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Wird KI zukünftig Steuerberater:innen ersetzen?

Wird KI zukünftig Steuerberater:innen ersetzen?

Künstliche Intelligenz kann immer mehr. Lesen Sie, warum das gut für Sie ist – und gar keine existenzielle Bedrohung.

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    Werden Steuerberater:innen arbeitslos, wenn Maschinen immer besser Aufgaben lösen und Antworfen liefern: Schafft KI Steuerberater ab? Die kurze Antwort: Nein. Natürlich nicht. Künstliche Intelligenz richtig einzusetzen heißt, effizienter und zufriedener zu arbeiten.

    Autor:in: Carola Heine

    Veröffentlicht:

    Kategorie: Steuerberater:innen

    Schafft KI Steuerberater ab in naher oder ferner Zukunft?

    Wenn Sie nicht gerade ein Digital Detox Sabbatical auf einer tropischen Insel ohne Wifi gemacht haben in den letzten Monaten, dann haben Sie die große Aufregung mitbekommen, die das Internet und seine Antwortgeber:innen und Lösungbereitstellenden erfasst hat:

    Mit Apps wie Jasper, Nichesse, Rytr und brandaktuell ChatGPT lassen sich Fragen beantworten, Texte erstellen und Zusammenhänge klären. Alles auf Knopfdruck, komfortabel und automatisch jederzeit. Schon wenige Tage nach Öffnung von ChatGPT begann „das Internet“ zu munkeln, dass dieses Tool Google ablösen wird.

    Die Unruhe, die durch digitale Innovation ausgelöst wird, ist verständlich. Die Möglichkeiten scheinen sich täglich zu verdoppeln und Menschen vieler Berufe stehen vor der Frage, ob man sie noch braucht. Auch die Steuerbranche: Schafft KI Steuerberater ab, wenn auch Fachinformationen gefühlt immer nur noch einen Klick weit entfernt sind?

    Menschen schlagen Maschinen immer noch um Längen. Es ist nur nicht in jedem Bereich gleich sinnvoll – wenn sich Zeit sparen und die Fehlerquote senken lässt, ist KI einfach sinnvoller. Repetitive und Routine-Aufgaben dürfen gerne von Künstlicher Intelligenz übernommen werden.

    Nichts spricht beispielsweise dagegen, das „automagic“ Buchen von Belegen an die Mandant:innen auszulagern, um sich auf die profitablere Unternehmensberatung zu konzentrieren.

    Die KI von chatGTP geht in „Konkurrenz“ zu menschlichen Expertenwissen

    Neu ist an chatGTP, dass es nicht mehr nur um die Automatisierung von administrativen Aufgeben geht: Man kann dem Tool auch Fachfragen stellen und erhält teils erstaunlich umfangreiche Antworten.

    Ob diese korrekt und aktuell sind, weiß allerdings nur ein:e Steuerberater:in und nicht die Person, die im Internet händeringend nach Hilfe sucht. Steuerberatende wissen auch, wie sich die Info schnell und pragmatisch prüfen lässt:

    Wer eine KI zur Recherche einsetzt und das Ergebnis danach überarbeitet, ist auf jeden Fall deutlich effizienter unterwegs als jemand, der oder die jeden Gedankengang alleine und bei Null anfängt.

    Machen Sie sich die Mühe, mehr über die einzelnen Apps zu erfahren und die Logik hinter der KI kennenzulernen, und Sie haben einen soliden Wettbewerbsvorteil: Ob durch eine automagic erstellte Verfahrensdokumentation, selbstbuchende Mandanten oder schlaue Basisrecherche mit chatGTP.

    Das chatGTP Tool von OpenAi spricht Deutsch

    Eine gefühlte Hürde ist gar keine: Sie können mit dem populären chatGTP Bot einfach auf Deutsch chatten. Die Antwort ist dann auch deutsch, nur gelegentlich verschluckt die AI sich und spuckt eine englische Antwort aus. Das ist dann schon wieder fast menschlich.

    Was Sie nicht tun sollten: Kostensparend und smart den Content für Ihr Kanzleimarketing mit AI-Tools erstellen, nur weil es gefühlt alle tun. Es ist nur eine Frage von wenigen Wochen oder Monaten, bis Suchmaschinen (insbesondere Google) zuverlässig erkennen können, wo echtes Hirnschmalz geflossen ist beim Erstellen von Texten.

    Der Markt für das Aufspüren von KI-generierten Inhalten wird in absehbarer Zeit ebenfalls eine solide Größenordnung haben. Sie möchten nicht rückwirkend alles noch einmal überarbeiten, nur weil es in der Anfangsphase nach Zeitersparnis geklungen hat.

    Wofür Sie chatGTP unbesorgt nutzen können:

    Lassen Sie sich Vorschläge für Ihre LinkedIn Postings machen, zum Beispiel 100 Artikel mit einer präzisen Themenvorgabe in Kombinatin mit einer Frage-Problemlösung-Aufgabe für Ihre Zielgruppe. Davon wählen Sie dann 26 aus und überarbeiten diese, schon haben Sie für ein halbes Jahr Ihr Montags-Posting.

