.

    Variable Kosten

    • Energie – 200,00 Euro
    • Instandhaltung – 600,00 Euro
    • Betriebsstoffe – 1.000,00 Euro

    Wir haben also variable Kosten von 1.800,00 Euro.

    Maschinenstundensatz = 1.800,00 Euro / 2.000 Stunden = 0,90

    Rechnen wir jetzt die stündlichen Fixkosten und die stündlichen variablen Kosten zusammen, erhalten wir einen Maschinenstundensatz von 4,58 Euro. Ihre Maschine verursacht also pro Stunde Kosten von 4,58 Euro.

    Fazit zum Maschinenstundensatz

    Um den Maschinenstundensatz zu berechnen, bedarf es nur weniger Schritte. Die Kosten einer Maschine zu ermitteln, kann von großer Bedeutung sein, wenn Sie Ihre Kosten überprüfen oder senken möchten.

    Bei Veränderungen der Einflussfaktoren, entstehen für Sie andere Kosten, die Sie mithilfe der Formel zum Maschinenstundensatz ermitteln können.

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