Verrechnungskonto

Linienmuster
Breadcrumb-Navigation

    Das Wichtigste in Kürze

    Ein Verrechnungskonto ist ein Hilfskonto in der Buchführung, das dazu dient, Zahlungsströme in einem Unternehmen transparent nachvollziehen zu können. Es ist kein reales Girokonto und es kann kein Geld darauf überwiesen werden. Das Verrechnungskonto wird verwendet, um Geschäftsvorgänge zu verrechnen und Fehler zu vermeiden.

    Ein spezieller Fall ist das Gesellschafterverrechnungskonto in einer GmbH, das genutzt wird, um Auslagen zwischen Gesellschafter:innen und Unternehmen gegeneinander zu verrechnen.

    Ein Verrechnungskonto wird auch für ein Aktiendepot benötigt, um Transaktionen zu erfassen, jedoch kann auf dem Verrechnungskonto selbst kein Zahlungsverkehr stattfinden.

    Ein Verrechnungskonto ist ein Hilfskonto in der Buchführung, das dazu dienen soll, das Verbuchen von Geschäftsvorgängen einfacher zu machen und Zahlungsströme in einem Unternehmen transparent nachvollziehen zu können. Dabei werden vorhandene Zahlungsströme gegeneinander gebucht, also miteinander verrechnet. Das Verrechnungskonto ist kein reales Girokonto.

    Was ist ein Verrechnungskonto?

    Ein Verrechnungskonto wird üblicherweise nur im Zusammenhang mit einem real existierenden Bankkonto angelegt. Die Buchungen auf diesem Konto werden temporär erfasst, wobei der Saldo des Kontos stets wieder ausgeglichen werden muss.

    Der Zweck liegt in einer erhöhten buchhalterischen Transparenz innerhalb Ihres Unternehmens. Mit der Anlage von Verrechnungskonten erfüllen Sie die „Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung“ (GoB). Durch die erhöhte Transparenz bei der Nachvollziehbarkeit von Zahlungsströmen können Sie die Vorgabe erfüllen, dass alle Geschäftsvorgänge mit steuerlicher Relevanz lückenlos dokumentiert werden müssen.

    So kann ein Betriebsprüfer des Finanzamts alle Buchungen genau sehen und erkennen, an wen das Geld überwiesen wurde und zu welchem Zweck. Ein Verrechnungskonto ist in der Buchhaltung außerdem ein Instrument zur Vermeidung von Fehlern.

    GoBD: Grafik zu den Vorgaben der GoBD (Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung)

    Automatisch GoBD konform: So sind Finanzamt und Betriebsprüfer:in glücklich

    Verrechnungskonten kennt auch die Buchhaltungssoftware lexoffice. Sie kommen bspw. beim Geldtransit zwischen zweier Ihrer Geschäftskonten zum Einsatz oder bei der Bruttolohnverbuchung von Löhnen und Gehältern. So stellt lexoffice die buchhalterische Transparenz bei Zahlungsströmen sicher und Sie arbeiten automatisch GoBD konform.

    Übrigens: Die Verantwortung für die Einhaltung der GoBD liegt bei Ihnen als Unternehmer:in – also allein bei Ihnen. Es genügt daher nicht, die Buchhaltung einfach bloß an eine Steuerkanzlei zu geben, um GoBD-konform zu sein.

    GoBD einhalten mit lexoffice: GoBD konforme Unternehmenssoftware für Selbstständige, Kleinunternehmen und Gründer:innen

    Test endet nach 30 Tagen automatisch. Kein Abo. Kein Newsletter. Mit der Registrierung stimmen Sie den Datenschutzbestimmungen und den AGB zu.

    Test endet nach 30 Tagen automatisch. Kein Abo. Kein Newsletter. Mit der Registrierung stimmen Sie den Datenschutzbestimmungen und den AGB zu.

    Kann man Geld auf ein Verrechnungskonto überweisen?

    Faktisch ist ein Verrechnungskonto kein reales Konto, sondern ein virtuelles Hilfskonto. Es bildet nur Zahlungsströme auf eine nachvollziehbare Art und Weise ab. Deshalb lässt sich auf ein Verrechnungskonto kein Geld überweisen.

    Buchungen auf einem Verrechnungskonto Beispiel

    Wenn einer:eine Ihrer Mitarbeiter:innen Zahlungen für Ihr Unternehmen auslegt, beispielsweise die Kosten für eine Geschäftsreise, kann er:sie sich die Ausgaben bei Ihnen zurückholen.

    Im Verrechnungskonto sind Vermerke bei der Rückbuchung dazu da, offenzulegen, an wen das Geld ausgezahlt wurde und zu welchem Zweck. So lässt sich auch exakt nachvollziehen, ob, wann und wofür jemand Mittel des Unternehmens für private Zwecke ausgegeben hat.