    Schauen Sie sich Ihre Redaktionsplanung für Blog, Podcast und andere Soziale Medien an und lassen Sie sich von chatGTP komfortabel zu den einzelnen wichtigen Themen Keyword Cluster erstellen. Diese können Sie in Ihrem Standard SEO-Tool als Anregung für Themensammlungen nutzen. Haben Sie noch kein SEO-Tool, dann ist das ein guter Moment, eine Input-Sammlung für Ihre Redaktion zu starten, zum Beispiel in Trello.

    Überarbeiten Sie Ihre Personas, um eine zielführende und tragfähige Basis für alle Inhalte zu erhalten, die Sie auf Website, Blog und für Social Media Kanäle erstellen. Oder für Bewerber:innen, deren optimale Ansprache in Zeiten des Fachkräftemangelns immer wichtiger wird.

    Machen Sie sich selbst ein Bild, um besser argumentieren zu können

    Stellen Sie der KI unbedingt auch ein paar Standardfragen („Was ist die Grundsteuereform“, „Wozu brauchen E-Commerce Unternehmen Steuerberater“ etc-), um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, ab wann es sinnvoller ist, die App zwischen den Ohren einzusetzen und wie viel Sie an den Bot auslagern können. Wenn Sie dann gefragt werden „Schafft KI Steuerberater ab?“, können Sie mit konkreten Beispielen antworten und damit die gewünschten Emotionen auslösen.

    Denn die Entscheidung für ein Produkt oder einen Berater/eine Beraterin wird über einen Mix aus Fakten und Emotionen getroffen.

    Die Fakten der KI sind nicht up-to-date und oft ein wenig generisch bis schwammig, und Emotionen gibt es keine. (Darauf weist chatGTP auch gerne hin.)

    Wenn Sie dann erzählen können, was Ihnen an der Antwort der KI fehlte, haben Sie die besten Argumente. Das findet auch das Tool selbst:

    Linienmuster

    „Wird die ChatGTP Anwendung Steuerberater:innen überflüssig machen?“

    Das sagt die Anwendung selbst dazu: „Es ist möglich, dass die Verwendung von ChatGPT und ähnlichen Technologien dazu beitragen kann, bestimmte Aufgaben zu automatisieren, die in der Steuerberatung durchgeführt werden. Allerdings wird es Fachexperten nicht überflüssig machen, da man als Steuerberater immer noch die Fähigkeiten und Erfahrungen benötigt, um komplexe steuerliche Angelegenheiten zu verstehen und zu lösen. ChatGPT kann jedoch ein nützliches Werkzeug sein, um Zeit und Ressourcen zu sparen und die Effizienz erhöhen.“

    Zum Chatmodul von ChatGPT

    Als Steuerberater:in bringen Sie eine einzigartige Perspektive, Ihre Erfahrungen und die Fähigkeit zum Erkennen komplexer Zusammenhänge mit. Ki Apps können nur generischen Output auswerfen, kommen nicht auf die Idee, zusätzliche Fragen zu stellen und wissen seltenst oder nie, wo potenzielle Fallstricke für einzelne Branchen liegen.

    Mindestens 3 Vorteile haben Sie immer gegenüber einer KI:

    1. Sie können Beziehungen herstellen und Emotionen nachvollziehen oder erzeugen, die eine Zusammenarbeit vereinfachen oder auslösen.
    2. Sie können Zusammenhänge auch voraussehen und damit unterschiediche Projekte zu einer unternehmerischen Vision zusammenführen.
    3. Sie verweisen auf eigene Erfahrungen und eine eigene Erfolgsbilanz sowie die richtigen Ansprechparter:innen im eigenen Netzwerk.

    Denn die Wahrheit ist: Menschen kaufen von Menschen. Auch Unternehmensberatung. Spannende Mandant:innen wenden sich mit ihrem Beratungsbedarf an Menschen, die sie kennen, mögen und denen sie vertrauen. Das kann keine Maschine leisten.

    Künstliche Intelligenz kann immer nur nachahmen, was erfolgreiche Beratung ausmacht. Die von chatGTP eingebrachten „Erfahrungswerte“ sind aktuell drei Jahre alt, und das in einem Zeitalter, in dem jede Woche uns bahnbrechende Neuerungen bringt.

    Bleiben Sie aktuell, dann stellt sich die Frage „Schafft KI Steuerberater ab?“ nicht

    So lange Sie Ihr Fachwissen aktuell halten und in Sachen Digitalisierung am Ball bleiben, werden Sie auch in Zukunft als Steuerberater:in gefragt sein.

    lex‘ talk about tax – der Podcast von lexoffice zur Zukunftskanzlei

    Der Podcast greift die Themen der #Zukunftskanzlei auf: neue Arbeitsfelder für Steuerberater, Menschen aus der Branche mit ihren Erfahrungen, moderne digitale Technologien und konkrete Tipps, die schon heute umsetzbar sind. Deine Gastgeber, Carola Heine und Olaf Clüver aus dem lexoffice Team, sind für dich der Zukunft auf der Spur. Dazu bringen sie eigenen Themen ein und lassen im Gespräch mit Gästen die Sprühfunken fliegen. Sei dabei in der Runde, freue dich auf neue Einblicke und hole dir den Extra-Schub auf der Zukunftsgeraden.

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