Durchschnittsgehalt Deutschland

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    Das Durchschnittsgehalt in Deutschland

    Gehaltsunterschiede sind ein häufig diskutiertes Thema. Auf die Frage „Als was arbeitest du?“ folgt in der Regel die Frage: „Was verdient man da so?“ Wie „hoch“ ein Gehalt ist, ist dabei recht subjektiv und hängt von den eigenen Ansprüchen und dem eigenen Lebensstandard ab. Es gibt aber natürlich durchaus „zu wenig“ Gehalt und auf gewisse Weise auch „zu viel“. Die Mitte liegt im Durchschnittsgehalt. Wie hoch das Durchschnittsgehalt in Deutschland ist, erfahren Sie in diesem Artikel.

    Grundlegende Informationen zum Durchschnittsgehalt Deutschlands

    Das Durchschnittsgehalt bezeichnet den Mittelwert der Bruttogehälter aller in Deutschland rentenversicherten Arbeitnehmer:innen und wird jährlich vom Statistischen Bundesamt ermittelt.

    Um das Durchschnittseinkommen deutscher Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in den Fokus zu rücken, muss zuerst klar sein, dass ein Durchschnittsgehalt stark von der Branche und den einzelnen Berufen abhängt.

    Dazu kommt dann auch noch die Art der Anstellung selbst. Auszubildende verdienen logischerweise weniger als ausgelernte Arbeitskräfte und langjährige Mitarbeiter:innen, die schon die ein oder andere Beförderung genießen durften, haben ein höheres Einkommen als Quereinsteiger:innen, die gerade die Branche gewechselt und im Unternehmen angefangen haben.

    Ein fest vorgegebenes Gehalt gibt es in keiner Branche und in keinem Beruf. Woran sich Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen allerdings jederzeit halten müssen, ist der gesetzliche Mindestlohn. Dieser liegt im Jahr 2023 bei 12,00 Euro brutto pro Arbeitsstunde.

    In einem Beruf mit 40-Stunden-Woche ergibt sich daraus in einem Monat mit vier Wochen ein Bruttogehalt von 1920,00 Euro. Auf das gesamte Jahr ergäbe es ein Bruttogehalt von 24.960,00 Euro. Das bedeutet im Grunde, dass das Durchschnittseinkommen nicht darunter liegen darf. Wobei hier Urlaubstage und Ausfälle nicht einberechnet sind.

    Das ist aber nur die Untergrenze und tatsächlich liegt das allgemeine Durchschnittsgehalt deutscher Arbeitnehmer:innen in einem mehr als doppelt so hohen Bereich. Im Durchschnitt lag das Bruttojahresgehalt in Deutschland bei 49.200,00 Euro im Jahr 2021.

    Betrachtet man das durchschnittliche monatliche Nettogehalt in Deutschland, haben Arbeitnehmer:innen 2022 durchschnittlich rund 2.590 Euro netto verdient.

    Wie das bei einem Durchschnitt aber so ist, gibt es Berufsgruppen, die den Durchschnitt durch hohe Gehälter nach oben drücken und solche, die durch geringe Gehälter weit unter dem Durchschnitt liegen.

    Durchschnittsgehalt Deutschland nach Branche

    Wie jeder weiß, gibt es Berufe, in denen man richtig gut bezahlt wird und Berufe, in denen man gerade so über dem Mindestlohn vergütet wird. Deshalb ist eine Gesamtstatistik wenig aussagekräftig. Stattdessen muss man für einen genaueren Einblick die einzelnen Branchen betrachten und wie sich die Durchschnittsgehälter darin ergeben.

    Bei den durchschnittlichen Bruttomonatsverdiensten für das vierte Quartal 2022 wird schnell klar, dass die Schere zwischen den Branchen sehr breit sein kann. Die bestverdienende Branche und die am schlechtesten verdienende Branchen liegen beim monatlichen Durchschnittseinkommen mehr als 3.000,00 Euro auseinander.

    Für die Gesamtwirtschaft liegt das Durchschnittseinkommen bei 4.105,00 Euro im Monat und damit mittig zwischen den einzelnen Branchen.

