Einen Arbeitsvertrag für einen Minijob mit Muster erstellen
Wie für alle Arbeitnehmer:innen, muss auch für geringfügig Beschäftigte bei der Einstellung ein Arbeitsvertrag erstellt werden. Dieser enthält weniger Angaben als ein vollumfänglicher Arbeitsvertrag, aber trotzdem einige Pflichtangaben. Mit einer Vorlage stellen Sie sicher, dass alles wichtige im Vertrag steht.
Die Pflichtangaben im Arbeitsvertrag für Minijobs
Die gesetzlichen Regelungen für den Arbeitsvertrag sind im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) festgelegt. Das gilt auch für Arbeitsverträge für geringfügig entlohnte Beschäftigte – oder kurz: Minijobs.
Der Arbeitsvertrag hat keine eigenen Gesetze, sondern gilt als eine Sonderform des Dienstvertrages. Im Grunde werden Arbeitsverträge rechtlich gar nicht berücksichtigt und es reicht theoretisch ein Handschlag, um die Vereinbarungen über ein Arbeitsverhältnis abzuschließen.
Rechtlich sind Arbeitgeber:innen allerdings dazu verpflichtet, spätestens einen Monat nach einem aufgenommenen Arbeitsverhältnis, dem oder der entsprechenden Arbeitnehmer:in die Vereinbarungen in schriftlicher Form auszuhändigen. Dazu dient der Arbeitsvertrag, der im Normalfall vor der Aufnahme der Arbeit besprochen, erstellt und von beiden Parteien unterschrieben wird. Mit unserer Arbeitsvertrags-Checkliste haben Sie alle Pflichtangaben übersichtlich auf einen Blick.
Der Arbeitsvertrag für den Minijob ist für beide Seiten sinnvoll als rechtliche Absicherung. Darin werden alle wichtigen Vereinbarungen festgehalten und ausformuliert. Dadurch dient der Arbeitsvertrag als Nachweis und Beweis bei Nachfragen oder Unklarheiten.
Diese Inhalte sind Pflicht im Arbeitsvertrag für Minijobs
Die Pflichtangaben in einem Arbeitsvertrag für einen Minijob sind gleichzusetzen mit den Pflichtangaben im Arbeitsvertrag für ein unbefristetes Arbeitsverhältnis. Der Arbeitsvertrag für den Minijob ist insgesamt kürzer und enthält weniger Paragrafen, die Pflichtangaben sind aber im Großen und Ganzen die gleichen.
Das liegt vor allem daran, dass die Pflichtangaben sich in erster Linie auf rechtliche und gesetzliche Bestände beziehen, ohne die ein Arbeitsvertrag ohnehin keinen Sinn ergeben würde, da die relevanten Punkte dann nicht vorhanden wären. Kurz gesagt: es geht vor allem um Gehälter und die Details rund um das Arbeitsverhältnis.
Die Pflichtangaben im Arbeitsvertrag für einen Minijob sind folgende:
- Name und Anschrift von Arbeitgeber:in
- Name und Anschrift von Arbeitnehmer:in
- Beginn des Arbeitsverhältnisses
- Dauer des Arbeitsverhältnisses
- Beschreibung der zu leistenden Tätigkeit
- Zusammensetzung des Arbeitsentgelts
- Höhe des Arbeitsentgelts
- Zuschläge, Zulagen, Prämien und Sonderzahlungen
- Vereinbarte Arbeitszeit
- Anzahl der jährlichen Urlaubstage
- Regelungen bei Arbeitsausfällen
- Kündigungsfristen
Grundsätze in einem Arbeitsvertrag
Darüber hinaus müssen in einem Arbeitsvertrag bestimmte Grundsätze und Regelungen eingehalten werden, die vor allem dazu dienen, keine Arbeitnehmer:innen auf ungerechtfertigte Weise zu benachteiligen.
Unser kostenloses Muster für einen Arbeitsvertrag eines 520-Euro Job beachtet alle Grundsätze und Pflichten. Sie können die Formulierungen so anpassen, wie Sie es brauchen oder auch weitere Angaben und Vereinbarungen hinzufügen. Für Vereinbarungen, die nicht komplett ausformuliert werden müssen, finden Sie auch einen Paragrafen, in dem Sie einfach zusätzliche Angaben einfügen können ohne das Dokument umständlich bearbeiten zu müssen.
Unterlagen für alle wichtigen Anmeldungen im Verbund mit dem Arbeitsvertrag
Zu dem Abschluss eines Arbeitsvertrages gehören auch noch einige zusätzliche Anmeldungen zum Beginn des Arbeitsverhältnisses dazu. Dafür benötigen Sie bestimmte Unterlagen von dem oder der Arbeitnehmer:in. Mit den folgenden Unterlagen und Dokumenten können Sie alle wichtigen Anmeldungen vornehmen:
- Geburtsdatum
- Steuer-Identifikationsnummer
- Mitgliedsbescheinigung der Krankenkasse
- Urlaubsbescheinigung der vorherigen Arbeitsstelle
- Führungszeugnis
- Arbeits- oder Aufenthaltserlaubnis (bei ausländischen Mitarbeiter:innen)
- Nachweise für bestimmte Führerscheinklassen (je nach Berufsfeld)
- Gesundheitsbescheinigung (je nach Berufsfeld)
- Dokumente über vermögenswirksame Leistungen (je nach Berufsfeld)
Die Steuer-Identifikationsnummer wird für die Anmeldung beim Finanzamt benötigt. Die Steuerklasse richtet sich nach der Art des Beschäftigungsverhältnisses: Bei einer Hauptbeschäftigung sind die Steuerklassen 1 bis 5 möglich, bei einer Nebenbeschäftigung in der Regel die Steuerklasse 6. Auch der Familienstand und die Anzahl der Nebenbeschäftigungen beeinflussen die Steuerklasseneinstufung. Verheiratete Arbeitnehmer:innen können zwischen den Steuerklassen 4, 3 oder 5 wählen.
Arbeitnehmer:innen müssen dem Arbeitgeber:in für die Anmeldung bei der Krankenkasse eine Mitgliedsbescheinigung der Krankenkasse und den Sozialversicherungsausweis vorlegen. Arbeitgeber:innen benötigen eine Betriebsnummer, die sie bei der Agentur für Arbeit beantragen können, um ihre Mitarbeiter:innen bei der Sozialkasse zu melden.
Arbeitgeber:innen können von vorherigen Arbeitgeber:innen eine Urlaubsbescheinigung erhalten, um den Urlaubsanspruch ihrer Mitarbeiter:innen zu ermitteln. Dabei werden die Urlaubstage aus früheren Beschäftigungsverhältnissen berücksichtigt. Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestanzahl an Urlaubstagen darf nicht unterschritten werden.
Haben Sie alle Unterlagen und unsere Vorlage für einen Arbeitsvertrag für einen Minijob zur Verfügung, können Sie problemlos Mitarbeiter:innen einstellen.