Einen eigenen Laden eröffnen

Einen eigenen
Laden eröffnen

Was Sie wissen und beachten müssen

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    Die Idee, einen eigenen Laden mit Leidenschaftsprodukten zu eröffnen, ist weit verbreitet, aber die Realisierung erfordert umfassende Planung und Kenntnisse. Neben der Entwicklung eines Businessplans und der Finanzierung sind fachliche Kompetenzen, Lagerverwaltung und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften entscheidend. Wir bieten Informationen und Unterstützung für angehende Einzelhandelsunternehmer, um ihren Traum erfolgreich umzusetzen.

    Was ist der Einzelhandel?

    Wer einen Laden eröffnen möchte, sollte grundlegende Kenntnisse über den Einzelhandel haben. Zum Einzelhandel zählen alle Unternehmen, die als Verkäufer den Endverbraucher mit Waren beliefern. Im Gegensatz zum Großhandel, der vom Hersteller eingekaufte Waren an gewerbliche Kunden verkauft, kauft der Einzelhandel sowohl beim Hersteller als auch beim Großhandel als Wiederverkäufer ein. Die Unterscheidung liegt im vorrangigen Abnehmer der Waren. Die Größe des Geschäftes spielt für die Einordnung nur eine untergeordnete Rolle,

    Der Einzelhandel gliedert sich in verschiedene Sparten. So gibt es sogenannte Vollsortimenter (Warenhäuser, Kaufhäuser, u.a.), die das vollständige Sortiment einer Branche für den Kunden bereithalten über Discounter und Supermärkte, die mit einem begrenzten Sortiment schnell verkäufliche Waren zu günstigen Preisen absetzen, bis hin zu Geschäften mit selektiven Sortimenten (Boutiquen, Mono-Label-Stores, Spezialgeschäfte und Fachmärkte) variable Optionen, wie ein Einzelhandelsgeschäft aufgebaut sein soll.

    Einen besonderen Stellenwert nimmt der Lebensmittel-Einzelhandel ein, der im Vergleich zu allen anderen Geschäften des Einzelhandels zusätzlichen Bestimmungen, Verordnungen und gesetzlichen Vorgaben in Bezug auf Hygiene und Lebensmittelsicherheit unterliegt. Die strengsten Vorgaben werden bei Geschäften angewendet, die offene Lebensmittel verkaufen, also die Waren erst im Geschäft portionieren und verpacken (Metzgerei, Frischetheke, u.a.). Die Vorgaben zu Hygiene und Lebensmittelsicherheit gelten für alle Geschäfte im Einzelhandel, die Lebensmittel verkaufen, auch wenn das Sortiment vorrangig in anderen Produkten einen Schwerpunkt hat.

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    Den eigenen Laden eröffnen: Besonderheiten und Vorüberlegungen

    Die meisten Gründer, die einen eigenen Laden eröffnen möchten, entscheiden sich für eine Teilbranche des Einzelhandels. Mit viel Leidenschaft für ein individuelles Themenfeld wird die erworbene Fachkenntnis mit den persönlichen Neigungen in Verbindung gebracht. Die eigene Begeisterung für die angebotenen Produkte ist eine gute Basis für den Erfolg, reicht alleine jedoch nicht aus, um den eigenen Laden zu einem rentablen Unternehmen zu machen. Jedes Geschäft hat seine eigenen Herausforderungen. So ist ein Wein- und Spezialitätenhandel anders zu führen als eine Boutique oder ein Geschenkshop für Touristen.

