Erfolgskonto

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    Das Erfolgskonto in der Buchhaltung: Das müssen Sie jetzt wissen

    Ein Erfolgskonto ist ein Unterkonto des Eigenkapitals. Als Teil der Finanzbuchhaltung wird der Erfolg eines Geschäftsjahres über das Gewinn– und Verlust-Konto ermittelt. Hierbei werden Ertragskonten und Aufwandskonten gegenübergestellt und der Saldo ermittelt.

    Als Teil des betrieblichen Rechnungswesens gehören Erfolgskonten, Bestandskonten & Co. zum kleinen 1×1 der Buchhaltung. Wer in der Schule oder der Universität bereits Betriebswirtschaftslehre oder Rechnungswesen hatte, sollte die Unterschiede der verschiedenen Konten längst kennen. Wer gerade zum ersten Mal davon hört, kann jetzt mehr zum Thema Erfolgskonten buchen, Ertragskonten und Aufwendungen erfahren.

    Bestandskonto vs. Erfolgskonto

    Die Buchführung in einem Unternehmen muss alle Geschäftsfälle lückenlos sowie sachlich und zeitlich geordnet erfassen und buchen. Dabei werden wichtige Aufgaben erfüllt: Die ordentliche Buchführung stellt den Stand des Vermögens sowie des Eigenkapitals, aber auch Fremdkapitals fest. Ebenso wird der Erfolg des Unternehmens, also Gewinn oder Verlust, erfasst und als Grundlage zur Berechnung der Steuern herangezogen. Um eine saubere Trennung und richtige Buchung der einzelnen Geschäftsfälle zu gewährleisten, untergliedert sich das Rechnungswesen in Bestandskonten und Erfolgskonten.

    Bestandskonten

    Generell gliedert die Buchführung das Inventar in drei Teile auf:

    Dabei splittet sich das Vermögen in weitere Teile auf:

    • Anlagevermögen
      Das Anlagevermögen stellt die Grundlage der unternehmerischen Tätigkeit dar und umfasst nach § 247 HGB alle Vermögensgegenstände, die dem Unternehmen langfristig dienen. Dazu zählen:

    • Umlaufvermögen
      Zum Umlaufvermögen gehören alle Vermögensgegenstände, die nur kurzfristig im Unternehmen sind. Sie befinden sich im Umlauf, da sie zum Verkauf, zur Produktion oder im Zahlungsverkehr zum Einsatz kommen. Dazu zählen:

    Die Aufstellung der Vermögenssituation findet sich in der sogenannten Bilanz. Hier stehen sich aktive und passive Bestandskonten gegenüber. Zu den aktiven Bestandskonten gehören das Anlagevermögen und das Umlaufvermögen. Passive Bestandskonten sind hingegen Eigenkapital und Fremdkapital.

    Merke: Buchungen, die über Bestandskonten erfolgen, sind Erfolgs-unwirksame Geschäftsfälle. 🡪 Sie nehmen keinen Einfluss auf Gewinn oder Verlust des Unternehmens.

    Allgemein gilt:

    • Buchung bei aktiven Bestandskonten: Anfangsbestand im Soll – Vermehrungen im Soll – Verminderungen im Haben
    • Buchung bei passiven Bestandskonten: Anfangsbestand im Haben – Vermehrungen im Haben – Verminderungen im Soll

    Beispiel: Kauf eines neuen Fahrzeugs für den Außendienst gegen Banküberweisung für 60.000€ 🡪 Fuhrpark wird im Soll gebucht, Bank wird im Haben gebucht; die Bilanz ist ausgeglichen. Mit der flexiblen lexoffice Bilanz Vorlage erstellen Sie die Bilanz professionell und effizient.

    Erfolgskonten

    Während die bisher genannten Geschäftsfälle lediglich die Bestände des Vermögens und des Fremdkapitals ändern, bleibt das Eigenkapital unberührt. Aufgabe des Unternehmens ist es jedoch, durch eigene Erzeugnisse Gewinn zu erzielen. Im laufenden Geschäftsbetrieb entstehen demnach Erträge und Aufwendungen, die über verschiedene Konten gebucht werden müssen. Während Erträge eine Erhöhung des Vermögens darstellen, mindern Aufwendungen dieses. Damit die jeweiligen Veränderungen in der Buchführung klar getrennt werden können, gibt es sogenannte Aufwandskonten und Ertragskonten.