    Am besten verdienen Menschen in den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen. Mit 5.636,00 Euro durchschnittlich lag das Monatsgehalt in diesen Branchen Ende 2022 am höchsten.

    Ebenfalls mehr als 5.000,00 Euro im Durchschnitt verdienten Arbeitnehmer:innen in der Information und Kommunikation, der Energieversorgung und Freiberufler:innen in wissenschaftlichen und technischen Berufen.

    Danach fällt das Durchschnittsgehalt recht stark ab. Erzieher:innen und Lehrkräfte kommen durchschnittlich auf ein Gehalt von 4.634,00 Euro im Monat.

    Eine Gesamtbetrachtung des Dienstleistungsbereichs und des produzierenden Gewerbes zeigt, dass in diesen Bereichen ungefähr 4.100,00 Euro im Durchschnitt verdient werden können.

    Wenn man die Dienstleistungen allerdings gesondert betrachtet, zeigt sich, dass es für wirtschaftliche Dienstleistungen nur noch für 3.106,00 Euro im Monat reicht, was knapp 1.000,00 Euro weniger sind. Das zeigt recht gut, wie wichtig die Branche und der Bereich beim Durchschnittsgehalt sind.

    Ganz am Ende des Spektrums findet sich das Gastgewerbe. Hier lag das monatliche Durchschnittseinkommen im vierten Quartal 2022 bei gerade mal 2.539,00 Euro. Damit ist das Gastgewerbe neben der Land- und Forstwirtschaft mit 2.609,00 Euro Durchschnittseinkommen unter 3.000,00 Euro. In diesen beiden Branchen verdient es sich im Durchschnitt also am schlechtesten.

    Das Durchschnittsgehalt nach Branche in der Übersicht

    Die Durchschnittsgehälter geben Ihnen als Arbeitgeber beziehungsweise Arbeitgeberin eine gute Orientierung, was Sie Ihren Angestellten zahlen sollten oder was die Konkurrenz Fachkräften anbieten könnte. In Zeiten des Fachkräftemangels kann das der entscheidende Vorteil sein, der darüber entscheidet, welches Angebot die Bewerber und Bewerberinnen annehmen.

    Der Stand dieser Übersicht ist wie bereits erwähnt das letzte Quartal des Jahres 2022 und alle Angaben sind im Durchschnitt wie auf Statista.com angegeben. Somit ergibt sich diese Gehaltsübersicht in Deutschland:

    Über 5.000,00 Euro:

    • Finanz- und Versicherungsdienstleistungen – 5.636,00 Euro
    • Information und Kommunikation – 5.509,00 Euro
    • Energieversorgung – 5.180,00 Euro
    • Freiberufliche wissenschaftliche und technische Dienstleistungen – 5.141,00 Euro

    Über 4.000,00 Euro:

    • Erziehungsberufe und Unterricht – 4.634,00 Euro
    • Bergbau – 4.351,00 Euro
    • Verarbeitendes Gewerbe – 4.277,00 Euro
    • Öffentliche Verwaltung – 4.193,00 Euro
    • Gesundheits- und Sozialwesen – 4.068,00 Euro
    • Grundstücks- und Wohnungswesen – 4.002,00 Euro

    Unter 4.000,00 Euro:

    • Handel – 3.845,00 Euro
    • Wasserversorgung – 3.780,00 Euro
    • Sonstige Dienstleistungen – 3.704,00 Euro
    • Kunst, Unterhaltung und Erholung – 3.625,00 Euro
    • Baugewerbe – 3.472,00 Euro
    • Verkehr und Lagerei – 3.299,00 Euro
    • Wirtschaftliche Dienstleistungen – 3.106,00 Euro

    Unter 3.000,00 Euro:

    • Land- und Forstwirtschaft – 2.609,00 Euro
    • Gastgewerbe – 2.539,00 Euro

    Allgemeine Durchschnittswerte:

    • Gesamtwirtschaft – 4.105,00 Euro
    • Gesamter Dienstleistungsbereich – 4.117,00 Euro
    • Gesamtes produzierendes Gewerbe – 4.098,00 Euro

    Durchschnittsgehalt Deutschland nach Geschlecht

    Die Branche ist aber bei weitem nicht der einzige Faktor, der das Durchschnittsgehalt beeinflusst. Das Geschlecht spielt nach wie vor ebenfalls eine entscheidende Rolle. Durch den immer noch vorhandenen Gender Pay Gap – also der Abstand zwischen den Gehältern der unterschiedlichen Geschlechter – verdienen Frauen weniger als Männer.