    An den Besonderheiten des eigenen Geschäftsmodells orientieren sich die nötigen Vorüberlegungen, anhand der das Laden eröffnen mit einer Checkliste zu planen ist. So stellt ein Fachgeschäft für anspruchsvolle Elektrogeräte andere Anforderungen an die Geschäftsräume als eine kreative Boutique mit Modeaccessoires. Ein Geschenkartikel-Laden mit individuellen Produkten benötigt eventuell nur ein kleines Lager, während der eigene Sonderpostenmarkt eher größeres Warenlager bedarf. Hinzu kommen gegebenenfalls nötige Extras wie eine kleine Werkstatt für das Schmuckgeschäft, das kleinere Reparaturen für Kunden übernimmt, während ein Sortiment mit beratungsintensiven Artikeln wie ein Optiker-Geschäft nicht nur einer Meisterpflicht unterliegt (Augenoptiker-Meister), sondern eventuell auch eine kleine Küche und sanitäre Anlagen bereithalten sollte, um Kunden in der Wartezeit den Service eines Getränks bzw. einer Kundentoilette zu bieten.

    Bei der Planung der persönlichen Geschäftsidee und dem Laden eröffnen sollte das Alleinstellungsmerkmal (USP) ebenso in die Konzeption einfließen wie die grundlegende Basis an Voraussetzungen für eine Geschäftseröffnung von der Gewerbeanmeldung bis zur Finanzierung. Die beste Hilfestellung hierfür ist die Zusammenarbeit mit einem Unternehmensberater, der die Planung der Geschäftseröffnung mit einem Konzept und mit einem Businessplan auf ein stabiles Fundament hebt. Darin können auch die angedachten Verkaufswege notiert werden, die gegebenenfalls neben dem klassischen Verkauf im Ladenlokal angedacht sind. Ein Internetshop kann dabei ebenso in Frage kommen wie die Teilnahme an regionalen Märkten, die zum eigenen Angebot passen. Der Businessplan erläutert dabei nicht nur die Vorteile des Geschäftes, sondern auch mögliche Schwachpunkte in der Planung des Geschäftserfolges. Zudem ist der Businessplan ein wertvolles Werkzeug, um bei Bedarf mit Banken und Investoren eine gute Argumentationsgrundlage zu haben.

    Statistik: Salden des ifo-Geschäftsklimas für den Handel in Deutschland (saisonbereinigt) von Oktober 2021 bis Oktober 2023 | Statista

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    Erste Schritte zur Laden eröffnen im Einzelhandel: Wie gehe ich vor?

    Im ersten Schritt sollten alle Ideen rund um das geplante Ladengeschäft schriftlich festgehalten werden. Im Anschluss gilt es dann, die Notizen zu sortieren und daraus einen übersichtlichen Businessplan zu erstellen. Die wesentlichen Gesichtspunkte im Businessplan sind:

    Angebot und die Produkte

    Welche Produkte und gegebenenfalls ergänzende Dienstleistungen sind im eigenen Laden geplant? Dieser Aspekt legt die Branche fest und damit verbundene Vorgaben für die Geschäftsführung. Entsprechend den angedachten Produkten muss nicht nur ein Lieferantennetzwerk geschaffen werden, sondern auch eine Preispolitik festgelegt werden.

    Das Alleinstellungsmerkmal (Unique Selling Point – USP)

    Das Alleinstellungsmerkmal setzt die Besonderheiten des Angebotes in Szene und bietet einerseits Raum für die Positionierung im Wettbewerb, aber auch für das Marketing, mit dem das Unternehmen und das Ladenlokal bekannt werden sollen. Das Alleinstellungsmerkmal als weiterführende Dienstleistung kann beispielsweise für ein Uhrengeschäft die Reparatur in der hauseigenen Werkstatt sein. Für ein Spezialitätengeschäft kann der USP hingegen in Form von besonderen Produkten wie im Angebot außergewöhnlicher Süßigkeiten aus aller Welt liegen.

