5 Fragen an Steuerberater:innen

Nur wenige Menschen werden zufällig Steuerberater:innen

Die Steuerberatung gehört bekanntlich nicht zu den Berufen, in denen es von zufälligen Quereinsteigerinnen nur so wimmelt. Die meisten haben sich aus guten und wohlüberlegten Gründen und aufgrund detaillierter Informationen dafür entschieden, diesen Weg zu gehen.

Damit haben sie all denen etwas voraus, die sich durch mehrere Berufsfelder navigieren mussten, bis sie etwas Passendes gefunden haben – etwas, das ebenfalls nicht allen Menschen gelingt. Auch das Problem, ohne weitere Aussichten in einem nicht geeigneten Beruf festzustecken, ist kein typisches für deutsche Steuerberater:innen.

Die Frage danach, was Sie werden wollen, stellt sich also vermutlich nicht. Aber wir haben fünf Anregungen für Steuerberater:innen, welche Fragen jetzt relevant sind.

1. Wie gestalte ich den ‚Rest‘ meiner Karriere als Steuerberater:in aktiv selbst?

Sie haben die Wahl, sich stets dem aktuellsten Druck zu beugen – oder sich und Ihre Kanzlei so aufzustellen, dass Sie sich mit dem Wandel vorwärts bewegen. Als Steuerberater:in mit eigener Kanzlei haben Sie Gestaltungsmöglichkeiten, die vielen anderen nicht zur Verfügung stehen. Diese sollten Sie nutzen. Kanzleidigitalisierung ab selbstbuchenden Mandanten aufwärts in die Hand zu nehmen ist ein wirksamer erster Schritt.

2. Welche Fähigkeiten werde ich benötigen, um in Zukunft erfolgreich zu sein/bleiben?

Ein bunter Strauß an Aufgaben wird sich nicht ignorieren lassen: Führung, Marketing, Projektmanagement, Kommunikation und Recruiting sind Aufgaben, die sich nur dann an andere übergeben lassen, wenn Sie schon wissen, was Sie wollen. Außerdem benötigen Steuerberater:innen heute auf jeden Fall ein grundsätzliches Maß an Wissen rund um Technologie und alle Möglichkeiten, die damit einhergehen.

3. Welche Möglichkeiten habe ich schon jetzt und wie nutze ich diese?

Machen Sie eine Bestandsaufnahme aller Anwendungen, mit denen Sie arbeiten – dann bringen Sie sich auf den neuesten Stand, denn die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass es Weiterentwicklungen, Schulungen und neue Möglichkeiten der Verbindungen mit anderen Apps und Tools gibt. Prüfen Sie zunächst, ob Sie überhaupt alles ausschöpfen, was bereits bei Ihnen vorhanden ist und anschließend, ob sich komfortabel erweitern lässt, womit sie arbeiten.

4. Haben Sie einen langfristigen strategischen Plan?

Sie können einfach weiter durcharbeiten, was gerade anliegt. Oder Sie überlegen sich, welchen Wert Ihre Kanzlei für Sie hat und wo diese in zwei, fünf und zehn Jahren stehen soll, wenn es nach Ihnen geht. Ein Ziel ist die Grundlage für einen Plan, der wiederum die Voraussetzung für eine Umsetzung ist. Schauen Sie sich die langfristigen Ziele anderer Kanzleien an, ausreichend Kolleg:innen teilen Ihre Insights. Lassen Sie sich inspiriern.

5. Welche neuen Spielfelder warten auf Sie in der lukrativen Beratung?

Globalisierung, remote und mobile Nomaden, Influencer, Kryptowährungen, E-Commerce und andere Wachstumsbereiche sind immer noch nagelneu und Sie haben freie Gestaltungsmöglichkeiten, wenn Sie mitmischen wollen. Besser noch, Sie können sich als Expertin oder Experte etablieren und damit weitere Geschäftsfelder auftun, wenn Ihnen das gefällt. Denn darum geht es: Dinge zu tun, die Sie erfreuen.

Diese 5 Fragen an Steuerberater:innen sind Dauerbrenner

Es wird nicht schaden, sich diese innere Bestandaufnahme und strategische Straffung auf Wiedervorlage zu legen und einmal im Jahr nachzuschauen, ob Sie eine Kurskorrektur für Ihre Kanzlei benötigen. Denn der Wandel bleibt uns erhalten – warum sollte es Ihrer Kanzlei anders gehen? Viel Erfolg!