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LinkedIn Inmail Best Practices für Steuerberater:innen 

Kanzleimarketing in den sozialen Medien findet immer häufiger auf LinkedIn statt. Doch welche Etiquette der Kontaktaufnahme ist erfolgversprechend?

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    Wenn Sie sich täglich interaktiv auf LinkedIn tummeln, dann kennen Sie bereits das Phänomen der haarsträubend miserablen Kaltakquise per LinkedIn Inmail. Die plumpen Verkaufsversuche hinterlassen viel verbranntes Mailbox-Terrain. Dabei lässt sich die Mailfunktion der Business-Plattform doch auch ganz passgenau einsetzen. Lesen Sie mehr über die Best Practices.

    Autor:in: Carola Heine

    Veröffentlicht:

    Kategorie: Steuerberater:innen

    Social Selling heißt nicht „auf Knopfdruck“, sondern durch Beziehungsmanagement

    LinkedIn Inmail unterscheidet sich von allen anderen Formen des Mailmarketings. Sie profitieren von dem großen Vorteil, jemanden spontan kontaktieren zu können, dessen oder deren Profil oder Beiträge Ihnen zusagen. Es ist praktisch, nicht erst die passende Mail-Adresse herausfinden zu müssen.

    Aber genau das führt auch zu einer Spam-Kultur, bei denen sich interessante Empfänger:innen täglich mühsam gegen mehr oder weniger plumpe Anbahnungsversuche stemmen.

    Ein typischer Ablauf in 3 Schritten, wie so ein SPAM-Kontakt verläuft:

    1. Kontaktaufnahme „Hey, dein/ihr Profil wurde mir von LinkedIn vorgeschlagen. Ich habe sofort gesehen, dass sich durch gemeinsame Kontakte ganz spannende Berührungspunkte ergeben können. Daher würde ich mich gerne vernetzen und freue mich auf den offenen Austausch!“

    2. Reaktion: „Danke für die Kontaktaufnahme, wir haben ja wirklich einige gemeinsame Bekannte. Allerdings möchte ich derzeit bitte keine Verkaufsmails und keine Beratungsangebote erhalten.“

    3. Antwort des Kontaktsuchenden: „Danke für die offenen Worte, ich weiß das sehr zu schätzen. Ich kann es so gut verstehen, dass du eine Beratung skeptisch siehst. Gerade heutzutage, wo sich jeder als Experte ausgibt, fällt es umso schwerer zu entscheiden, wer wirklich Ahnung hat und wer nicht!

    Genau deshalb macht es Sinn, dass wir sprechen und du einen Eindruck von mir und meinem Team bekommst. Lass uns doch gerne mal 30 Minuten zusammensetzen und im schlechtesten Fall haben wir ein top Netzwerk, im besten habe ich Impulse, die dich in deiner Weiterentwicklung voran bringen.“

    Rechnet der „Kontaktsucher“ wirklich damit, jetzt einen Termin zu bekommen? Wahrscheinlich nicht, so naiv kann niemand sein. Sie können davon ausgehen, dass Sie in vielen Fällen gar nicht mit der Person selbst sprechen, sondern dass eine möglichst preiswerte Arbeitskraft dafür entlohnt wird, systematisch und gar nicht so strategisch am Fließband unzählige Kontakte durchzuarbeiten, um irgendwann das eine oder andere Opfer zu finden. Da wird dann eben noch mal pflichtbewusst nachgehakt, um das Soll zu erfüllen.

    Das erste Ziel einer guten LinkedIn Inmail Strategie besteht also darin, nicht so zu klingen, als ob Sie wie am Fließband eine Kontaktliste durcharbeiten. Nicht mal, wenn Sie es wirklich tun.

    Als Steuerberater:in schürfen Sie vermutlich nicht nach Einzelmandaten. Aber vielleicht nach frischen Fachkräften, der perfekten Werkstudentin oder einem Projektpartner. Es gibt so viele Gründe, an bestimmten Kontakten sehr interessiert zu sein und alle sind valide. Damit sind Sie auf dem gleichen Gelände unterwegs wie die Fließband-Spammer und sollten sich deutlich von denen abheben.

    Was wir anhand der zitierten Worst Practice lernen können:

    • LinkedIn Inmail hat eine Stummschalte-Funktion und LinkedIn selbst bietet die Möglichkeit, einen Kontakt wieder zu entfernen oder sogar zu blockieren.
    • Wenn eine Anfrage nichtssagend und generisch klingt, stehen die Chancen schlecht, dass es sich um einen spannenden Kontakt handelt. Auch bei gemeinsamen Bekannten.
    • Wer auf die Ansage, dass Beratung nicht erwünscht ist, mit einem Terminvorschlag für Beratung reagiert, hat bereits alles über sich gesagt.

    Was hätte dieser Mensch besser machen können? Alles.

    Linienmuster

    Was wir von 28.4 Millionen InMails lernen können

    Die Inspiration für diese Kanzleimarketing Tipps und Personal Branding Best Practices für Steuerberater:innen entspringt dem LinkedIn Wissensartikel Struggle with InMail? Here’s What 28.3M Emails Can Teach You. von LinkedIn Coach Will Allred.

