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Leadership Loneliness
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Leadership Loneliness: Buzzword oder Problem?

Wo gehobelt wird, fliegen Späne – und wo soviel Druck herrscht wie in der Steuerbranche, geht es selten allen gut. Ist Einsamkeit noch Chefsache?

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    Nicht nur Quiet Quitting gehört zu den Themen, für die der New Wandel mehr Aufmerksamkeit generiert. Auch Führungskräfte wie die Inhaber:innen von Steuerkanzleien stehen vor der Herausforderung, sich in ihrem Beruf immer noch wiederzufinden. Leadership Loneliness kennen wir alle als „an der Spitze ist es einsam“. Was können Sie tun, wenn es Ihnen damit nicht (mehr) gut geht?

    Autor:in: Carola Heine

    Veröffentlicht:

    Kategorie: Steuerberater:innen

    Leadership Loneliness zu bewältigen, das wird Ihnen im gewohnten Alleingang nicht gelingen

    Wohin geht man als Chef oder Chefin einer Steuerkanzlei, wenn alle immerzu etwas von einem wollen? Was tun, wenn der Boden des Arbeitsbergs nie in Sicht ist und der Blick von der „Spitze“ aus nur einer der Gründe dafür ist?

    Viel zu selten denken wir darüber nach, was für eine enorme persönliche Leistung es ist, in diesen Zeiten eine Kanzlei mit einem Team zu leiten. In vielen Fällen ist es auch eine sehr einsame Angelegenheit. Denn während alle mit ihren Anliegen gerannt kommen, haben Sie viel weniger Möglichkeiten, wenn sie als Steuerberater:in eine Veränderung nach der anderen bewältigen müssen.

    Es ist daher kein Wunder, dass Burnout und Erschöpfungssyndrom so oft im Weg stehen, wenn nachhaltige Führungsstrategien etabliert werden sollen und es um die psychische Gesundheit aller Mitarbeiter:innen der Kanzlei geht.

    Um nicht mehr vom Gefühl der „Leadership Loneliness“ nach und nach erdrückt zu werden, sollten Sie sich eine neue Superheldenfähigkeit anschaffen: Verletzlichkeit.

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    Warum Verletzlichkeit Sie stark macht

    Das beste Gegengift gegen die Einsamkeit an der Führungsspitze ist Offenheit, gepaart mit Kommunikation. Wir sind immer dann viel zu allein, wenn niemand unsere Situation versteht oder sich dafür interessiert, sie zu verstehen

    Offenheit ist der Schlüssel. Wenn Sie zugeben, dass es Ihnen als „lonely leader“ nicht gut geht, können Sie sich helfen (lassen) und lernen, was Sie als Steuerkanzlei-Inhaber:in anders machen können oder sollten. Nicht, um sich schwach zu fühlen. Sondern weil es stark ist, eine Unzufriedenheit mit dieser Einsamkeit zuzugeben.

    Es ist auch der beste erste Schritt, um das Problem dann bei den Hörnchen zu packen.

    3 Tipps, wie Sie die Einsamkeit aus der Führungsebene scheuchen

    Führungskräfte müssen gelegentlich einsame Entscheidungen treffen, das wird sich nicht vermeiden lassen. Ebenso wird es nicht immer möglich sein, den Applaus aller Beteiligten einzuholen. Trotzdem gibt es ein paar Maßnahmen, mit denen Sie dafür sorgen können, dass Sie sich wieder wohl mit der Führungsrolle fühlen – und weniger einsam.

    1. Passen Sie besser auf sich auf.

    Keine Zeit für Yoga, Meditation noch nie probiert und Achtsamkeitsübungen sind nicht Ihr Ding? Dann haben Sie schon drei Möglichkeiten, bald etwas Neues zu probieren. Um andere Areale im Hirn zu nutzen, Entspannung strategisch auszulösen und wieder in den Kontakt mit ihren Gefühlen für den Beruf zu kommen.

    Vielleicht lernen Sie Sushi machen und nehmen das Kanzlei-Team mit. Vielleicht laden Sie eine virtuelle App und besteigen wenigstens mit der endlich das Matterhorn. Holen Sie sich frischen Input für Herz und Hirn und packen Sie schöne Routinen zu den vorhandenen. Tun Sie bewusst ab jetzt sofort etwas für sich und Ihre körperliche und geistige Wellness. Wenn gar nichts geht, ein Fokus-Journal geht immer.

