Das Auge isst mit – schaffen Sie eine Wohlfühlatmosphäre für Ihre Gäste
Nachdem Sie alle Behördengänge erledigt haben, geht es an die kreative Umsetzung Ihrer Idee vom eigenen Café. Übernehmen Sie eine bestehende Location einschließlich der Einrichtung, haben Sie diesbezüglich weniger zu tun, als wenn Sie ein komplett neues Cafe eröffnen. Sie sollten aber dennoch das vorhandene Konzept durchleuchten und gegebenenfalls optimieren. Das gilt sowohl für die optische als auch für die kulinarische Umsetzung.
Um einen guten Service garantieren zu können, gilt es, auf effektive Arbeitsabläufe zu achten. Um die Wartezeiten für Ihre Gäste möglichst gering zu halten, sollten die Laufwege der Bedienungen kurz sein. Fertigen Sie für eine erste Übersicht eine Skizze von Ihrer Location an, in die Sie die Theke, Tische und Sitzplätze einzeichnen, bevor Sie die Laufwege der Kellner markieren. Probieren Sie aus, ob sich die Wege durch eine andere Anordnung verkürzen lassen, und achten Sie darauf, dass Dekoelemente nicht zu Hindernissen werden.
Apropos Dekoration: Wie möchten Sie ein Wohlfühlambiente für Ihre Gäste schaffen? Mit gemütlichen Sitzmöbeln und Tischen ist es in aller Regel nicht getan. Überlegen Sie, mit welchen Bildern und welchen Lichtquellen Sie Ihr Konzept verstärken können. Wollen Sie mit Pflanzen eine heimelige Atmosphäre schaffen, sollten diese unbedingt ungiftig und möglichst pflegeleicht sein. Mit kostenlosem WLAN ziehen Sie Gäste an. Menschen, die gern im Café lernen oder arbeiten, wissen diesen zusätzlichen Service zu schätzen und kommen bestimmt wieder. Auch Zeitschriften sind beliebt.
Geben Sie dem Café einen Namen
Bevor Sie Ihr Cafe eröffnen, sollten Sie natürlich wissen, wie Sie es nennen wollen. Brechen Sie die Entscheidung nicht übers Knie. Haben Sie einen Namen gefunden, bleiben Sie dabei. Berücksichtigen Sie bei der Namensfindung, dass der Name originell ist, zu Ihrem Konzept passt und sich an folgende Grundsätze hält:
- Alleinstellungsmerkmal
- Einhaltung des Markenrechts,
- keine irreführenden Angaben,
- Widerspiegelung der Geschäftstätigkeit.
Neben dem Namen brauchen Sie natürlich auch ein aussagekräftiges, einprägsames Logo. Haben Sie keine künstlerische Ader, empfiehlt es sich, mit der Erstellung eine:n Grafiker:in oder eine Design-Agentur zu beauftragen. Bevorzugen Sie klare Linien. Zum einen sollte das Signet in Schwarz-Weiß funktionieren, zum anderen aber auch auf Visitenkarten und Werbemitteln wie Kugelschreibern gut erkennbar bzw. lesbar sein.
Ein Café zu führen, ist mit viel Arbeit verbunden. Was von außen einfach aussieht, bedarf präzise abgestimmter Abläufe und Prozesse, einer guten Organisation der Speisenzubereitung und einer freundlichen und professionellen Bedienung der Gäste. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden Sie es nicht schaffen, sich rund um die Uhr allein um alles zu kümmern. Deshalb brauchen Sie motiviertes, fähiges und zuverlässiges Personal. Dieses finden Sie beispielsweise über Online-Jobportale, das Jobcenter oder örtliche Stellenanzeigen.
Bei der Suche nach Mitarbeiter:innen sollten Sie Serviceorientierung und Höflichkeit gegenüber Ihren Gästen in den Mittelpunkt stellen. Hierfür ist nicht unbedingt eine Ausbildung in der Service- und Dienstleistungsbranche erforderlich. Sie können durchaus auch mit Berufs- und Quereinsteiger:innen oder Student:innen ein Cafe eröffnen. Fehlende Qualifikationen lassen sich gegebenenfalls nachträglich erwerben, ein Mangel an Teamgeist und Sozialkompetenz hingegen nicht. In Bereichen, in denen es Ihnen an persönlicher Erfahrung fehlt, sollten Sie jedoch unbedingt entsprechende Kompetenzen ins Team holen.