    Englischen Artikel von Will Allred lesen

    LinkedIn Inmail Best Practices

    1. Nur individualisierte Kontaktaufnahmen

    Weniger ist mehr, wenn es um das Kontaktieren spannender Menschen geht. Doch generische Serienmail wirken immer so beliebig, wie sie es auch sind – und es wäre doch schade, einen interessanten Kontakt von vornherein zu verprellen.

    So geht es richtig: Schauen Sie sich auf dem Profil der Person um, die Sie per LinkedIn Inmail kontaktieren möchten. Prüfen Sie, ob die vermuteten Gemeinsamkeiten wirklich bestehen – dann ergibt es sich von selbst, dass Sie konstruktive Kommentare und das eine oder andere Like dalassen können. Wenn Sie jetzt eine LinkedIn Inmail schreiben, können Sie sich auf diese Inhalte beziehen.

    2. Halten Sie es kurz, einfach und freundlich

    Kontaktaufnahme-Mails mit bis zu 50 Wörtern sind die erfolgreichsten. Wer wird schon gerne bereits beim virtuellen Händeschütteln mit einem Meter Info erschlagen? Außerdem lesen die meisten Nutzer:innen heute ihre Inmails auf dem Smartphone.

    So geht es richtig: Stellen Sie sich selbst auch kurz vor und erklären Sie, warum Sie diese LinkedIn Inmail schreiben: Um Menschen mit verwandten Themen in Ihr Netzwerk zu holen, was dann hoffentlich alle bereichert. Weil Sie auf der Suche nach jemandem sind, der sich mit Thema X auskennt oder weil Sie einen Auftrag zu vergeben haben. Sagen Sie, was Sache ist – aber erst kommt der Mehrwert:

    3. Sprechen Sie über den/die Empfängerin der LinkedIn Inmail. Nicht über sich.

    Was hat die andere Person davon, wenn Sie sich vernetzen? Das sollte im Vordergrund der LinkedIn Inmail Message stehen. Nachrichten im Stil von „ich suche jemanden, der meine Träume mit mir verwirklicht“ sind nicht mehr zeitgemäß.

    So geht es richtig: Wenn die Person die passende ist, haben Sie das Profil vorher gesehen und Anknüpfungspunkte gefunden. Erfahrungsaustausch ist eine spannende Währung, vielleicht können Sie eigene Insights anbieten. Vielleicht haben Sie auch eine Frage, die einem echten Bedarf entspricht und zu einem echten Gespräch führt.

    Klingt stressig? Nur, wenn es nicht authentisch ist

    Wenn Sie amerikanischen Marketingratgebern blinden Glauben schenken würden – was wir Ihnen aufgrund kultureller Differenzen nicht empfehlen können – dann gibt es ein Framework oder Template für jede Art von Kommunikation.

    Das ist auch so, man kann sich immer ein Grundgerüst für eine Vorgehensweise bauen. Aber nur wenn es auch dem entspricht, was Ihre ehrlichen Interessen wiedergibt, werden Sie erfolgreich sein. Deshalb ist unser abschließender Tipp auch, mit Hinsicht auf die eigenen Ressourcen wählerisch zu sein.

    4. Suchen Sie die Empfänger:innen Ihrer LinkedIn Inmail sorgfältig aus

    Sie kennen Ihre Ziele. Nun legen Sie sich fünf bis sieben Kriterien fest, die auf eine spannende Person zutreffen müssen, damit Sie eine LinkedIn Inmail schicken möchten. Dann überlegen Sie, wie viele von der Liste es sein müssen: Alle? Drei? Oder ist die Liste nur ein grober Anhaltspunkt?

    Wenn Sie etwas genauer wissen, nach wem Sie suchen, können Sie eine „stumme“ Vernetzungsanfrage stellen. Dann sind Sie „Follower“ dieser Person und wurden wahrscheinlich zum ersten Mal als potenzieller Kontakt wahrgenommen. Stumme Anfragen und Follows sind nicht unhöflich, sondern eine akzeptierte Interaktionsoption.

    Bleiben Sie sich selber treu, posten und liken und kommentieren Sie authentisch und informativ. Reagieren Sie auf der Timeline Ihrer Wunschkontakte auf die Beiträge und einer erfolgreichen LinkedIn Inmail Kommunikation steht nichts im Weg.

    Viel Erfolg!

    lex‘ talk about tax – der Podcast von lexoffice zur Zukunftskanzlei

    Der Podcast greift die Themen der #Zukunftskanzlei auf: neue Arbeitsfelder für Steuerberater, Menschen aus der Branche mit ihren Erfahrungen, moderne digitale Technologien und konkrete Tipps, die schon heute umsetzbar sind. Deine Gastgeber, Carola Heine und Olaf Clüver aus dem lexoffice Team, sind für dich der Zukunft auf der Spur. Dazu bringen sie eigenen Themen ein und lassen im Gespräch mit Gästen die Sprühfunken fliegen. Sei dabei in der Runde, freue dich auf neue Einblicke und hole dir den Extra-Schub auf der Zukunftsgeraden.

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