    Standort für das Ladenlokal

    Der Standort ist beim eigenen Laden eröffnen ein besonders wichtiger Faktor. Sowohl der Stadtteil als auch die konkrete Lage kann einen erheblichen Unterschied machen, wenn es gilt, die Kunden in das Geschäft zu ziehen. Gute Lagen in Verkaufsstraßen oder Einkaufszentren sind meist sehr teuer, erhalten jedoch viel spontane Laufkundschaft. Geschäftsräume in Nebenstraßen eventuell günstiger, müssen dann jedoch mehr promoted werden, um eine ausreichende Zahl von Kunden anzuziehen. Das Sortiment macht dabei einen erheblichen Unterschied: Je spezialisierter die Produktpalette ist (beispielsweise durch Liebhaberprodukte im Angebot), desto mehr sind Kunden bereit, für ihre Wünsche das Geschäft explizit aufzusuchen.

    Die Zielgruppe

    Wer einen Laden eröffnen möchte, sollte im Vorfeld seine Zielgruppe kennen, um das bestmögliche Angebot auf den Markt zu bringen. Ist die Zielgruppe eher im Hochpreissegment zu Hause, macht es Sinn, ein gehobenes Ambiente in einem zur Zielgruppe passenden Viertel mit dem Ladenlokal zu verwirklichen. Umgekehrt dürfte ein 1-Euro-Shop auf einer Nobel-Einkaufsmeile der Großstadt nur bedingten Zuspruch finden.

    Der Wettbewerb

    Neben dem eigenen Angebot sollte auch der Wettbewerb schon im Vorfeld genau unter die Lupe genommen werden. Dabei sind Mitstreiter am Markt grundlegend kein Problem, sondern können im Gegenteil sogar förderlich sein, wenn das eigene Alleinstellungsmerkmal markant genug gewählt wurde. So kann in Innenstädten häufig beobachtet werden, dass Ladenlokale mit ähnlichem Sortiment durchaus nah beieinander liegen. Besonders im Umfeld der Modebranche oder in Geschäften mit Geschenken und Wohnaccessoires kann dies für den eigenen Geschäftserfolg förderlich sein, da die potenzielle Kundschaft hier regelmäßig vor Ort ist, um nicht nur vorhandenen Bedarf zu decken, sondern auch zu stöbern und zu bummeln. Auch Supermärkte verschiedener Ketten nutzen häufig ähnliche Standorte, da einerseits unterschiedliche Kundengruppen angesprochen werden, gleichzeitig übergreifende Kundengruppen auf die individuellen Angebote ansprechen. Der Standort sollte entsprechend auch im Vergleich zum Wettbewerb gewählt und wahlweise nah an den Mitstreitern oder bei zu enger Deckung (z.B. bei einem Labelstore) in ausreichender Entfernung gewählt werden.

    Slebstständig machen im Einzelhandel: Das musst du beachten

    Nach dem Businessplan: Welche Voraussetzungen sind nötig, um einen Laden eröffnen zu können?

    Steht der grobe Businessplan, geht es an die weitere Umsetzung der Firmengründung. Die Voraussetzungen für den eigenen Laden stehen dabei im Mittelpunkt. Der Feinschliff im Businessplan entsteht häufig in diesem Planungssektor, da Herausforderungen und Ergänzungen oft erst in der Vorbereitung der Voraussetzungen entstehen. So kann der Austausch mit Geschäftskontakten und Lieferanten Informationen über weiterführenden Bedarf der eigenen Zielgruppe erschließen lassen, der sich optimal in das eigene Geschäftsmodell einbinden lässt. Oder die gefundenen Räumlichkeiten eröffnen neue Optionen, welche die eigene Geschäftsidee erweitern.

    Räume für das Ladenlokal und weiterführende Vertriebswege

    Die richtigen Räume für das Geschäft haben nicht nur den richtigen Standort, sondern bieten genügend Raum für alle notwendigen Teilbereiche: Nicht nur die Ladentheke, sondern auch ausreichende Warenregale, ein Lager und gegebenenfalls nötige weitere Räume müssen so angeordnet sein, dass die Kunden sich nur im Verkaufsraum aufhalten müssen und dort nach Möglichkeit nicht nur den gewünschten Bedarf decken, sondern auch stöbern können. Nebenräume wie eine Küche oder ein Büro sind stets sinnvoll. Ist ein Mitarbeiterteam geplant, sind auch ein Aufenthaltsraum, eine Mitarbeitertoilette sowie gegebenenfalls ein Sanitätszimmer nötig.

