Liquidität

Die Beurteilung der Liquidität ist entscheident für die Zusammenarbeit

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Inhaltsverzeichnis

    Was ist Liquidität?

    Mit diesem Begriff wird in der Betriebswirtschaftslehre die Zahlungsfähigkeit eines Kunden oder einer Kundin bezeichnet. Wird die Liquidität von einem Unternehmen oder einer Person beurteilt, wird ermittelt ob die Zahlungsverpflichtungen zu jedem beliebigen Zeitpunkt und ohne Einschränkungen möglich sind.

    Die Mittel, mit denen Verpflichtungen erfüllt werden können, stammen aus Kassenbeständen oder Guthaben auf Girokonten. Es können aber auch kurzfristig verfügbare Wertpapiere bei der Beurteilung der Liquidität berücksichtigt werden. Die Höhe hat Auswirkungen auf die Bewertung der Bonität, die besonders bei der Kreditvergabe oder Vereinbarungen von Ratenzahlungen von besonderer Bedeutung ist.

    Unterschied Liquidität und Gewinn

    Liquidität ist nicht mit dem Gewinn gleichzusetzen. Der Gewinn ist der Betrag, der nach Abzug aller Kosten übrig bleibt. Das kann der Gewinn an einem einzelnen Produkt sein, aber auch der gesamte Gewinn am Ende eines Geschäftsjahres. Es handelt sich also um einen festen Betrag.

    Die Liquidität hingegen ist eine Eigenschaft. Ein liquides Unternehmen ist in der Lage, seine Rechnungen zu bezahlen. Liquidität entsteht im Grunde durch einen Gewinn. Fährt ein Unternehmen zu viele Verluste ein, ist es auf lange Sicht nicht mehr liquide.

    Liquiditätskennzahlen

    Wie wird die Liquidität ermittelt? Zur Beurteilung werden unterschiedliche Liquiditätskennzahlen benötigt. Es werden drei Liquiditätsgrade unterschieden, zu denen unterschiedliche Kennzahlen herangezogen werden. Die drei Grade fallen in den Bereich der statischen Liquidität.

    Statische Liquidität

    Der erste Grad wird am häufigsten ermittelt. Zur Beurteilung werden die zur Verfügung stehenden liquiden Mittel den kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber gestellt.

    1. Grad = liquide Mittel / kurzfristige Verbindlichkeiten x 100 %
    Bei einer Ermittlung zweiten Grades werden zusätzlich zu den liquiden Mittel, auch die kurzfristigen Forderungen berücksichtigt und eine Summe aus diesen sowie den kurzfristigen Verbindlichkeiten berechnet. Liegt diese bei über 100 Prozent, gilt Liquidität.

    2. Grad = (liquide Mittel + kurzfristige Forderungen) / kurzfristige Verbindlichkeiten x 100 %
    Die Ermittlung dritten Grades ist aufwendiger, da das gesamte Umlaufvermögen berücksichtigt und auf die Forderungen bezogen wird. Die sich daraus ergebende Zahl ist in der Regel wenig praxisrelevant.

    3. Grad = Umlaufvermögen / kurzfristige Verbindlichkeiten x 100 %

    Dynamische Liquidität

    Das ermöglicht eine Schätzung über die Fähigkeit eines Wirtschaftssubjekts, anfallende Zahlungen in einem festgelegten Zeitraum in der Zukunft leisten zu können.

    Der Zeitraum ist in der Regel auf ein bis drei Monate festgelegt, um die Angaben möglichst genau zu halten. Die Formel zur Berechnung des Kennwerts gestaltet sich folgendermaßen: Die Summe aus allen Zahlungsmitteln, Forderungen und geschätzten Umsätzen wird durch die kurzfristigen Verbindlichkeiten geteilt.

    Neben der Kennzahl der dynamischen Liquidität gibt es auch die Periodenliquidität, um Aussagen über die zukünftige Zahlungsfähigkeit zu machen. Diese wird ermittelt, indem Zahlungsausgänge durch die erwarteten Zahlungseingänge innerhalb eines bestimmten Zeitraumes dividiert werden.

