Dropshipping

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Das gibt es beim Dropshipping zu beachten

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    Dropshipping ist ein Handelsmodell, bei dem Online-Händler Produkte verkaufen, ohne diese physisch auf Lager zu haben; stattdessen leiten sie Bestellungen direkt an Hersteller oder Großhändler weiter, die die Ware direkt an die Kunden versenden. Dieses Modell ermöglicht es Händlern, ohne umfangreiche Lager- und Logistikkosten zu agieren, birgt jedoch auch Herausforderungen wie geringere Margen und eingeschränkte Kontrolle über Versandprozesse. Bei Geschäften in Deutschland muss für den Dropshipping-Shop ein Gewerbe angemeldet werden.

    Was ist Dropshipping?

    Dropshipping beschreibt einen Handel zwischen Online-Shop und Kund:in, bei dem nicht auf das eigene Lager zugegriffen wird. Mittlerweile wird Dropshipping vor allem im europäischen Raum von vielen Online-Händlern betrieben.

    Das Grundprinzip: Bestellen Sie als Kunde in einem Geschäft oder einem Online-Shop bestimmte Waren, gibt der:die Händler:in Ihre Order direkt an den:die Hersteller:in oder ein Großhandelsunternehmen weiter. Der Versand wird also direkt vom Lieferanten erledigt – der:die Händler:in muss also weder in die aufwendige und kostenintensive Lagerhaltung investieren noch in die Logistik.

    Diese Verfahrensweise ist bereits seit Jahrzehnten im stationären Handel etabliert, erfuhr jedoch vor allem mit dem Aufkommen des Online-Handels einen enormen Aufschwung: Ein Online-Shop funktioniert also auch reibungslos, ohne dass Sie eine komplexe Infrastruktur aufbauen müssten.

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    Wie funktioniert Dropshipping?

    Dropshipping kann häufig nicht direkt erkannt werden. Es ist Ihnen aber vielleicht schon mal aufgefallen, wenn Sie etwas in einem Online-Shop bestellt haben, das Paket aber mit einer völlig anderen Absender-Adresse bei Ihnen eintraf. Dabei handelt es sich um Dropshipping.

    1. Händler:in bietet Produkte in einem Online-Shop an. Er lagert diese Produkte nicht ein, sondern ordert die von seinen:ihren Kund:innen bestellten Waren beim Hersteller bzw. Großhändler, die wiederum den direkten Versand an den:die Kund:in realisieren.
    2. Kund:in kauft Produkte: Der Online-Shop ist für die Bestellannahme zuständig und übernimmt die Abrechnung. Die Bestellung wird an den Großhändler übergeben.
    3. Hersteller bzw. Großhändler erhält die Bestellung, kommissioniert und verpackt die Produkte meist mit dem Logo und den Absenderdaten des:der Händler:in, um dann die Sendung auf den Weg zum:zur Kund:in zu bringen. Hersteller bzw. Großhändler sind für den Kunden oft genug gar nicht zu erkennen.

    Dropshipping mit Amazon (FBA)

    Dropshipping lässt sich mit einem ganz einfachen Beispiel erklären:

    Angenommen, Sie kaufen einen Artikel bei Amazon. Der komplette Vorgang wird für Sie bei Amazon abgehandelt. Sie geben die Bestellung auf, Ihre Zahlungsvariante ein und bestätigen die Bestellung. Amazon bedankt sich für die Bestellung und Sie warten auf Ihr Paket.

    Das Paket mit dem Artikel kommt zwei bis drei Tage später bei Ihnen an und Sie wundern sich, denn es handelt sich nicht um ein Paket von Amazon, sondern von einem Großhändler. Sie öffnen das Paket und finden darin den Artikel, den Sie bei Amazon bestellt haben.

