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Barbara Kutzka Steuerberaterin Düsseldorf
Barbara Kutzka Steuerberaterin Düsseldorf

Taxlounge: Steuerberaterin Barbara Kutzka

Wachstum muss nicht heißen: Mehr Mitarbeiter:innen. Die Steuerexpertin aus Düsseldorf erklärt, wie es auch anders geht.

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    Wenn Mandant:innen an die Steuerbranche denken, dann oft in Bildern wie das von den „grauen Herren“, die im Kinderbuch „Momo“ von Michael Ende so streng die vorhandenen Zeitressourcen verwalten. Doch so ist die Branche schon lange nicht mehr. An manchen Stellen ist sie leuchtend pink und dabei höchst professionell, ebenfalls schon lange kein Widerspruch mehr – denn heute kann jede:r Steuerberater:in sich so aufstellen, wie es sich für ihn oder sie gut anfühlt. Nur durch Authenzität kommen dann auch die perfekt passenden Mandate in die Kanzlei. Barbara Kutzka ist das beste Beispiel dafür, dass auch Steuerberater:innen neue Jobs und Wege ausprobieren, sich mit der #zukunftskanzlei vertraut machen und dabei sich selbst treu bleiben. Denn manchmal führen Umwege besser zum Ziel, weil man dann die Mandant:innen besser kennt. Wir freuen uns, dass Barbara Zeit für das Gespräch mit uns gefunden hat.

    Autor:in: Carola Heine

    Veröffentlicht:

    Kategorie: Steuerberater:innen

    Barbara Kutzka

    Barbara Kutzka

    Steuerberaterin Düsseldorf

    „Ich wollte gar nicht immer Steuerberaterin werden, auch wenn ich gelernte Steuerfachangestellte bin. Damals fand ich die Arbeit meines Chefs aber ziemlich uninteressant, weil der sich mit ganz anderen Sachen beschäftigt hat als ich spannend fand. Statt Jahresabschluss, Buchführung, Steuererklärung hat er nur mit den Mandant:innen gequatscht. Als 21jährige fand ich das noch ziemlich öde.

    Später habe ich dann neben der Ausbildung noch meine staatlich geprüfte Betriebswirtin in der Fachrichtung Steuern gemacht: Drei Jahre Abendschule, dienstags, donnerstags und jeden zweiten Samstag. Das Ergebnis: Eine Gehaltserhöhung von 50 Mark als „Wertschätzung“ für den Betriebswirt und den Bilanzbuchhalter-Titel. Da wusste ich dann: Das will ich nicht mehr.

    Dann habe ich in der freien Wirtschaft gejobbt, mal Teilzeit gearbeitet, mal ganz andere Sachen ausprobiert – es würde viel zu weit führen, das hier alles aufzulisten. Aber ich habe dann bei einem Unternehmen gearbeitet, die von einem internationalen Konzern aufgekauft wurden und ich habe dann quasi alles für diese Firma gemacht, was so anfiel. Inklusive nebenbei einen Abschluss für internationale Bilanzbuchhaltung. Denn mir wird nun mal schnell langweilig, wenn ich nicht ausgelastet bin, ich brauchte immer etwas Neues.

    So hatte ich dann mit 28 die unterschiedlichsten Jobs kennengelernt, habe immer gearbeitet, aber immer viel und mich weiter fortgebildet und dann beschlossen, auch noch Steuerberaterin zu werden. Dann habe ich mich selbständig gemacht, und jetzt wird mir nie mehr langweilig. Denn jetzt kommt immer von selbst etwas Neues und es gibt immer etwas, das man lernen muss oder will.“

    Carola Heine: Liebe Barbara, wie schön, dass dir nicht mehr langweilig wird, seit du dich mit deiner eigenen Kanzlei verselbständigt hast.

    Womit hast du angefangen, als du gegründet hast? Den meisten Gründenden aller Branchen wird ja eingebläut, dass sie unbedingt und als erstes eine Internetseite brauchen.

    Barbara Kutzka: Ich habe angefangen mit der Geschäftsausstattung, digitales „Briefpapier“ sozusagen, Visitenkarten, alles in meinem Look. Eine Bekannte von mir ist Webdesignerin und wir haben dann meine Seite geplant. Das hat dann tatsächlich bestimmt über ein Jahr gedauert, bis die dann online gegangen ist.

    Carola Heine: Ein Jahr? Aber du hast schon als Steuerberaterin in Düsseldorf gerabeitet?

    Barbara Kutzka: Lass es mich anders ausdrücken: Es hat ein Jahr gedauert, bis ich überhaupt mit der Seite angefangen habe. Denn zuerst hatte ich noch geplant, mich mit anderen zusammen selbständig zu machen und das hat überhaupt nicht gut geklappt, so dass ich kurzerhand erst ins Home-Office gezogen bin und dann in ein Büro in der Nähe, als es frei wurde. Da habe ich dann tatsächlich anfangs auch ganz alleine gesessen. Die neuen Räume bieten dann auch Platz für Wachstum.

    Carola Heine: Wachstum ist wahrscheinlich auch ziemlich schwierig in einer Phase des Fachkräftemangels, wenn man kaum Mitarbeiter:innen findet.

    Barbara Kutzka: Ich bin im Moment gar nicht so an der Art von Wachstum interessiert, bei der es um das Einstellen von möglichst vielen Menschen geht. Unter Wachstum verstehe ich eher so etwas wie den strategischen Einsatz von technischen Hilfsmitteln zur Prozessautomatisierung. Ein Beispiel sind meine lexoffice Videos.