    Merke: Buchungen, die über Erfolgskonten erfolgen, sind erfolgswirksame Geschäftsfälle. 🡪 Sie nehmen aktiv, einseitigen Einfluss auf Gewinn oder Verlust des Unternehmens und sind Unterkonten des Eigenkapital-Kontos.

    Diese Erfolgskonten können gegeben sein.

    Erfolgskonto: Ertragskonten

    Erträge steigern das Eigenkapital des Unternehmens. Zu ihnen zählen alle Geschäftsfälle, in denen es zu einer Erhöhung eines Vermögenspostens oder der Verminderung eines Schuldpostens kommt. Dazu zählen unter anderem Forderungen aus Lieferungen und Leistungen oder die Tilgung einer Lieferanten-Schuld. Jedes Unternehmen wirtschaftet in der Absicht der Gewinnerzielung. Für die Produktion eigener Erzeugnisse fallen Kosten an, die über die Aufwandskosten gebucht werden. Damit aus dem Verkauf Gewinn entsteht, muss der Verkaufspreis höher als die Selbstkosten liegen.

    Beispiele für Erträge:

    • Verkauf von fertigen Erzeugnissen
    • Auflösung von Rückstellungen
    • Steuererstattungen durch das Finanzamt
    • Mieteinnahmen für Grundstücke und Gebäude
    • Etc.

    Merke: Erträge werden auf Ertragskonten im Haben gebucht und erhöhen das Eigenkapital.

    Erfolgskonto: Aufwandskonten

    Unter Aufwendungen versteht man den gesamten Verbrauch von Gütern, Abgaben etc., die das Vermögen des Unternehmens mindern. Im Rechnungswesen werden die verschiedenen Aufwendungen nicht über ein Aufwandskonto gebucht, sondern über spezifische Aufwandskonten.

    So gibt es Aufwandskonten für:

    Der jeweilige Verbrauch von Werkstoffen kann auf unterschiedliche Art und Weise ermittelt und gebucht werden.

    Beispiele für Aufwendungen:

    • Verbrauch von Rohstoffen
    • Zahlung von Sozialabgaben, Gehältern und Löhnen
    • Abschreibung von Betriebsgegenständen
    • Bildung von Rückstellungen
    • Etc.

    Merke: Aufwendungen werden auf Aufwandskosten im Soll gebucht und mindern das Eigenkapital.

    Wenn Aufwendungen verbucht werden, werden sie als Aufwandskosten im Soll ausgewiesen und reduzieren das Eigenkapital.

    Achtung: Bei den Konten der Umsatzsteuer und Vorsteuer handelt es sich um Bestandskonten.

    Erfolgskonten buchen: Abschluss über das GuV-Konto

    Erzielt ein Unternehmen Gewinn oder Verlust, wirkt sich das aktiv auf das Eigenkapital aus. Doch wie werden Erfolgskonten gebucht? Umsatzerlöse und Verluste können über die Erfolgskonten verbucht werden. Wichtig zu beachten ist, dass ein Erfolgskonto keinen Anfangsbestand hat. Anfangsbestände sind nur bei Bestandskonten zu finden.

    Im Rechnungswesen werden jedem Geschäftsfall eindeutige Konten zugewiesen. Jedes Konto wird am Ende des Geschäftsjahres abgeschlossen. Wir unterscheiden dabei wieder zwischen Bestandskonten und Erfolgskonten. Wichtig dabei ist, dass die Bilanz bei Bestandskonten immer aufgeht: Wertveränderungen in der Bilanz müssen eindeutig aufzeigen, über welche Konten was verbucht worden ist.

    Merke: Bilanz
    Die Bilanz ist im Rechnungswesen eine kurze Gegenüberstellung von Vermögensformen und -quellen, Mittelverwendung und -herkunft sowie Investitionen und Finanzierungen. Die Bilanz muss immer ausgeglichen sein. Die Schlussbilanz eines Geschäftsjahres entspricht zudem der Eröffnungsbilanz des Folgejahres.