    Amazon macht das Dropshipping ganz einfach. Mit ihrem Programm Fulfillment by Amazon (FBA) ermöglichen sie es Online-Händlern, den Versand der Ware komplett auf Amazon zu übertragen. Amazon übernimmt also beim FBA-Programm die komplette Lagerung, Logistik, Versand, Kommission und die Retourenabwicklung. Das macht es externen Handelsunternehmen vor allem kleiner Größe einfach auf Amazon zu verkaufen, denn sie müssen sich nur um den reinen Bestellvorgang kümmern.

    Droppshipping - Grafik zeigt wie Dropshipping funktioniert

    Vor- und Nachteile

    Vor allem im Online-Handel gilt Dropshipping als praktische Lösung: Auch Neueinsteiger:innen können auf diese Weise mit relativ kleinen Investitionen durchstarten – zumindest theoretisch. Denn wie jede Medaille hat auch der Direkthandel zwei Seiten:

    Dropshipping Vorteile

    • Händler:innen müssen keine Ware einkaufen und lagern, das spart Kosten für Lagerflächen und bei Bedarf auch Personal – und schont die Liquidität, da ein Warenbestand immer Kapital bindet.
    • Gleichzeitig entsteht kein Risiko durch falschen Einkauf, wenn beispielsweise Waren wegen fehlender Nachfrage nicht abgerufen werden.
    • Händler:innen müssen sich nicht mit dem Thema Logistik befassen, also prüfen, welche Versandkosten bei welchem Anbieter anfallen und wie zuverlässig die Auslieferungen erfolgen.
    • Als Dropshipping-Händler:in verantworten Sie die Preisbildung meist selbst, doch moderne Verbraucher:innen vergleichen im Vorfeld – hier spielt also der aktuelle Markt die entscheidende Rolle.

    Es lässt sich also festhalten, dass ein:e Händler:in mit dieser Versandmethode relativ schnell ins Geschäft einsteigen und ganz flexibel das Sortiment erweitern können – und das auch über die nationalen Grenzen hinaus.

    Dropshipping Nachteile

    • Die Margen fallen im Vergleich zum klassischen Versandhandel um einiges geringer aus, schließlich fallen die Kosten auf Seiten des Herstellers bzw. Großhändlers an.
    • Dropshipping-Händler:innen haben keinen Einfluss darauf, wie sich die Warenbestände beim Lieferanten entwickeln – sie sind im Prinzip davon abhängig, dass dieser immer ausreichend Produkte auf Lager hat.
    • Da der Versand nicht selbst organisiert wird, haben die Händler:innen weder Einsicht in die Liefersituation, noch können sie Auskunft zum Versandweg und zum Zustellzeitpunkt geben.
    • Cross Selling ist beim Dropshipping nur schwer möglich, was eine Kundenorientierung nur eingeschränkt erlaubt.
    • Das Thema Retouren ist nicht zu unterschätzen, hier entscheidet sich oft genug die Kundenzufriedenheit: Beim Dropshipping müssen die Kund:innen die Ware an den Hersteller bzw. Großhändler zurücksenden, die Organisation der Rückabwicklung läuft aber über den:die Händler:in – was den gesamten Vorgang verkompliziert.

    Schon diese kurze Auswahl an Nachteilen zeigt, dass die enormen Erleichterungen durch Dropshipping nicht alles sind. Ein Online-Business komplett auf diese Versandart auszurichten, dürfte das Marktpotenzial begrenzen – und das trotz des geringeren Investitionsbedarfs und der besseren Skalierbarkeit.

    Dropshipping und Steuern

    Dropshipping kann auch in Deutschland betrieben werden. Da in dem Fall eine Gewinnabsicht vorliegt, muss für den Dropshipping-Shop ein Gewerbe angemeldet werden. Das ist auch der Fall, wenn es sich um eine nebenberufliche Tätigkeit handelt. Beim Ausfüllen des Gewerbescheins müssen Sie die Art des Gewerbes angeben. Die Formulierung „Handel mit Waren aller Art“ reicht da vermutlich nicht aus, weil sie zu allgemein gefasst ist. Fragen Sie im Zweifelsfall beim Gewerbeamt nach, was die richtige Formulierung für Ihr geschäftliches Vorhaben ist.