    Damit ist das Verrechnungskonto ein internes Kontrollinstrument, mit dem verdeckte und unrechtmäßige Auszahlungen problemlos identifiziert werden können. Eine Zweckentfremdung von Unternehmensgeldern wird erheblich erschwert.

    Kann man Geld auf ein Verrechnungskonto überweisen?

    Faktisch ist ein Verrechnungskonto kein reales Konto, sondern ein virtuelles Hilfskonto. Es bildet nur Zahlungsströme auf eine nachvollziehbare Art und Weise ab. Deshalb lässt sich auf ein Verrechnungskonto kein Geld überweisen.

    Buchungen auf einem Verrechnungskonto Beispiel

    Wenn einer:eine Ihrer Mitarbeiter:innen Zahlungen für Ihr Unternehmen auslegt, beispielsweise die Kosten für eine Geschäftsreise, kann er:sie sich die Ausgaben bei Ihnen zurückholen.

    Im Verrechnungskonto sind Vermerke bei der Rückbuchung dazu da, offenzulegen, an wen das Geld ausgezahlt wurde und zu welchem Zweck. So lässt sich auch exakt nachvollziehen, ob, wann und wofür jemand Mittel des Unternehmens für private Zwecke ausgegeben hat.

    Damit ist das Verrechnungskonto ein internes Kontrollinstrument, mit dem verdeckte und unrechtmäßige Auszahlungen problemlos identifiziert werden können. Eine Zweckentfremdung von Unternehmensgeldern wird erheblich erschwert.

    Der Buchungsvorgang auf einem Verrechnungskonto kann für eine Geschäftsreise, bei der die Mitarbeiterin zunächst in Vorleistung gegangen ist, demnach wie folgt aussehen:

    BeschreibungDatumBetrag
    Zugticket München – Frankfurt, Re-Nr. 01-22-0033, ausgelegt von Else Mustermann28.3.2022134,50 €
    Hotel Frankfurt, Re-Nr. 12-4405, ausgelegt von Else Mustermann28.3.2022145,50 €
    Reisekostenerstattung an Else Mustermann (Mitarbeiterin)28.3.2022− 280,00 €

    Dabei ist es wichtig, alle Vorgänge so genau wie möglich zu beschreiben. Zweck, Datum und Zahlungsempfänger:in müssen eindeutig erkennbar sein. Am Ende muss das Konto ausgeglichen sein.

    Gesellschafter:innen-Verrechnungskonto in der GmbH

    Ein Gesellschafter:innenverrechnungskonto stellt einen Spezialfall für eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) dar. Es ist nicht selten, dass die Gesellschafter:innen in einer GmbH dem Unternehmen Geld auslegen. Im Gegenzug leistet das Unternehmen häufig Zahlungen für die Gesellschafter:innen, die privat begründet sind. Üblicherweise werden diese Vorfälle nicht durch direkte Geldströme abgedeckt, sondern mit Hilfe eines Gesellschafterverrechnungskontos gegengerechnet.

    Ein Beispiel hierzu sieht wie folgt aus: Beispielsweise zahlt der:die Gesellschafter:in ein Geschäftsessen mit Kund:innen in Höhe von 120,00 €. An anderer Stelle übernimmt das Unternehmen eine private Versicherungsrate in Höhe von 90,00 €. Beide Buchungen werden auf dem Verrechnungskonto erfasst und gegeneinander gerechnet. Am Ende weist das Konto einen Saldo von 30,00 € zulasten des Unternehmens auf.

    Sollte das Konto im Soll stehen, also einen Saldo zulasten des:der Gesellschafter:in ausweisen, muss dieser Saldo verzinst werden, weil ansonsten der Vorwurf einer verdeckten Gewinnausschüttung vom Finanzamt droht. Der Zinssatz liegt in der Regel bei 6 % und wird auf den Jahresmittelwert des Saldos angelegt. Es ist möglich, die Zinsen direkt auf das Gesellschafterverrechnungskonto zu buchen.
    Um den Überblick zu behalten, ist es für die GmbH sinnvoll, für jede:n Gesellschafter:in ein eigenes Verrechnungskonto anzulegen und zu führen.

    Hinweis

    Gesellschafter:innen-Verrechnungskonto in der GmbH: Der Inhalt dieser Seite dient zur Vermittlung von Wissen und beschreibt nicht unmittelbar Funktionen und deren Funktionsweise von lexoffice.

    Verrechnungskonto für ein Aktiendepot

    Beim Einstieg in den Börsenhandel oder beim Besitz eines Privatdepots ist ein Verrechnungskonto unumgänglich. Nur mit ihm können Wertpapiere angekauft und wieder verkauft werden. Dort werden sämtliche Transaktionen im Detail gelistet.

