Das Wichtigste in Kürze
Kapitalbedarf in Unternehmen tritt auf, wenn Auszahlungen die Einzahlungen übersteigen oder wenn Auszahlungen vor den Einzahlungen getätigt werden müssen.
Um den Kapitalbedarf korrekt zu ermitteln, sollte ein detaillierter Finanzplan erstellt werden, der alle erwarteten Einnahmen und Ausgaben berücksichtigt. Die korrekte Ermittlung des Kapitalbedarfs ist entscheidend, um finanzielle Engpässe zu vermeiden und das Unternehmen erfolgreich zu führen.
Wann besteht Kapitalbedarf?
Kapitalbedarf besteht immer dann, wenn zur Finanzierung eines bestimmten Projekts oder Vorhabens Geld bzw. liquide Zahlungsmittel benötigt werden. In Unternehmen besteht Kapitalbedarf üblicherweise aus diesen beiden Gründen:
1. Die Auszahlungen sind größer als die Einzahlungen.
Gerade für Start-ups ist es ganz typisch, dass mehr Geld ausgegeben wird, als hereinkommt. Denn das neu gegründete Unternehmen muss ja in aller Regel zunächst Geld ausgeben und investieren, bevor es große Umsätze generieren oder Gewinn erzielen kann.
2. Die Auszahlungen müssen bereits vor den Einzahlungen erfolgen
Das ist in fast jedem Unternehmen der Fall. Externe Rechnungen von Lieferanten müssen beglichen werden, bevor das Zahlungsziel der eigenen Kunden erreicht ist und die offenen Ausgangsrechnungen beglichen werden. Eine Liquidität- oder Kapitalbedarfsplanung kann hier dabei helfen, solche „Vorschussleistungen“ im Überblick zu behalten.
Den Kapitalbedarf zu berechnen und einen Kapitalbedarfsplan zu erstellen ist wichtig, um nicht durch Fehleinschätzungen später ins Hintertreffen zu geraten. Oft fällt es Gründern, die an ihrem Unternehmen natürlich auch emotional stark beteiligt sind, schwer, sich ausschließlich an die „nackten Zahlen“ zu halten. Doch genau um diese geht es bei einer Kapitalbedarfsrechnung; hier auf das „Bauchgefühl“ zu hören, kann schlimme Folgen haben.