    Für Geschäfte mit einem Online-Shop – unabhängig vom Dropshipping – fallen natürlich auch Steuern an. Das Einkommensteuergesetz (EStG) legt die Steuern fest, die für Sie anfallen. Diese sind von der Unternehmensform abhängig.

    Einkommensteuer müssen Sie in jedem Fall zahlen. Als Dropshipping-Unternehmen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie auch Bestellungen aus dem Ausland bekommen werden. Diese sind nach dem Welteinkommensprinzip in Deutschland zu versteuern.

    Vermutlich betreiben Sie Ihren Dropshipping-Shop als Einzelunternehmen. Dann müssen Sie auch Umsatzsteuer zahlen. Das bedeutet, dass Sie, wenn Sie eine Rechnung schreiben, immer Umsatzsteuer ausweisen müssen. Auch auf den Rechnungen, die an Kunden und Kundinnen ins Ausland gehen.

    Allerdings gestaltet sich das beim Dropshipping ziemlich komplex und nur schwer überschaubar. Die Umsatzsteuersätze sind in allen Ländern unterschiedlich und müssen auf jeder Rechnung angepasst werden.

    Dazu kommt, dass es bei Lieferungen aus dem oder ins Ausland Sonderregeln gibt. Handelt es sich um ein EU-Land, sind die Regeln auch nochmal anders, als in Drittländern, also dem Ausland außerhalb der EU.

    Ob die Einfuhrumsatzsteuer bezahlt wird oder nicht, ist ebenfalls entscheidend. Zahlen Lieferanten die Einfuhrumsatzsteuer, wird die Ware in Deutschland versteuert, ansonsten nicht.

    Mögliche Zollgebühren können ebenfalls anfallen. Es wird zwischen bewegter und unbewegter Ware unterschieden und das Reverse-Charge-Verfahren kann auch eine Rolle spielen.

    Sie sehen, die Steuern im Dropshipping sind sehr komplex. Ziehen Sie dabei unbedingt eine Steuerberatung hinzu.

    Welche Rechte haben die Kund:innen?

    Diese ganz praktischen Überlegungen sollen die komplexe Situation beim Dropshipping verdeutlichen: Zunächst ist ganz klar festzuhalten, das Dropshipping denselben rechtlichen Vorschriften unterliegt wie jeder anders organisierte Online-Handel auch: Für Geschäfte innerhalb der EU gilt das Widerrufsrecht, sodass Kund:innen nach Warenempfang zwei Wochen Zeit haben, um die Produkte bei Bedarf zurückzusenden – und das ohne die Angabe plausibler Gründe.

    Dropshipping-Händler:innen sind jedoch nicht dazu verpflichtet, eine Rücksendeadresse innerhalb von Deutschland zu benennen. Hat er:sie jedoch die Bestellung von einem Hersteller bzw. Großhändler außerhalb Europas erledigen lassen, müssen die Kund:innen die Ware auch dorthin senden. Die dadurch entstehenden Versandkosten können erheblich sein, worüber Händler:innen wiederum im Vorfeld ebenso informieren müssen wie über eventuelle Zusatzkosten bei der Auslieferung. Andernfalls können die Sendungsempfänger:innen die Annahme verweigern und den Kaufpreis zurückverlangen.

    Apropos Bezahlung: Haben die Kund:innen bereits im Voraus die Lieferung bezahlt und senden die Waren zurück, erwarten sie zu Recht eine schnelle Rücküberweisung. Auch an diesem Punkt gibt es immer wieder Probleme, was sich dann in schlechten Bewertungen niederschlägt. Der:Die Händler:in muss nämlich seinerseits:ihrerseits die Forderungen gegenüber dem Hersteller bzw. Großhändler geltend machen und hat eventuell selbst mit zeitlichen Verzögerungen zu kämpfen.

    Wer haftet beim Dropshipping?