    Ein normales Girokonto kann die Funktion nicht übernehmen, weil der:die Kontoinhaber:in des Verrechnungskontos keine Berechtigung besitzt, Gelder vom Verrechnungskonto an das Aktiendepot zu überweisen oder Aktienverkäufe darauf zu realisieren. Bei der Anlage muss der:die Kontoinhaber:in daher ein Referenzkonto angeben, auf das automatische Rücküberweisungen erfolgen können, wie sie beispielsweise beim Verkauf von Aktien stattfinden.

    Das Referenzkonto kann ein normales Girokonto sein. Da vom Verrechnungskonto selbst kein normaler Zahlungsverkehr getätigt werden kann, muss Geld zunächst auf das Referenzkonto überwiesen werden, damit mit dem Geld vom Verrechnungskonto etwas bezahlt werden kann.

    Auch bei Verrechnungskonten fallen Kontoführungsgebühren an. Daher ist es sinnvoll, sich vor der Eröffnung die Konditionen genau anzuschauen. Manche Banken bieten den Service an, dass kein separates Verrechnungskonto eröffnet werden muss, wenn Girokonto und Depot bei derselben Bank geführt werden, weil die Buchungsvorgänge schon miteinander verknüpft sind.

    Die Bilanz

    Handelsgesellschaften und eventuell Selbständige müssen eine doppelte Buchhaltung führen, abhängig von Faktoren wie Handelsregistereintrag und Einkommen. In der Bilanz werden Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt, einschließlich der Abschreibung von Wirtschaftsgütern.

    Die Buchhaltung verwendet die Begriffe Soll und Haben, auch bei Kontokorrentkonten. Soll ist das Minus, also die Verbindlichkeit, Haben ist das Guthaben. Bei einem Verrechnungskonto muss ein Habenkonto einem Sollkonto gegenüberstehen.

    Diese Konten gewährleisten den Soll-Haben-Ausgleich, insbesondere bei der Umsatzsteuer. Sie zeigen, wie viel Vorsteuer bezahlt wurde und wie viel Umsatzsteuer fällig ist. Die Differenz ist die Umsatzsteuerzahllast, die an den Fiskus abgeführt wird.

    Ein Verrechnungskonto ist ein wichtiges Instrument zur Übersicht, Kalkulation und Fehlervermeidung. So kann die Buchhaltung überprüfen, ob alle Zahlungen erfolgt sind und ob noch Außenstände bestehen.

    Hinweis

    Verrechnungskonto für ein Aktiendepot: Der Inhalt dieser Seite dient zur Vermittlung von Wissen und beschreibt nicht unmittelbar Funktionen und deren Funktionsweise von lexoffice.

    FAQs zum Verrechnungskonto

    Was ist ein Verrechnungskonto?

    Ein Verrechnungskonto ist ein Hilfskonto in der Buchführung, das dazu dient, Zahlungsströme in einem Unternehmen transparent nachvollziehen zu können.

    Nein, ein Verrechnungskonto ist kein reales Konto und es kann kein Geld darauf überwiesen werden. Es dient nur zur Verrechnung von Zahlungsströmen.

    Ein Verrechnungskonto wird verwendet, um Geschäftsvorgänge zu verrechnen und Zahlungsströme transparent nachvollziehen zu können. Es dient auch als Kontrollinstrument zur Vermeidung von Fehlern und zur Erfüllung der buchhalterischen Transparenzvorgaben.

    Ein Gesellschafterverrechnungskonto ist ein spezielles Verrechnungskonto in einer GmbH, das genutzt wird, um Auslagen zwischen Gesellschafter:innen und dem Unternehmen gegeneinander zu verrechnen. Es dient dazu, private Zahlungen an die Gesellschafter:innen und Auslagen der Gesellschafter:innen für das Unternehmen zu erfassen.

    Ein Verrechnungskonto ist für ein Aktiendepot unumgänglich, um Transaktionen zu erfassen. Es dient als Zwischenkonto, auf dem alle Wertpapierkäufe und -verkäufe abgebucht werden. Gelder können jedoch nicht direkt vom Verrechnungskonto überwiesen werden, sondern müssen zuerst auf ein Referenzkonto transferiert werden, um Zahlungen zu tätigen.

    Sie kümmern sich um Ihr Business,
    lexoffice erledigt den Rest

    • Einfache Bedienung ohne Buchhaltungskenntnisse
    • Endlich Ordnung in Rechnungen, Belegen & Banking
    • Zeit sparen mit automatisierten Buchhaltungsprozessen
    • Mobil arbeiten per Web, App & unterwegs
    • Ideal für Selbstständige, Unternehmer, Handwerker uvm.
    lexoffice Buchhaltungssoftware mit Auszeichnungen für PC und Smartphone
    lxlp