Der Deckungsbeitrag bei Produkten und Leistungen

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    Der Deckungsbeitrag ist ein Teil der Kosten- und Leistungsrechnung und bezeichnet die Differenz zwischen Erlösen und variablen Kosten. Er zeigt an, wie hoch der Beitrag eines bestimmten Produktes für die Deckung der Fixkosten ist. Wie der Deckungsbeitrag berechnet wird, erfahren Sie in diesem Artikel.

    Die Definition des Deckungsbeitrags

    Der Deckungsbeitrag geht aus der Kosten- und Leistungsrechnung hervor. Die Bereiche der Kosten- und Leistungsrechnung sind die Kostenartenrechnung, die Kostenstellenrechnung und die Kostenträgerrechnung.

    Die Deckungsbeitragsrechnung ist ein wichtiger Punkt, der aus der Kosten- und Leistungsrechnung hervorgeht.

    Durch den Deckungsbeitrag wird die Deckung der Fixkosten anhand eines Produktes ermittelt. Dadurch lässt sich beispielsweise die Absatzmenge eines Produktes bestimmen, die notwendig ist, um damit einen Gewinn zu erzielen. Dabei spricht man auch vom Break-Even-Point.

    Die Deckungsbeitragsrechnung ist eine Teilkostenrechnung, die nicht die gesamten Kosten berücksichtigt. Die Grundlage dafür ist die Kostenträgerrechnung, da die variablen Kosten auf die Kostenträger verrechnet werden.

    Es gibt drei Arten von Deckungsbeiträgen:

    • Der Stückdeckungsbeitrag bezieht sich auf ein einzelnes Produkt
    • Der Gesamtdeckungsbeitrag bezieht sich auf die gesamte Absatzmenge
    • Der relative Deckungsbeitrag, der als Sonderfall gilt

    Berechnung der Deckungsbeiträge

    Die unterschiedlichen Arten des Deckungsbeitrags werden mit recht simplen Formeln berechnet. Die Voraussetzung ist aber meist, dass bestimmte Zahlen vorliegen.

    Der Stückdeckungsbeitrag

    Der Stückdeckungsbeitrag wird für ein Stück beziehungsweise eine Einheit berechnet. Beispielsweise ein hergestellter Kugelschreiber.

    Für die Berechnung werden die variablen Kosten pro Stück vom Verkaufserlös pro Stück abgezogen. Die Formel zur Berechnung des Stückdeckungsbeitrages lautet also:

    Stückdeckungsbeitrag = Stückpreis – variable Stückkosten

    Üblicherweise erhält man dabei einen positiven Wert, also einen Wert über null. Liegt das Ergebnis unter null, verliert das Unternehmen an jedem Produkt Geld, da der Verkaufserlös die Kosten nicht decken.

    Bei einem negativen Deckungsbeitrag ist es üblich, das entsprechende Produkt aus dem Sortiment zu nehmen oder den Preis nach oben anzupassen.

    Der Gesamtdeckungsbeitrag

    Es kann auch vorkommen, dass ein Produkt mit einem negativen Stückdeckungsbeitrag weiterhin hergestellt und zum gleichen Preis weiterverkauft wird. Das ist dann der Fall, wenn andere Produkte mit einem positiven Stückdeckungsbeitrag den Verlust ausgleichen und durch das Produkt das Sortiment aufgefüllt wird.
    Der Gesamtdeckungsbeitrag gibt Aufschluss darüber, ob das Sortiment an Produkten insgesamt zu einem Gewinn führt. Er wird berechnet, indem der Gesamterlös mit den gesamten variablen Kosten verrechnet wird.

    Die Formel für den Gesamtdeckungsbeitrag lautet:

    Gesamtdeckungsbeitrag = Gesamterlös – gesamte variable Kosten

    Der relative Deckungsbeitrag

    Beim relativen Deckungsbeitrag handelt es sich um einen Sonderfall. Dabei kommt der sogenannte Engpassfaktor ins Spiel. Dieser wird dann berechnet, wenn in einem Unternehmen ein Engpass zu verzeichnen ist.

    Durch den relativen Deckungsbeitrag kann das optimale Produktionsprogramm bei begrenzten Kapazitäten ermittelt werden. Für die Berechnung wird der Stückdeckungsbeitrag herangezogen und durch die Engpassinanspruchnahme pro Stück geteilt.