    Auch diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten, hier die wichtigsten Haftungssituationen:

    Erhaltene Ware geht kaputt

    Grundsätzlich können Kunden nicht ohne Weiteres vom Kaufvertrag zurücktreten und den bezahlten Preis zurückverlangen. Innerhalb der EU haben sie aber im Rahmen der Gewährleistung ein Anrecht auf Reparatur oder Umtausch. Doch auch das ist nicht so einfach: Während des ersten halben Jahres der Gewährleistungsfrist muss der:die Händler:in nachweisen, dass er:sie eine einwandfreie Ware ausgeliefert hat – und das wird beim Dropshipping schwierig. Danach liegt die Beweislast beim Kunden / bei der Kundin. Er:Sie müsste im Prinzip belegen, dass die erhaltene Ware von Anfang an mangelbehaftet war.

    Ware kommt defekt an

    Ist ein Paket schon auf den ersten Blick so beschädigt, dass auch die Ware beeinträchtigt wurde, können Kund:innen die Annahme verweigern. Sinnvoll ist es, den Schaden auf dem Frachtbrief zu vermerken und aussagekräftige Fotos zu machen, sollte die Annahmeverweigerung nicht möglich sein. Stellen Kund:innen die Beschädigung erst nach dem Öffnen der Verpackung fest, greifen die Regelungen zur Gewährleistung.

    Bestellte Lieferung kommt nicht an

    In diesem Fall ist der Dropshipping-Händler Ansprechpartner:in – und muss auch für den Lieferverzug geradestehen: Kund:innen haben Anspruch auf eine Ersatzlieferung oder die Rücküberweisung bereits gezahlter Gelder. Sollte der:die Händler:in nicht angemessen reagieren, können Kund:innen die Lastschrift zurückbuchen oder bei Kreditkartenzahlungen ein Chargeback bei ihrer Bank beantragen – für das Image des Händlers bzw. der Händlerin ist dies jedoch nicht förderlich.

    Dropshipping Anbieter

    Es gibt eine Vielzahl an Dropshipping-Dienstleistern und -Angeboten, allerdings unterscheiden sich die Geschäftsmodelle – und nicht alle sind seriös. In der Regel spezialisieren sich die hochwertigen Partner:innen nicht auf diese Versandart, es handelt sich vielmehr um angesehene Hersteller bzw. Großhändler, die diese Dienstleistung zusätzlich zu den klassischen Vertriebswegen anbieten. Für Händler:innen ist es sinnvoll, sich auf Fulfillment-Angebote zu konzentrieren, die ihren Sitz und vor allem auch das Versandzentrum innerhalb von Deutschland stationiert haben. Sobald nämlich ein Dropshipping-Händler auf Angebote im Ausland zurückgreift, wird er faktisch zum Importeur – und das kann einigen Aufwand in Bezug auf die Haftung mit sich bringen.

    Der Dropshipping-Einstieg – Vorbereitung ist alles

    Wie bei jedem anderen Geschäftsmodell auch bedarf es einer umfassenden und gründlichen Vorbereitung, soll ein Dropshipping-Geschäft erfolgreich werden. Hier die wichtigsten Punkte, die es zu bedenken gilt:

    • Analyse des bereits vorhandenen Angebotes, um ein erfolgversprechendes Marktsegment zu identifizieren
    • Recherche geeigneter Anbieter mit Berücksichtigung von Standort des Unternehmens und des Versandzentrums
    • Aufsetzen geeigneter Allgemeiner Geschäftsbedingungen, die jedem Kaufvertrag zugrunde liegen und transparent kommuniziert werden müssen
    • Planen der Prozesse – Bestellung durch Kund:innen, Ordern beim Hersteller bzw. Großhändler, Auslieferung – und retour
    • Kalkulieren aller anfallenden Kosten einschließlich des Online- oder stationären Shops und der gängigen Bezahlarten
    • Aufstellen eines Businessplanes inklusive der Liquiditätsentwicklung sowie Gewinn– und Verlustrechnung
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