    Laut dem Statistischen Bundesamt lag der Gender Pay Gap in Deutschland im Jahr 2022 bei 39 Prozent. Die Lücke zwischen den Gehältern ist also sehr hoch. Und das branchenübergreifend.

    Ein Blick auf das vierte Quartal 2022 zeigt, dass nur zwei Branchen Frauen im Durchschnitt mehr bezahlt als Männern: die Bergbaubranche und die Wasserversorgung. Wobei man bei der Wasserversorgung eher von einer ausgeglichenen Durchschnittsbezahlung sprechen könnte, da der Abstand mit durchschnittliche 7,00 Euro sehr gering ist.

    Alle anderen Branchen zahlen weiblichen Mitarbeiterinnen weniger als männlichen Angestellten. Dabei sind die Abstände teilweise enorm. In den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen verdienen Männer im Durchschnitt fast 3.500,00 Euro mehr monatlich als ihre weiblichen Kolleginnen.

    Auch in den freiberuflichen wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen liegen fast 3.000,00 Euro Durchschnittsgehalt zwischen den Geschlechtern.

    Der geringste Abstand findet sich bei Verkehr und Lagerei mit durchschnittliche 65,00 Euro mehr Monatsgehalt für männliche Angestellte.

    Das Durchschnittsgehalt anhand des Gender Pay Gaps in der Übersicht

    Auch hier greifen wir auf die Statistiken von Statista.com zurück und sortieren die Übersicht nach der Höhe des Gender Pay Gaps, also dem Abstand zwischen den Gehältern. Stand ist wie erwähnt das vierte Quartal 2022:

    Frauen verdienen mehr:

    • Bergbau – 413,00 Euro
    • Wasserversorgung – 7,00 Euro

    Männer verdienen mehr:

    • Verkehr und Lagerei – 65,00 Euro
    • Wirtschaftliche Dienstleistungen – 204,00 Euro
    • Öffentliche Verwaltung – 286,00 Euro
    • Baugewerbe – 306,00 Euro
    • Land- und Forstwirtschaft – 447,00 Euro
    • Gastgewerbe – 473,00 Euro
    • Erziehungsberufe und Unterricht – 669,00 Euro
    • Grundstücks- und Wohnungswesen – 1.026,00 Euro
    • Verarbeitendes Gewerbe – 1.075,00 Euro
    • Handel – 1.091,00 Euro
    • Kunst, Unterhaltung und Erholung – 1.175,00 Euro
    • Sonstige Dienstleistungen – 1.337,00 Euro
    • Energieversorgung – 1.768,00 Euro
    • Gesundheits- und Sozialwesen – 1.628,00 Euro
    • Information und Kommunikation – 1.777,00 Euro
    • Freiberufliche wissenschaftliche und technische Dienstleistungen – 2.864,00 Euro
    • Finanz- und Versicherungsdienstleistungen – 3.356,00 Euro

    Allgemeine Durchschnittswerte:

    • Gesamtwirtschaft – 1.020,00 Euro
    • Gesamter Dienstleistungsbereich – 1.092,00 Euro
    • Gesamtes produzierendes Gewerbe – 988,00 Euro

    Durchschnittsgehalt Deutschland nach Alter

    Auch das Alter der Beschäftigten kann eine Auswirkung auf das Gehalt haben. Erfahrenere Arbeitnehmer:innen verdienen mehr als Berufseinsteiger:innen. Treue Mitarbeiter:innen kommen durch Gehaltserhöhungen in höhere Gehaltsklassen. Allerdings sind hier auch noch Faktoren wie der Ausbildungsstand oder die Unternehmensgröße entscheidend.