    Folgen von hoher und mangelnder Liquidität

    Auf den ersten Blick wirkt es so, als wäre eine möglichst hohe Liquidität erstrebenswert. Es würde bedeuten, dass ein Unternehmen jederzeit zahlungsfähig ist und finanzielle Sorgen keine Rolle spielen werden. Und im Grunde ist das auch korrekt.

    Eine hohe Liquidität kann auf lange Sicht aber auch Folgen haben. Die Unternehmensrentabilität wird von einer durchgehend hohen Liquidität beeinflusst. Das macht sich durch die Inflation bemerkbar. Vermögen, das lange im Unternehmen bleibt, sinkt durch die Inflation im Wert. Die Auswirkung davon ist zwar nicht gewaltig, aber durch regelmäßige Investitionen und Bewegung im Vermögen, holen Sie das Beste aus den finanziellen Mitteln heraus.

    Eine mangelnde beziehungsweise niedrige Liquidität ist ein viel größeres Problem. Um genau zu sein, ist es das vermutlich größte Problem, dass einem Unternehmen passieren kann.

    Eine mangelnde Liquidität bedeutet, dass ein Unternehmen nicht mehr zahlungsfähig ist. Dadurch droht die Insolvenz. Dagegen ansteuern bedeutet, Vorräte und Vermögensgegenstände zu verkaufen, die aber die Bonität senken und auch den geschäftlichen Ablauf einschränken. Dadurch kann die Liquidität bereits nach kurzer Zeit erneut sinken.

    Liquiditätsplanung

    Mit der Liquiditätsplanung analysieren Sie die Liquiditätsentwicklung Ihres Unternehmens. Dadurch haben Sie Kontrolle darüber, dass Ihr Unternehmen flüssig bleibt.

    In einem Liquiditätsplan werden alle Einzahlungen und Auszahlungen gegenübergestellt. Dabei wird ein Fälligkeitsdatum beachtet. Der Liquiditätsplan wird über mehrere Monate erstellt und zeigt so die Entwicklung der Liquidität an. Gleichzeitig können Sie sehen, wo und wie die Auszahlungen und Einzahlungen entstehen. Dadurch können Sie rechtzeitig reagieren und Anpassungen vornehmen, wenn die Liquidität droht zu sinken.

    Liquidität sicherstellen und verbessern

    Um die Liquidität zu sichern oder im besten Fall sogar zu verbessern, müssen Sie Kosten einsparen. Dafür müssen Sie die Kostenstellen miteinander vergleichen und herausfinden, wo Sie Kosten einsparen können.

    Mögliche Kosteneinsparungen sind zum Beispiel häufig im Einkauf, Marketing, Lagerhaltung oder bei Dienstreise zu finden. Günstigere Alternativen und bessere Organisation können in diesen Bereichen den Unterschied machen.

    Eine weitere Möglichkeit sind Finanzierungsalternativen. Nur wenige Unternehmen halten sich allein mit Eigenkapital am Leben. Fremdkapital in Form von Krediten oder auch Leasings helfen dabei, das Eigenkapital hochzuhalten.

    Ein Blick auf die Steuern kann auch nicht schaden. Viele Unternehmen nutzen ihre Steuervorteile nicht, weil sie gar nicht davon wissen. Freibeträge oder Möglichkeiten zur Herabsetzung der Vorsteuer können Geld sparen.

    Bei manchen Banken kann ein Zahlungsausfall versichert werden. Das schützt Sie davor, bei zahlungsunfähigen Kunden und Kundinnen auf den Kosten sitzenzubleiben. Sie bekommen also trotzdem Ihr Geld.

    In dem Zusammenhang ist es auch immer sinnvoll, die Bonität von Kund:innen zu prüfen. Deren Zahlungsfähigkeit hat einen entscheidenden Einfluss darauf, dass Ihr Unternehmen liquide bleibt.

    Fazit

    Die Liquidität ist eine der wichtigsten Eigenschaften eines Unternehmens. Ist ein Unternehmen nicht liquide, kann es keine Rechnungen bezahlen. Die Folge ist in der Regel die Insolvenz. Das übergeordnete Ziel jedes Unternehmens sollte es also sein, die Liquidität aufrechtzuerhalten oder zu verbessern. Das gelingt durch eine Liquiditätsanalyse und daraus resultierende Maßnahmen oder Kosteneinsparungen.

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