    Zählt das Geschäft zum Lebensmitteleinzelhandel, sind bei nicht nur bei offenen Lebensmittel eine spezielle Zubereitungsküche und eine Kühlung für die Lagerhaltung nötig. Hier sollte entsprechend bereits vor der Anmietung mit dem Gesundheitsamt Kontakt aufgenommen werden, um die Räume zu prüfen. Erfolgt dies nicht, können später unkalkulierbare Kosten für Umbauten aufkommen, wenn bei der erforderlichen Prüfung der Räume durch die zuständigen Stellen des Gesundheitsamtes nicht erfüllte Vorgaben festgestellt werden und somit das Laden eröffnen durch die Beseitigung der Fehler verhindert wird.

    Entsprechend der erwarteten Kundenmenge und der individuellen Geschäftslage sind Parkplätze gegebenenfalls sinnvoll und wichtig. So macht es wenig Sinn, ein SB-Geschäft für Möbel in einer Fußgängerzone zu eröffnen, wenn keine eigenen Parkplätze den Kunden das schnelle Be- und Entladen ermöglichen. Auch für gegebenenfalls nötige Großlieferungen von Herstellern und Großhändlern sollte die Anfahrt zu den Geschäftsräumen möglichst einfach und unkompliziert sein.

    Neben dem Ladenlokal können weiterführende Vertriebswege eine gute Option für den Geschäftserfolg sein: Lokale Wochenmärkte, Onlineshops oder Messeteilnahmen verhelfen nicht nur zu neuen Kunden, sondern durch die Einbindung in das gute Marketing auch zu erhöhter Bekanntheit.

    Netzwerk an Lieferanten und Geschäftspartnern

    Mit Ausnahme von Geschäften im Franchise-System, bei dem der selbständige Lokalinhaber feste Vereinbarungen mit dem Franchise-Geber betreffend der Geschäftsführung in Bezug auf das Sortiment, die Außendarstellung und die Geschäftsabläufe hat, muss sich für die Eröffnung von einem Laden um ein gutes Netzwerk aus Lieferanten und passenden Geschäftspartnern gekümmert werden. Dabei sollte nicht allein auf einen Lieferanten gesetzt werden, um die Unabhängigkeit in der Warenbeschaffung zu gewährleisten. Auch Geschäftspartnerschaften können für den Unternehmenserfolg förderlich sein. So kann ein Gebraucht-Möbelgeschäft mit einem Dienstleister wie einem Polsterer zusammenarbeiten oder ein Geschäft für Wohntextilien mit einer versierten Schneiderin Synergieeffekte erzielen. Kontakte für das eigene Netzwerk können beispielsweise auf Messen oder in regionalen Unternehmernetzwerken und -vereinen gefunden werden.

    Einzelne Aushilfen oder festes Mitarbeiterteam

    Die Art des Geschäftes und des Angebotes sowie die Unternehmensgröße lassen einen variablen Bedarf von Mitarbeitern entstehen. Kleine Geschäfte sind häufig unternehmergeführt, was bedeutet, dass die hauptsächliche Arbeit im Tagesgeschäft vom Einkauf und Verkauf bis hin zur Büroarbeit durch den Unternehmer selbst ausgeführt wird. In diesen Fällen sollten jedoch zur Entlastung wenigstens eine oder zwei Aushilfen als flexible Mitarbeiter gefunden werden, um im Krankheitsfall oder spontan aufkommender Mehrarbeit (z.B. im Weihnachtsgeschäft), eingearbeitete Unterstützung zu haben. Je größer die Geschäftsräume, desto wichtiger ist ein fester Mitarbeiterstamm, der individuell mit unterschiedlichen Expertisen zusammengesetzt sein sollte. Da jeder zusätzliche Mitarbeiter jedoch auch die Unternehmenskosten erhöht, sollte die Zusammenstellung des Mitarbeiterteams gut überlegt werden.