    Die Formel lautet:

    Relativer Deckungsbeitrag = Stückdeckungsbeitrag / Produktionszeit als Engpassfaktor

    Beispiele für die Deckungsbeitragsrechnung

    Für die Deckungsbeitragsrechnung gibt es zwei Herangehensweisen: Die einfach Deckungsbeitragsrechnung und die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung.

    Die einfache Deckungsbeitragsrechnung

    Bei der einfachen Deckungsbeitragsrechnung spielen die Kostenstellen eine große Rolle. Die variablen Kosten aus den Kostenstellen werden dabei von den Umsatzerlösen abgezogen und dadurch die Deckungsbeiträge für alle Kostenstellen ermittelt.

    Die Fixkosten werden vom Deckungsbeitrag abgezogen. Wenn die Fixkosten niedriger sind als die Deckungsbeiträge, wird ein Gewinn erzielt.

    Ein Beispiel:

    Ein Getränkemarkt verkauft monatlich 4.000 Flaschen einer bestimmten Softdrinksorte. Eine Flasche kostet 2,00 Euro. Der Einkaufspreis liegt bei einem Euro. Allerdings hat der Markt noch Personalkosten in Höhe von 1.400,00 Euro.

    Der Stückdeckungsbeitrag beträgt laut der Rechnung für den Stückpreis 2,00 Euro minus dem Einkaufspreis 1,00 Euro genau einen Euro.

    Mit jeder verkauften Flasche kommt also ein Euro vorübergehender Gewinn in den Markt.

    Der Gesamtdeckungsbeitrag rechnet das ganze auf die 4.000 verkauften Flaschen im Monat hoch. Also 4.000 verkaufte Flaschen multipliziert mit 2,00 Euro ergeben 8.000,00 Euro. Davon werden dann wieder die variablen Kosten von 4.000,00 Euro für die 4.000 eingekauften Flaschen abgezogen. Also liegt der Gesamtdeckungsbeitrag bei 4.000,00 Euro.

    Wenn davon die fixen Kosten von 1.400,00 Euro für das Personal abgezogen werden, bleiben noch 2.600,00 Euro Gewinn übrig.

    Die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung

    Für die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung müssen zuerst die Fixkosten in mehrere Bereiche unterteilt werden. Die Unterteilung kann anhand der Produkte, der Bereiche, der Produktgruppen und der allgemeinen Fixkosten vorgenommen werden.

    In der Regel werden drei Bereiche herangezogen:

    • Die Produktfixkosten, die einem Produkt direkt zugeordnet werden können
    • Die Produktgruppenfixkosten, die einer Produktgruppe zugeordnet werden können
    • Die Unternehmensfixkosten, die allgemeine Kosten sind und nicht direkt den beiden anderen Bereichen zugeordnet werden können

    Schauen wir uns zur Veranschaulichung in einem Beispiel nochmal den Getränkemarkt an:

    Der Getränkemarkt hat umgebaut und erweitert das Sortiment. Dafür stellt er eine:n weitere:n Mitarbeiter:in ein. Diese:r ist für das neue Produkt verantwortlich. Der Markt ist aufgeteilt in mehrere Bereiche, die jeweils eine:n verantwortliche:n Mitarbeiter:in haben.

    Dadurch können die Personalkosten direkt einer Produktgruppe zugeschrieben werden.

    Der Einfachheit halber, gehen wir in unserem Beispiel davon aus, dass der Einkaufspreis für jedes Produkt immer die Hälfte vom Verkaufspreis ist.

    Es werden 8.000,00 Euro, 7.000,00Euro und 5.000,00 Euro in den einzelnen Bereichen umgesetzt. Davon geht immer die Hälfte als variable Kosten für den Einkauf verloren.

    Die Fixkosten für die Produktgruppen sind die Personalkosten. Da es sich bei den Angestellten um zwei Minijobber:innen und eine:n Festangestellte:n handelt, gehen zweimal 520,00 Euro und einmal 2.000,00 Euro runter.

    Dadurch bleiben noch 6.960,00 Euro übrig, von denen anschließend noch die allgemeinen Fixkosten abgezogen werden müssen. Diese liegen bei 1.500,00 Euro.
    Unterm Strich bleiben also 5.460,00 Euro übrig.

    Der mehrstufige Deckungsbeitrag hat den Vorteil, dass er immer durch weitere Stufen ergänzt werden kann. Dadurch lassen sich genauere Einblicke erlangen als mit dem einfachen Deckungsbeitrag.

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