Das Wichtigste in Kürze
Die Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) ist eine wichtige Informationsquelle für Unternehmen, um den aktuellen Stand ihrer Finanzen zu erfahren. Sie ermöglicht es, Schwachstellen zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung zu ergreifen. Die BWA sollte regelmäßig, beispielsweise monatlich, erstellt werden, um die Entwicklung des Unternehmens im Blick zu behalten. Es gibt verschiedene Arten von BWAs, die auf die spezifischen Bedürfnisse verschiedener Branchen zugeschnitten sind. Eine qualifizierte BWA berücksichtigt auch Abgrenzungen, um einen vollständigen Überblick zu bieten. Zur Erstellung einer BWA wird eine geeignete Software benötigt, die auf der Gewinn- und Verlustrechnung basiert. Eine aussagekräftige BWA enthält alle relevanten Ausgaben und Einnahmen und berücksichtigt auch Lager- und Warenbestände.
Einführung in die Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA)
Jedes Unternehmen, dem die Buchführungspflicht zwingend vom Gesetzgeber vorgeschrieben ist, hat eine Betriebswirtschaftliche Auswertung zu erstellen. Darunter fallen neben den Kleinst-Unternehmen ebenfalls folgende Gruppen:
- Freiberufler
- Handwerker
- Händler
Sie alle haben die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung (GoB) zu beachten. Über jeden Geschäftsvorfall werden im Rahmen der GoB Buchungsbelege ausgestellt und diese verbucht. Damit werden alle relevanten geschäftlichen Unternehmensvorfälle im Rechnungswesen festgehalten.
Wenn Sie also zum Beispiel eine Firma gründen, dann ist die Erstellung einer BWA eine zwar nicht verpflichtende, aber dennoch äußerst wertvolle Informationsquelle im Rahmen Ihrer Finanzbuchhaltung. Denn so erfahren Sie während des laufenden Finanzjahres alles über Ihre Erlös- und Kostensituation und damit Aussagekräftiges über die Ertragslage Ihrer Firma.
Gut zu wissen: Anders als den Jahresabschluss, können Sie die BWA monatlich einsehen.
Die Betriebswirtschaftliche Auswertung zeigt also immer den aktuellen Stand Ihres Unternehmens. Das hilft Ihnen auf diese Weise beim Erkennen möglicher Schwachstellen. Außerdem gibt Sie Ihnen damit die Möglichkeit, geeignete Verbesserungsmaßnahmen zu ergreifen.
In diesem Zusammenhang bedenken Sie jedoch bitte immer, dass es „DIE BWA“ nicht gibt. Je nach den verwendeten Kennzahlen und Zusatzbuchungen, ergeben sich unterschiedlich aussagekräftige und verwertbare Erkenntnisse. Denn in der monatlichen Finanzbuchhaltung werden sowohl alle umsatz– und lohnsteuerpflichtigen Prozesse als auch sozialversicherungsrelevante Vorgänge erfasst.
Anders als die Betriebswirtschaftliche Auswertung folgt dabei die Finanzbuchhaltung nicht betriebswirtschaftlichen Erfordernissen. Stattdessen bezieht sie sich auf die rechtlichen Anforderungen für die ordnungsgemäße Rechnungslegung nach dem Handels- beziehungsweise Steuerrecht.
Neben den Betriebsergebnissen, verfolgt eine BWA das Ziel, den gesetzlichen Anforderungen an eine ordnungsgemäße Buchführung und termingerechten Steuerzahlungen zu genügen.
Was ist die Betriebswirtschaftliche Auswertung?
Die BWA verschafft Ihnen also einen detaillierten und aktuellen Überblick sowohl über die Kosten– als auch die Erlössituation Ihrer Firma. Zudem gibt sie Ihnen unterjährig Aufschluss über den wirtschaftlichen Erfolg sowie die Kapitalstruktur Ihres Betriebes inklusive der Liquidität.
Abb. 1: Die Inhalte einer Betriebswirtschaftlichen Auswertung
Wozu dient die BWA?
Diese Auswertung ist ein Instrument zur Steuerung Ihres Unternehmens. Daher ist es ratsam, wenn Sie kontinuierlich, beispielsweise monatlich, eine BWA erstellen. Damit prüfen Sie die Entwicklung Ihres Geschäftes und behalten es im Blick. Denn die monatlich erstellte betriebswirtschaftliche Auswertung präsentiert Ihnen alle aktuellen Unternehmensdaten in komprimierter Form. Auf diese Weise können Sie Ihre Entscheidungen sofort basierend auf gesicherte Zahlen treffen.
Zum Beispiel haben Sie die Gelegenheit, Ihre Einkommenssteuer-Vorauszahlungen zu berichtigen oder zu prüfen, ob gegebenenfalls ein Investitionsabzugsbetrag möglich ist. Auch können Sie sich auf etwaige Besprechungen anhand der Daten Ihrer Buchführung perfekt vorbereiten. Darüber hinaus benötigen Sie die BWA für Kreditgespräche. Banken wollen immer zur Vorbereitung der Kreditentscheidungen die Betriebswirtschaftliche Auswertung sehen, sowie die (Bewegungs-)Bilanzen und die Gewinn- und Verlustrechnungen der Vorjahre in Augenschein nehmen. Zu einer erfolgreichen Verhandlung bei einer solchen Kreditvergabe ist es empfehlenswert, wenn auch Sie selbst Ihre BWA lesen und verstehen können.