    Je nach Branche kann sich das Durchschnittsgehalt in Deutschland auch unterscheiden. Denn die Branche ist entscheidend für die Möglichkeiten der Gehaltsanstiege. So gibt es beispielsweise in der IT-Branche durchschnittlich im Lauf der Karriere eine Erhöhung des Gehalts von 77 Prozent.

    In freiberuflichen Branchen wie dem Journalismus oder kreativen Berufen sind Gehälter von den Aufträgen abhängig und es ist eher schwierig, im Verlauf der Karriere mehr zu verdienen.

    In den meisten Branchen steigt das Gehalt vor allem im ersten Drittel der Karriere schnell an, da junge Arbeitnehmer:innen durch Weiterbildungen bessere Positionen einnehmen und Verantwortung übernehmen.

    Das Durchschnittsgehalt in Deutschland lässt sich nach Altersgruppen aufschlüsseln:

    • Berufseinsteiger und Berufseinsteigerinnen bis 25 Jahren – 30.000,00 Euro bis 45.000,00 Euro brutto im Jahr
    • Junge Erwachsene zwischen 26 und 35 Jahren – 40.000,00 Euro bis 60.000,00 Euro brutto im Jahr
    • Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen zwischen 36 und 50 Jahren – 50.000,00 Euro bis 80.000,00 Euro brutto im Jahr
    • Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ab 51 Jahren – 60.000,00 Euro bis 100.000,00 Euro brutto im Jahr

    Allerdings sind diese Gehaltsspannen nur sehr vage zu betrachten, da zu viele andere Faktoren mit hineinspielen. Das Alter selbst ist eigentlich gar kein so entscheidender Faktor und macht sich nur durch mögliche Gehaltserhöhungen bemerkbar. Es gibt beispielsweise auch Quereinsteiger, die auch im gehobenen Alter noch mal etwas Neues ausprobieren wollen und dementsprechend kein so hohes Gehalt bekommen wie ihre Kollegen und Kolleginnen, die bereits jahrelang in dem entsprechenden Beruf arbeiten und dementsprechend erfahrener sind.

    Durchschnittsgehalt Ostdeutschland

    Ein weiterer Faktor ist auch 30 Jahre nach dem Mauerfall immer noch die Trennung zwischen Westdeutschland und Ostdeutschland.

    Führt man einen Einkommensvergleich in Deutschland durch, so stellt man fest, dass die Gehälter in Ostdeutschland im Durchschnitt niedriger sind als die Gehälter in Westdeutschland. Teilweise verdienen Arbeitnehmer:innen in Ostdeutschland über 18 Prozent weniger als die Arbeitnehmer:innen im Westen Deutschlands.

    Dabei gibt es auch noch Unterschiede bei dem Durchschnittsgehalt zwischen den einzelnen Bundesländern. Im Vergleich mit Westdeutschland fällt der Durchschnittslohn in den fünf Bundesländern des Ostens so aus:

    • Sachsen – 18,2 Prozent als im Westen für vergleichbare Tätigkeiten
    • Sachsen-Anhalt – 17,1 Prozent als im Westen für vergleichbare Tätigkeiten
    • Thüringen – 16,9 Prozent als im Westen für vergleichbare Tätigkeiten
    • Mecklenburg-Vorpommern – 15,3 Prozent als im Westen für vergleichbare Tätigkeiten
    • Brandenburg – 13,9 Prozent als im Westen für vergleichbare Tätigkeiten

    Einer der Gründe für diesen Gehaltsabstand zwischen Westen und Osten Deutschlands sind die wenig verbreiteten Tarifverträge im Osten. Bei Tarifverträgen haben die Gewerkschaften inzwischen eine mehr oder weniger klare Angleichung der Gehälter im Westen und Osten erreicht. Allerdings bringt das den Arbeitnehmer:innen im Osten nichts, solange sie nicht nach diesen Tarifverträgen bezahlt werden.

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