Startups als spannender Trend mit ungewissem Ausgang
Der bedeutendste Unterschied zwischen Startups und klassischen Firmengründungen lässt sich vor allem in der Art der Planung feststellen. Startups wollen zunächst einmal wachsen. Während Sie als Unternehmer:In in einem Businessplan vor der Gründung für die ersten Jahre wenig Gewinn festschreiben und zunächst Produktion, Vertrieb, Marketing und Netzwerke auf den Weg bringen möchten, wollen junge Startup-Gründer:Innen so schnell wie möglich hohe Umsätze erzielen. Für sie heißt es, schnell handeln, oft einlenken, Strategien testen und wieder ablegen. Wer in Startups investieren möchte, investiert also zunächst in die Personen statt in das Produkt.
Investor:Innen haben daher die Möglichkeit, auf den Verlauf der Karriere des Startups direkt einzuwirken. Wenn sich Carsten Maschmeyers Team einem jungen Unternehmen annimmt, ist das Ziel, kurz nach der Sendung einen Shop online stehen zu haben, in dem Zuschauer:Innen sofort vorbestellen können. Ein klassisches Unternehmen bringt das fertige Produkt nach jahrelanger Entwicklung auf den Markt und schaltet dann Werbung, um eine passende Zielgruppe anzusprechen. Ein weiterer Punkt ist das Alter, in dem Gründer:Innen sich am eigenen Startup versuchen. Sie sammeln zuvor wenig oder gar keine Erfahrung in ihrer Branche, sondern „fangen einfach an“. Das kann gut gehen, ist aber schwer kalkulierbar.
Diese Möglichkeiten bieten sich in Startups zu investieren
Eine eher gering risikobehaftete Möglichkeit, in Startups zu investieren, ist die Beteiligung am Crowdfunding eines Produktes. Der erste Produktentwurf zusammen mit einem Vorstellungsvideo ist hier ausschlaggebend. Die Investitionssumme ist in den meisten Fällen niedrig, da viele Investor:Innen das gleiche Projekt unterstützen. Das mindert die ersten Renditen, doch gerade schnell wachsende Startups werfen später hohe Gewinne ab. Doch auch bei niedrigen Investitionssummen gilt: Prüfen Sie die Verträge genau und finden Sie heraus, wie im Exit-Fall mit der Beteiligung umgegangen wird. Auch die Basisverzinsung des Darlehens wird im Crowdfunding oft vernachlässigt.
Beim direkten in Startups investieren ist die nötige Vorsicht geboten, die bei allen Investitionen im Vordergrund stehen sollte. Ein Treffen oder Onlinemeeting mit den Gründer:Innen sollte bereits wichtige Fragen zu den Vorstellungen rund um ihr Unternehmen beantworten können. Dazu zählen neben einem Ausblick über die ersten 3 bis 5 Jahren auch ganz grundlegende Fakten wie:
- Wie viele Mitarbeiter:Innen planen Sie bis Jahr X zu beschäftigen?
- Welche konkreten Maßnahmen werden von der Investitionssumme abgedeckt?
- Wie hoch sind die veranschlagten Betriebskosten ohne Löhne?
- Haben Sie bereits Zulieferer und Partnerunternehmen in Ihrem Netzwerk?
- Was kostet das Produkt im Einkauf und was kosten vergleichbare Produkte?
- Gibt es Konkurrenz zu dieser konkreten Idee und wenn ja, wie erfolgreich ist diese?
Förderung junger Gründer:Innen statt Investition in ein Unternehmen
Die Gewinnspanne für Rendite im Startup-Bereich ist besonders breit. Von einem Komplettverlust der Investitionssumme bis zur Beteiligung am späteren Börsenunternehmen ist alles möglich. Gerade der Tech-Bereich bietet spannende Einstiegsmöglichkeiten. Dennoch kann es sich lohnen, statt in Startups investieren, junge Gründer:Innen mit Stipendien und Coaching direkt zu fördern, statt in ihr Unternehmen zu investieren. Auch hier können natürlich variable Zinssätze auf das Darlehen oder eine Beteiligung am ersten erfolgreichen Projekt vereinbart werden.
Nicht immer ist der Weg ins eigene Startup die perfekte Möglichkeit, Unternehmer:Innen-Träume zu verwirklichen. Coachings und Beratungsleistungen helfen jungen Menschen dabei, herauszufinden, wo sich eine Nische für ihre Idee auftut. So können langfristig spannende Unternehmensstrukturen entstehen, die in einigen Jahren einen festen Platz am Markt haben und dabei nachhaltige, zukunftsträchtige und profitable Dienstleistungen und Produkte etablieren.
Fazit: Wer in Startups investieren möchte, muss Spaß am Abenteuer haben
Sie möchten jungen Unternehmen beim Wachsen zusehen, verkraften aber auch den wirtschaftlichen Verlust einer Investition? Dann sind Startups eine gute Möglichkeit, Geld anzulegen und dabei die Startup Kultur zu fördern. Schnelles Wachstum, junge Menschen mit Elan und ausgefallene Ideen, aber manchmal auch unrealistische Erwartungen – all das macht Startups aus. Ein Darlehen für Gründer:Innen, die nach klassischen Modellen wirtschaften möchten, verspricht weniger schnelle Gewinne, aber eine langfristige Basis für Zusammenarbeit und Förderung.