    Einmal konzipiert und aufgezeichnet, können meine Mandantinnen und Mandanten immer genau das Wissen abrufen, das sie gerade benötigen, weil diese Videos jederzeit zur Verfügung stehen.

    Oder wenn ich Workshops abhalte, da kann man die Größenordnung ja skalieren: Es gibt keinen Grund für eine Einzelplatzbetreuung, wenn 10 Leute gleichzeitig lernen und sich außerdem mit ihren Fragen gegenseitig bereichern können. Das Ergebnis bleibt ja, dass alle dann wissen, wie die Zusammenarbeit am besten klappt – wie ich sage, dass sie es machen sollen.

    Barbara Kutzka als Speakerin bei der lexpresso 2021

    Carola Heine: Ein kluges Konzept, und jetzt hast du ja auch schon lange die Internetseite, um es zu vermarkten. Mit Blog, natürlich.

    Barbara Kutzka: Ja, wobei ich erst richtig blogge, seit ich mein Marketing auf Instagram betreibe. Das war am Anfang schon richtig mühsam, einen Redaktionsplan zu schreiben und sich die richtigen Themen zu überlegen, damit meine Mitarbeiterin Anne dann auch die passenden Grafiken vorbereiten kann.

    Für Instagram habe ich einen Kurs gemacht, wobei ich mir auch schon von einem Marketingexperten angehört habe, dass mein Marketing nicht ehrgeizgetrieben genug sei, sondern eher „klein-klein“.

    Carola Heine: Diese Art von Sprüchen hasse ich. Wir brauchen kein Internet voller Marktschreier und aufdringlicher Selbstvermarkter mit den Eurozeichen in den Augen. Die Menschen brauchen jemanden, der wirklich zu ihnen passt als Anbieter:in und nicht, wer am stärksten in die Sichtbarkeit drängelt.

    Wie gehst du denn mit dieser Kritik um?

    Barbara Kutzka: Ich denke mir, dann ist das eben so. Meine Kanzlei und ich sind ja nicht weniger gut, nur weil ich im Marketing mit Sachen anfange, die sich für mich gut anfühlen und mich dann von da aus weiterentwickle.

    Carola Heine: Richtig. Unternehmerisches Marketingdenken ist für Steuerberatende sowieso eine steile Lernkurve. Aber solche Aufgaben wie Redaktionsplanung oder freies Sprechen in Videos, die werden immer einfacher, je öfter man das macht.

    Wenn man anfängt, in Nutzwert plus Highlights der Themen zu denken und nicht in zu erledigenden Schritten für die Vermarktung, ist der wichtigste Schritt getan. Naja, und dann sind es viele Feinheiten, die den Unterschied machen. Zum Beispiel den Hashtag #taxlounge für deine Kanzei durchgehend verwenden, plattformübergreifend. Oder überhaupt auch auf weitere Plattformen gehen, wie LinkedIn und Co.

    Was hast du denn als Nächstes vor mit deiner taxlounge? Was sind die nächsten großen Pläne, um zu verhindern, dass es dir langweilig wird? 🙂

    Barbara Kutzka: Mein nächstes größeres Projekt besteht wie gesagt darin, bestimmte Informationen für meine Mandantinnen und Mandanten so aufzuzeichnen, dass sie über sämtliche auf meine Abläufe in der Kanzlei abgestimmten Informationen jederzeit verfügen – aber ohne dass ich diesen Informationsfluss durchgehend persönlich begleiten muss.

    Das wird mir Zeit verschaffen, mein „Businessplanning & Tax“-Tool weiterzuentwickeln, an dem ich gerade arbeite.

    Es wird dir aufzeigen, was du an privaten und betrieblichen Ausgaben hast und du kannst sehen, wie dein Stundensatz sich mit der Zeit entwickelt. Mit diesem Werkzeug bekommt man ein wesentlich besseres Gefühl für die unternehmerische Planung, einfach weil man über die entsprechende Daten verfügt. Dann weißt du: „Kann ich mir jetzt jemanden leisten, der mich da unterstützt? Oder muss ich selber machen? Was habe ich denn für Ausgaben und wie viel brauche ich überhaupt, damit ich davon leben kann?“ Das sind Fragen, die viele Unternehmer:innen für sich selbst noch gar nicht so richtig geklärt haben.

    Deses Tool zu verbessern und zu verfeinern, damit ich es meinen Mandant:innen als wertvolle Entscheidungshilfe anbieten kann, das steht also auch auf der To-do-Liste.

    Carola Heine: Liebe Barbara, vielen Dank für die spannenden Einblicke und für deine Unterstützung auf dem letzten lexpresso Online-Kongress.

    Bleib gesund und weiter ganz viel Erfolg und nur wenig Langeweile!

    lex‘ talk about tax – der Podcast von lexoffice zur Zukunftskanzlei

    Der Podcast greift die Themen der #Zukunftskanzlei auf: neue Arbeitsfelder für Steuerberater, Menschen aus der Branche mit ihren Erfahrungen, moderne digitale Technologien und konkrete Tipps, die schon heute umsetzbar sind. Deine Gastgeber, Carola Heine und Olaf Clüver aus dem lexoffice Team, sind für dich der Zukunft auf der Spur. Dazu bringen sie eigenen Themen ein und lassen im Gespräch mit Gästen die Sprühfunken fliegen. Sei dabei in der Runde, freue dich auf neue Einblicke und hole dir den Extra-Schub auf der Zukunftsgeraden.

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