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Frau an Steuer: Jacqueline Eck, Expertin für Transformation
Frau an Steuer: Jacqueline Eck, Expertin für Transformation

Transformation beginnt mit dem Mindset: Jacqueline Eck, Steuerfachangestellte

Auf dem Weg zur Kanzlei der Zukunft: „Zu lernen, was einen wirklich interessiert, macht unfassbar viel Spaß!“

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Wir trafen Jacqueline Eck in der Zukunftswerkstatt Think like a start-up, als wir in der Zeche Zollverein mit dem Nachwuchs der Steuerbranche – jungen Steuerberatenden, innovativen Kanzleimitarbeitern und Studenten*innen – an einem Prototypen der Kanzlei der Zukunft gebaut haben. Schon während der Vorstellungsrunde im Speed-Dating-Format war sofort klar: Diese Dame möchten wir interviewen!

Autor:in: Carola Heine

Veröffentlicht:

Kategorie: Steuerberater:innen

Jacqueline Eck
Jacqueline Eck

Jacqueline Eck

Jacqueline Eck (26) ist gelernte Steuerfachangestellte und hat nebenbei im März 2019 ihren Bachelor of Science, BWL & Wirtschaftspsychologie an der FOM in Essen gemacht. Seitdem studiert sie, um bis März 2021 auch noch Master of Science für Business Consulting & Digital Management zu werden.

Carola: Hi Jacqueline, warum bist du Steuerfachangestellte geworden?

Jacqueline: Zuerst wusste ich nach dem Abi nicht, was ich machen sollte. Meine Familie fand, die Ausbildung zur Steuerfachangestellten sei eine solide Ausbildung, auf der man gut aufbauen kann. Als ich die Ausbildung angefangen habe, wusste ich also nicht wirklich, was Buchhaltung und Soll-an-Haben überhaupt bedeutet 🙂

Carola: Aber dann hast du noch ein Bachelorstudium absolviert. Warum?

Jacqueline: Was ich gemacht habe und aktuell noch mache, hat mir immer Freude bereitet. Doch Steuerberaterin wollte ich nie werden. Zum Ende der Ausbildung hin habe ich mir gedacht „Ok, das kann noch nicht alles gewesen sein. Aber auch aufhören zu lernen mit Anfang 20, das kommt nicht in Frage. Ich will irgendwo anders hin – ich will mehr.“

Also habe ich mich schlau gemacht, was es alles so gibt. Ein „normales Studium“ kam für mich nicht in Frage, da ich Geld verdienen wollte und das Studium möglichst nebenbei absolvieren wollte. Also wurde es die FOM.

Wirtschaftspsychologie war damals ein Hype: DAS brauchte der Arbeitsmarkt plötzlich ganz dringend. Die Studieninhalte versprachen viel, also habe ich im September 2015 – ein halbes Jahr nach Ausbildungsabschluss – angefangen zu studieren. Neben dem Job.

Abgesehen von der Zeit, in der ich meine Thesis geschrieben habe, habe ich dabei immer Vollzeit gearbeitet. Während der Thesis dann eine Dreiviertel-Stelle, damit ich mehr Zeit zu Hause für die Thesis hatte. Zwei- bis dreimal in der Woche hatte ich dann die Vorlesungen (unter der Woche 18-21:15, manchmal Samstags 08:30-16 Uhr). Das ist hart! Es macht aber unfassbar viel Spaß, das zu lernen, was einen wirklich catched und interessiert.

Carola: … und noch ein Masterstudium on top. Wie kam das?

Jacqueline: Während des Bachelors hatte ich zwar dann eine grobe Ahnung, wo der berufliche Weg hinführen könnte – aber immer noch nichts genaues. Dann, im 6. Semester, hatte ich das Modul „Change Management“. Das war der Knackpunkt, an dem ich gedacht habe: „GEIL! Das will ich machen!“

Ich wollte keine Steuerfachangestellte mehr sein. Klar, das ist aktuell noch das womit, ich mein Geld verdiene. Aber das soll sich ändern!

Ich will Unternehmen – Steuerberater gehören natürlich ganz vorne mit dazu – dabei helfen, den transformationellen Prozess der Digitalisierung zu gehen. Es kann einfach nicht sein, dass Deutschland diesbezüglich so unfassbar hinterher ist. Deswegen Business Consulting & Digital Management. New Work ist auch ein mega Thema, auf das ich Bock habe: Die Arbeitswelt ordentlich umkrempeln, um endlich wieder am Puls der Zeit zu sein.

Carola: Wie fandest du denn Think like a start-up?

Jacqueline: Theoretisch hatte ich diese Themen schon während meines Studiums gehört und gelernt. Aber die kreative Umsetzung, sich in ein Start-Up hineinzuversetzen, Neues zu entwickeln und das dann auch noch zu präsentieren … das war spannend und neu!

Was die Gründungs- und Start-up Themen angeht: Ich hätte auf jeden Fall Lust, mich selbständig zu machen, der Sprung ins Ungewisse ist aber eine Hürde, die ich erst noch überwinden muss 🙂 Mir langsam nebenher etwas aufzubauen ist da eher mein Ziel.

Carola: Wo beginnt für dich Transformation?

Jacqueline: Definitiv beim Mindset! Der Wille und die Bereitschaft, alles zu tun um da oben hinzukommen, die müssen da sein. Danach folgt das strategische Vorgehen. Gucken, wo fang ich an. Wie sieht es überhaupt in meinem eigenen Office aus? Man sollte schon wissen, wovon man spricht, bevor man anfängt, seine Mandanten umzukrempeln.

Carola: Wo hat deine eigene Transformation begonnen?

Jacqueline: Meine eigene Transformation? Angefangen hat es damit, dass ich ab dem 2. Semester keine Skripte und nix mehr ausgedruckt habe: Alles digital via Apps, iPad, iPhone und Mac! Dann: ich lerne! nonstop. In der Uni, zu Hause, auf dem Weg zur Arbeit. Ich höre Podcasts, lese Paper und Artikel, und ich Netzwerke was das Zeug hält.
Einfach immer mehr Input ‚rein in den Kopf‘: Je mehr Ideen, Neuerungen und einzelne Sichtweisen, desto besser.

Carola: Auf welchen Knopf würdest du drücken, wenn du die Transformation der Steuerbranche beschleunigen könntest?

Jacqueline: Der einzige Knopf, den ich drücken wollen würde, heißt „mindset-on“ – in den Köpfen der Führungskräfte sind so unfassbar viele alte Strukturen, Denkweisen und „das haben wir schon immer so gemacht“ … das nervt. Und bringt uns mit Sicherheit nicht weiter!

Carola: Ein besseres Schlusswort fällt uns jetzt bestimmt nicht ein. Vielen Dank, liebe Jacqueline Eck, dass du dir diese Zeit für uns genommen hast und weiter ganz viel Erfolg 🙂

lxlp