    Gesetzliche Bestimmungen und Verordnungen

    Je nach Art des Einzelhandelsgeschäftes sind unterschiedliche Gesetze und Verordnungen zu erfüllen, um einen Laden eröffnen zu dürfen. Dies betrifft sowohl die Grundlagen für ein Unternehmen wie die Gewerbeanmeldung (bei der Beschickung von lokalen Märkten gegebenenfalls zusätzlich ein Reisegewerbe), die Anmeldung beim Finanzamt und bei gegebenenfalls nötigen Organisationen und regional sinnvollen Gewerbevereinen. Die Räume müssen gegebenenfalls eine Prüfung erhalten und in einigen Fällen persönliche Expertisen und Sachkundenachweise (z.B. Meisterbrief) nachgewiesen werden.

    Bei Geschäften im Lebensmitteleinzelhandel kommen weiterführende Aspekte hinzu, beispielsweise die Erfüllung von einem Lebensmittelhygienekonzept nach der EU-Verordnung VO 852-853/2004, die festlegt, wie Lebensmittel zu jeder Zeit vor Verunreinigungen durch Verschmutzungen, Fremdkörper, der Kontaminierung mit Bakterien, Krankheitserregern und Keimen sowie vor einem möglichen Verderb zu schützen sind. Hinzu kommen weitreichendere Anforderungen an die Räumlichkeiten und die Mitarbeiter im Lebensmitteleinzelhandel, wenn beispielsweise verkaufte Produkte wie Kuchen oder Kaffee auch vor Ort verköstigt werden sollen. In diesen Fällen kommen die gesetzlichen Bestimmungen der Gastronomie zu den bereits vorhandenen Regelungen und Gesetzen. Auch ein passendes Müllentsorgungskonzept kann je nach Geschäftsart notwendig sein.

    Ein guter Ansprechpartner für Unsicherheiten bezüglich der gesetzlichen Bestimmungen und Verordnungen im Einzelhandel ist die Industrie- und Handelskammer (IHK), in der eine Pflichtmitgliedschaft ab der Unternehmensgründung erfolgt. Die Mitgliedschaft bietet jedoch auch viele Vorteile, die von über die Informationsbeschaffung und aktuelle Gesetzesänderungen für Unternehmen hinausgehen.

    Kosten für den eigenen Laden

    Eine solide Finanzierung sichert die Basis für das eigene Laden-Lokal. Dabei geht es nicht allein um die Kosten für die Geschäftsausstattung, die Miete und den ersten Warenbestand, um den Laden eröffnen zu können. Es geht auch um die Finanzierung der laufenden Kosten in den ersten Monaten, beispielsweise die Gehälter von Mitarbeitern, die Gebühren für bürokratischen Aspekte der Geschäftsgründung, beispielsweise die Gewerbeanmeldung, die Eintragung ins Handelsregister oder die Rechnung für das Notarbüro (je nach Rechtsform) auch die laufenden Nebenkosten wie Strom, Internet und Telefon müssen berücksichtigt werden.

    Der individuelle Finanzbedarf ergibt sich aus dem Businessplan, in dem auch die Vorausschau auf die möglichen Verdienste aus dem Verkauf im Ladenlokal mit den Kosten verglichen wird, um eine Rentabilitätsrechnung erstellen zu können. Möglichkeiten zur Finanzierung werden in einem gesonderten Teil dieses Ratgebers noch einmal ausführlicher erläutert.

