Was ist ein Finanzierungsplan?
Ein Finanzierungsplan beinhaltet die Geldquellen, über die Sie verfügen, um Ihr Unternehmen zu finanzieren. Dazu gehört sowohl das Eigenkapital, wie Bargeld oder das Geld auf dem Bankkonto als auch das Fremdkapital, wie Kredite oder Fördermittel. Der Finanzierungsplan baut auf dem Finanzplan auf und wird Banken, Kreditgebern oder bei der Antragsstellung auf Fördermittel entsprechend vorgelegt.
Ziel ist es, einzelne Kosten im Detail darzustellen, die im Zuge einer Finanzierung anfallen. So behalten Sie den Geldfluss im Auge und wissen immer, welches Kapital Ihnen zur Verfügung steht und wo dieses Kapital herkommt.
Eigenkapital und Fremdkapital
Während der Gründungsphase greifen die meisten Unternehmen größtenteils auf Eigenkapital zurück. Zu Beginn ist es recht schwierig, Geldgeber:innen zu finden, die in das eigene Unternehmen investieren wollen. Im weiteren Verlauf kann dann vermehrt auch Fremdkapital in die Firma kommen. Das ist auch wichtig, um eine effiziente Kapitalstruktur aufzuweisen und so das Wachstum des Unternehmens zu ermöglichen.
Die Finanzierung über Fremdkapital wird einfacher, je erfolgreicher ein Unternehmen ist. Investor:innen können bei Erfolg verhältnismäßig risikofrei mit ihrem Geld in ein Unternehmen einsteigen und wissen, worauf sie sich einlassen.
Allerdings sollte es eine gewisse Balance zwischen Eigenkapital und Fremdkapital in Ihrem Unternehmen geben. Ab einem Wert von 60 Prozent Fremdkapital sollten Sie ein Auge darauf haben, dass Ihr Eigenkapital nicht zu sehr in den Rückstand gerät.
Mehr Eigenkapital bedeutet, dass Sie besser investieren können und unabhängiger von Zweitparteien sind. Allerdings kann Fremdkapital Ihnen dabei helfen, größere Anschaffungen zu machen, ohne dadurch in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.
Sie können die Höhe des Eigenkapitals und die Höhe des Fremdkapitals im Rahmen der Betriebswirtschaftlichen Auswertung als Kennzahlen berechnen. Das geht über die Eigenkapitalquote, die sich ergibt, wenn Sie das Eigenkapital durch das Gesamtkapital teilen und dann mit 100 multiplizieren. Die Fremdkapitalquote berechnen Sie auf die gleiche Weise, nur mit dem Fremdkapital anstelle des Eigenkapitals.
Finanzierungsplan Vorlage: Inhalt
Ein Finanzierungsplan besteht aus drei Elementen:
- Gesamtkosten – dazu zählen Anschaffungskosten oder Herstellungskosten
- Eigenmittel – das ist vor allem das Eigenkapital, aber kann auch die Eigenleistung beinhalten
- Fremdmittel – das sind logischerweise das Fremdkapital und eventuell Fremdleistungen
Sie können einen Finanzierungsplan für einen Zeitraum aufstellen, der alle Kosten über diesen Zeitraum berücksichtigt. Sie können einen Finanzierungsplan aber auch erstellen, wenn Sie eine bestimmte Anschaffung vorhaben und die Finanzierung dafür planen wollen.
Wollen Sie beispielsweise eine neue Lagerhalle bauen lassen, brauchen Sie einen Finanzierungsplan. Darin berücksichtigen Sie alle Kosten, die für den Bau dieser Lagerhalle anfallen. Das sind die Baukosten, der Kaufpreis für Material, aber auch die Nebenkosten, wie die Grunderwerbsteuer.
Neben Ihrem Eigenkapital können Sie auch eine Eigenleistung einbringen. Haben Sie beispielsweise selbst ein Bauunternehmen und die Lagerhalle ist für Ihre Baumaterialien gedacht, können Sie die Halle selber bauen. Die Eigenleistung rechnen Sie dafür in einen Kostenfaktor um. Dabei spielt zum Beispiel das Gehalt Ihrer Mitarbeiter:innen eine große Rolle, die Sie für den Bau der Lagerhalle bezahlen.
Fremdkapital oder Fremdleistungen bringen Sie für die Arbeiten ein, die Sie und Ihr Team nicht selber erledigen können. Auch hier rechnen Sie die Fremdleistungen in einen Kostenfaktor um, damit Sie einen Betrag haben, mit dem Sie im Finanzierungsplan arbeiten können.