Achten Sie außerdem auf Kommunikationsstärke, Organisationstalent und Verlässlichkeit. Darüber hinaus sollte Ihre Angestellten die Bereitschaft zeigen, sich mit dem gastronomischen Angebot und dem Kassensystem vertraut zu machen und Sie bei den Bestellungen und im Einkauf zu unterstützen. Sollen Ihre Mitarbeiter Einkäufe und Lieferungen übernehmen, wäre ein Führerschein von Vorteil. Ein Probearbeiten bietet sowohl Ihnen als auch Ihren Bewerber:innen die Möglichkeit, sich kennenzulernen und das Aufgabenfeld abzustecken.
Ein Thema, das in der Gastronomie zunehmend eine Rolle spielt, sind betrügerische Mitarbeiter:innen, die sich über gefälschte Bestellzettel und Rechnungen das Geld der Gäste erschleichen. Um sich vor solchen schwarzen Schafen zu schützen, sollten Sie Ihr Personal sorgfältig auswählen. Verlangen Sie von Bewerber:innen, denen Sie Zugriff auf Ihre Kasse gewähren wollen, gegebenenfalls ein polizeiliches Führungszeugnis. Informieren Sie sich außerdem über elektronische Bestell- und Kassensysteme, mit denen Sie Langfingern relativ leicht das Handwerk legen können.
Wichtig ist zudem, dass Ihre Angestellten vor Arbeitsantritt ein Gesundheitszeugnis vorlegen müssen. Ferner sind sie verpflichtet, ihre Ausweispapiere mitzuführen und im Rahmen einer Prüfung durch staatliche Stellen vorzulegen. Achten Sie unbedingt auf Einhaltung dieser Bestimmung, da bei einem Verstoß ein Bußgeld von bis zu 5.000 Euro fällig werden kann.
Zielgerichtetes Marketing als wichtiger Schlüssel zum Erfolg
Wenn Sie Ihr Cafe eröffnen, möchten Sie natürlich nicht ohne Gäste dastehen. Daher sollten Sie sich frühzeitig Gedanken bezüglich des Marketings machen. Klassische Maßnahmen wären beispielsweise:
- eine eigene Homepage,
- ein kostenloser Eintrag auf Google Maps,
- eine Facebookseite mit Ihrem aktuellen Angebot,
- die Kooperationen mit Food- und Stadt-Blogs,
- ein Eintrag auf Bewertungsplattformen, wie Yelp oder TripAdvisor,
- Anzeigen in Zeitschriften, Magazinen, Stadtführern etc.,
- ein Sonderangebot im städtischen Gutscheinheft,
- die Teilnahme an Food-Messen und Märkten und
- das Verteilen von Flyern in der Umgebung.
Nutzen Sie interaktive Kanäle wie Facebook, Instagram, Tiktok oder Pinterest. Um das Angebot Ihres Cafés visuell wirken zu lassen, sollten Sie sich unbedingt auf Kommunikation einstellen. Gehen Sie sowohl mit Lob als auch mit Kritik offen und ehrlich um. Werten Sie beides professionell aus und nutzen Sie berechtigte Beanstandungen, um es in Zukunft besser zu machen.
Versicherungen halten Ihnen im Ernstfall den Rücken frei
Um Ihr Café und damit Ihre berufliche Existenz zu schützen, sollten Sie nicht vergessen, es in ausreichendem Maße abzusichern. Unverzichtbar ist eine Betriebshaftpflichtversicherung, die Personen- und Sachschäden Dritter abdeckt. Darüber hinaus ist eine Geschäftsinhaltsversicherung zu empfehlen, die Ihnen den finanziellen Schaden bei Verlust oder Zerstörung von Betriebseinrichtung, Vorräten und Waren durch Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel, Einbruchdiebstahl und Vandalismus ersetzt. Je nach Absicherungsbedarf ist dieser Versicherungsschutz um Risiken wie Elementarschäden, Glasschäden und innere Unruhen erweiterbar.
Bleiben Sie dran, auch wenn es mal schwierig wird
Wenn Sie ein Café eröffnen möchten, brauchen Sie eine große Portion Mut und Geduld. Es ist normal, dass am Anfang nicht gleich alles zu 100 Prozent klappt. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen. Suchen Sie sich Unterstützer:innen im privaten Umfeld, die hinter Ihnen und Ihrer Idee stehen und Ihnen in schwierigen Zeiten Halt geben. Denken Sie daran: Ein Café zu eröffnen ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Sie brauchen viel Selbstdisziplin und Kraft, um durchzuhalten und ans Ziel zu kommen. Dafür können Sie sich umso mehr freuen, wenn Sie es geschafft haben.