Vorteile
- Miete für Arbeitsräume und Energiekosten werden eingespart.
- Attraktiv für Beschäftigte durch hervorragende Work-Life-Balance.
- Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen steigt und somit die Produktivität.
Nachteile
- Hohe Selbstorganisation der Beschäftigten gefordert.
- Gefahr, dass der Austausch unter Kolleg:innen auf der Strecke bleibt und weniger innovative Ideen entstehen.
Was ist flexible Arbeitszeit?
Unter flexibler Arbeitszeit versteht man Arbeitszeitmodelle, die es den Angestellten ermöglichen, sich ihre Zeit selbst einzuteilen. Die regelmäßige Arbeitszeit ist nicht festgelegt, sondern nur die zu leistenden Arbeitsstunden. Wann diese Arbeitsstunden am Tag erfüllt werden, ist den Angestellten selbst überlassen.
Wichtig ist aber, dass dabei immer die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden müssen. Beispielsweise müssen zwischen zwei Schichten 11 Stunden Ruhephase liegen und auch Ruhepausen müssen genommen werden.
Deshalb erfordert flexible Arbeitszeit ein gewisses Vertrauen der Arbeitgeber:innen in ihre Mitarbeiter:innen. Die Verantwortung für die Einhaltung der Gesetze liegt nämlich weiterhin bei den Arbeitgeber:innen.
Zu den bekanntesten flexiblen Arbeitszeitmodellen gehören die Gleitzeit und die Vertrauensarbeitszeit.
Flexible Arbeitszeitmodelle, die nur für die Arbeitgeber:innen flexibel sind, sind unter anderem Abruf und Jahresarbeitszeit. Dabei existieren ebenfalls keine festen Arbeitszeiten, aber Angestellte müssen erscheinen, wenn sie abgerufen werden. Das ist beispielsweise bei saisonalen Arbeiten oder bei Diensten sinnvoll, die nur auf Abruf funktionieren, wie der Rettungsdienst oder einem Abschleppdienst.
Wozu braucht man flexible Arbeitszeitmodelle?
Flexible Arbeitszeitmodelle haben für beide Seiten Vorteile, da mit ihnen spontan auf Situationen und Entwicklungen reagiert werden kann. Ist die Auftragslage schlecht, kann weniger gearbeitet werden, ohne dass direkt Kurzarbeit angemeldet werden muss. Bei hoher Auftragslage können mehr Stunden gearbeitet werden, die später durch zusätzliche Freizeit in einem Ausgleichszeitraum wieder ausgeglichen werden.
Das ist besonders für Unternehmen sinnvoll, deren Auslastung unbeständig ist. Zum Beispiel im Tourismus, wie saisonbedingt mal mehr und mal weniger Arbeit anfällt.
Angestellte können durch flexible Arbeitszeitmodelle die Work-Life-Balance besser organisieren. So können sie durch eine persönliche Arbeitszeitgestaltung mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringen.
Auch die Produktivität kann von flexiblen Arbeitszeiten stark profitieren. Es gibt Menschen, die morgens produktiv sind und solche, die erst einen Anlauf brauchen und im Verlauf des Tages effizient arbeiten können. Wieder andere arbeiten lieber abends oder bevorzugen die Nachtarbeit. Durch die freie Einteilung kann die Arbeit dann erledigt werden, wenn die Produktivität gerade ihre Hochphase hat.
Laut einer Studie wünschen sich über 90 Prozent aller Angestellten in Deutschland flexiblere Arbeitszeiten in ihrer Arbeitsstelle.
Flexible Arbeitszeiten sorgen für mehr Motivation der Angestellten und sind auch ein Vorteil bei der Suche nach Arbeitskräften. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels also ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Gibt es ein Recht auf flexible Arbeitszeitmodelle?
Ein Recht auf flexible Arbeitszeiten besteht nicht. Sofern ein Betriebsrat in einem Unternehmen tätig ist, bestimmt dieser aber die Arbeitszeiten mit und kann einen Einfluss auf ein flexibles Arbeitszeitmodell nehmen.
Allerdings haben Arbeitnehmer:innen ein Recht auf Teilzeit, wenn sie mindestens sechs Monate in einem Betrieb angestellt sind. Ein Antrag auf Teilzeit darf nur abgelehnt werden, wenn betriebliche Gründe dagegensprechen.