    Gewinn- und Verlust-Konto: Abschlusskonto der Erfolgskonten

    Am Ende eines jeden Geschäftsjahres werden Aufwendungen und Erträge gegenübergestellt, um den Erfolg des Unternehmens zu ermitteln. Dafür müssen zunächst die Salden der Aufwandskonten und Ertragskonten festgestellt werden. Der Abschluss der Erfolgskonten erfolgt nicht direkt über das Eigenkapital-Konto, sondern über das Konto Gewinn und Verlust – kurz: GuV-Konto. Bei diesem Konto handelt es sich um eine Art Sammelkonto, über das alle Erfolgskonten abgeschlossen werden.

    GuV und Eigenkapital im Erfolgskonto

    Wie auf der Grafik erkennbar, sammelt das GuV-Konto auf der linken Seite im Soll alle Aufwendungen. Die Erträge werden auf der rechten Seite im Haben gelistet. Der Saldo des GuV-Kontos ist der Gewinn oder Verlust des jeweiligen Geschäftsjahres. Erwirtschaftet das Unternehmen mittels Umsatzerlöse einen Gewinn, wird dieses auf dem Eigenkapital-Konto verbucht. Endet das Geschäftsjahr im Minus, wird dieses dem Eigenkapital-Konto abgezogen.

    Allgemein gilt: Sind die Erträge größer als die Aufwendungen, erwirtschaftet das Unternehmen Gewinn. Sind hingegen die Aufwendungen größer als die Erträge, erzielt das Unternehmen einen Verlust.

    Merke: Bei einer doppelten Buchführung gibt es zwei Kontenkreise: Bestandskontenkreis und Erfolgskontenkreis. Das Bindeglied beider Konten ist das Eigenkapital-Konto.

    Erfolgskonten Beispiel

    In einem Unternehmen werden zum 31. Dezember 2021 Zinsen in Höhe von 7.000 Euro als Guthabenverzinsung für ein Festgeldkonto gutgeschrieben. In dem Fall würde das Erfolgskonto „Zinserträge“ dieses Guthaben aufnehmen. Dieser Ertrag, die Erhöhung des Reinvermögens, genauer gesagt Eigenkapitals, erfolgt im Geschäftsjahr 2021 und der Betrag wird in der GuV in dem GuV-Posten „Zinsen und ähnliche Erträge“ ausgewiesen.

    Zum Ende des Geschäftsjahres ergibt sich in allen Erfolgskonten ein Saldo, der über den Gewinn oder Verlust eines Unternehmens aussagt.

    FAQ: Erfolgskonto

    Was ist ein Erfolgskonto?

    In der Buchführung eines Unternehmens unterscheiden wir zwischen Bestandskonten und Erfolgskonten. Über Erfolgskonten werden erfolgswirksame Geschäftsfälle gebucht, die das Eigenkapital des Unternehmens steigern oder mindern können. Erfolgskonten werden in Ertragskonten und Aufwandskonten unterteilt und über das GuV-Konto abgeschlossen.

    Erfolgskonten werden in Ertragskonten und Aufwandskonten unterteilt. Beispiele dafür sind unter anderem Aufwendungen für Rohstoffe oder auch fertige Erzeugnisse.

    Über das GuV-Konto werden die Erfolgskonten abgeschlossen. Während auf der linken Seite die Aufwendungen stehen und im Soll gebucht werden, stehen auf der rechten Seite die Erträge, die im Haben gebucht werden. Ergibt sich aus der Gegenüberstellung ein Gewinn, erhöht sich das Eigenkapital. Überwiegen die Aufwendungen, wird ein Verlust erwirtschaftet, der das Eigenkapital mindert.

    Über Bestandskonten werden Geschäftsfälle gebucht, die keinen Einfluss auf Gewinn oder Verlust des Unternehmens haben. Diese Geschäftsfälle sind daher Erfolgs-unwirksam. Sie werden in einer Bilanz abgeschlossen. Erfolgskonten sind erfolgswirksame Geschäftsfälle, die aktiv Einfluss auf Gewinn oder Verlust des Unternehmens nehmen. Sie werden über das GuV-Konto abgeschlossen.

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