    2. Wechseln Sie die Perspektive, was die einsame Spitze angeht

    Versuchen Sie nicht, ab jetzt alle Entscheidungen zu teilen und für alles gemeinsame Lösungen zu finden. Das ist zwar eine schöne Idee, aber das wird nicht geschehen, es ist für die meisten Steuerberater:innen aus einer Vielzahl von Gründen nicht praxistauglich.

    Denken Sie einmal auf andere Weise über Leadership Loneliness nach: Das Gefühl von Einsamkeit zu empfinden ist zunächst einmal das sehr gute Zeichen dafür, dass Sie Ihre eigenen Gefühle nicht einfach wegdrücken. Dinge entscheiden zu können, um beispielsweise ein Mandat zu beenden oder Mitarbeiter:innen flexible Zeiteinteilung zu gewähren: Es ist eindeutig eine gute Sache, dafür nicht 50 andere Menschen fragen zu müssen. Oft ist die Einsamkeit der Spitze eben auch einsame Spitze.

    3. Einsamkeit heißt nicht, dass Sie alleine sind.

    Es wäre ein seltsamer Zufall, wenn es nur Ihnen so geht mit der Leadership Loneliness. Öffnen Sie sich dem Austausch, sprechen Sie mit Kolleg:innen darüber, wie Sie sich fühlen und holen Sie sich Tipps, wie andere damit umgehen. Verstanden werden von Menschen in der gleichen Position ist hilfreich. Sich nicht dafür rechtfertigen müssen, auch als Führungskraft mal Einsamkeit zu empfinden, sowieso.

    Bei zahlreichen Entscheidungen kommen Sie und Ihre Mitarbeiter:innen dann auch schneller voran, wenn Sie gemeinsam eine Lösung entwickeln. Die lexoffice Kanzleibetreuer:innen stellen beispielsweise immer wieder fest, dass Digitalisierung für die Steuerkanzlei viel besser klappt, wenn das ganze Team involviert wird, Fragen stellen und Prozesse mit aufsetzen kann.

    Arbeit und Privatleben gründlicher trennen

    Die einsame Spitze und alles, was damit einhergeht, sind in diesen stressigen Zeiten viel mehr als ein Buzzword. Menschen unter Druck verdienen Entlastung, und als Steuerberater:in mit Kanzlei müssen Sie selbst dafür Sorge tragen, das wird nicht anders gehen.

    Nicht zuletzt ist es vor allem in Zeiten des Home-Office wichtig, die Leadership Loneliness bewusst im Büro zu lassen. Ziehen Sie die echte und die virtuelle Tür hinter sich zu, ohne „daheim“ noch ständig darüber zu grübeln, was alles an Ihnen hängt. Das ist keine einfache Übung. Aber eine machbare.

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    Was ist „Leadership Loneliness“?

    Unter Leadership Loneliness versteht man das Phänomen, das wir im Deutschen „an der Spitze ist es einsam“ nennen: Auch im besten Team gibt es Verantwortungen und Entscheidungen, die von der Führungskraft alleine getragen werden (müssen). Auch die nettesten Mitarbeiter:innen sind keine Freundinnen oder Freunde, und so kann es sich sehr einsam anfühlen, Chefin oder Chef zu sein.

    lex‘ talk about tax – der Podcast von lexoffice zur Zukunftskanzlei

    Der Podcast greift die Themen der #Zukunftskanzlei auf: neue Arbeitsfelder für Steuerberater, Menschen aus der Branche mit ihren Erfahrungen, moderne digitale Technologien und konkrete Tipps, die schon heute umsetzbar sind. Deine Gastgeber, Carola Heine und Olaf Clüver aus dem lexoffice Team, sind für dich der Zukunft auf der Spur. Dazu bringen sie eigenen Themen ein und lassen im Gespräch mit Gästen die Sprühfunken fliegen. Sei dabei in der Runde, freue dich auf neue Einblicke und hole dir den Extra-Schub auf der Zukunftsgeraden.

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