    Marketing für den Unternehmenserfolg

    Mit der guten Vorbereitung der Geschäftseröffnung gehen viele Aspekte einher. Häufig unterschätzt wird dabei das Marketing, das gerade in der Phase, wenn der Laden eröffnen soll, unzählige Chancen bietet. Ein besonderes Angebot kann interessant genug sein, dass die regionale Presse darüber berichtet. Diese häufig kostenlose Werbung sollten Gründer:innen in jedem Fall ins Auge fassen und rechtzeitig passende Kontakte knüpfen. Kundenevents und -aktionen, Informationsveranstaltungen zu Themen aus dem Umfeld der Produktgruppe (z.B. Autorenlesungen für einen Buchladen), machen die anvisierte Zielgruppe neugierig.

    Damit das Marketing optimal beim Laden eröffnen genutzt wird, ist ein stimmiges Gesamtbild für den Außenauftritt wichtig. Das eigene Logo, gleichbleibende Schriftzüge und feststehende Firmenfarben werden in einem Corporate Design festgehalten, um einen Wiedererkennungswert zu erschaffen. Dieses Branding sollte sich im Schaufenster, in Firmenschildern, aber auch im Briefpapier wiederholen. Im besten Fall sorgen lokale Werbemittel von Printanzeigen und Flyern über Plakate bis hin zur Fahrzeugbeschriftung neben einer guten Webpräsenz für ein bald bekanntes Bild, dass die Kunden des Geschäftes regelmäßig den Wunsch nach einem erneuten Besuch im Laden erinnern.

    Statistik: Monatliche Entwicklung des Einzelhandelsumsatzes in Deutschland nach Wirtschaftsbereichen im Mai 2022 (gegenüber dem Vorjahresmonat) | Statista

    Finanzierungsmöglichkeiten für den eigenen Laden im Einzelhandel

    Bei all der guten Planung darf die Finanzierung nicht aus dem Blick geraten. Die Finanzierung für den eigenen Laden betrifft die Kosten für die Geschäftsausstattung, den Warenerstbestand, die Miete und die Nebenkosten, aber auch den Finanzbedarf für das Personal einschließlich dem Firmeninhaber, der von den Einnahmen des Ladens künftig leben muss und möchte. Entsprechend wichtig ist eine solide Finanzierung, die im optimalen Fall die Kosten für das erste Jahr, mindestens jedoch 6 Monate deckt, ohne dass die Einnahmen dafür eingesetzt werden müssen. Dies verschafft dem frischgebackenen Ladeninhaber eine starke Basis, mit der er sein Unternehmen zum sogenannten Break-even führen kann.

    Als Break-even wird der Punkt bezeichnet, in dem die Einnahmen die Kosten übersteigen und das Geschäft somit rentabel wird. Das Erreichen dieses Punktes wird im Businessplan bereits dargelegt: Ein bestes Szenario wird dem „Worst Case“, also dem schlechtest möglichen Firmenergebnis gegenüber gestellt. Beide Aspekte zusammen lassen eine grobe Schätzung erkennen, ab wann sich das Unternehmen selbst tragen kann.

    Je nach angedachter Geschäftsform und individueller Situation sind unterschiedliche Wege möglich, das Kapital für die Laden-Eröffnung zusammenzubekommen.

    Eigenkapital

    Das Eigenkapital gilt als wichtigster Aspekt in der Finanzierung für die Selbständigkeit mit dem eigenen Laden. Es bezeichnet den Geldbetrag, der vom Gründer oder dem Gründerteam aus eigenen Finanzmitteln in das Geschäft eingebracht wird. Basierend auf der gewählten Geschäftsform sind unterschiedliche Startbeträge notwendig. Ein Einzelunternehmen kann theoretisch bereits mit einem Euro gegründet werden. Ebenso bedarf eine Unternehmensgesellschaft (UG) nur ein geringes Eigenkapital, jedoch muss bei ihr als Vorstufe für die Gründung einer GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) ein fester Betrag aus den Einnahmen regelmäßig zurückgestellt werden, um ein für die GmbH nötiges Eigenkapital von 25.000 Euro anzusparen. Liegt die Summe von mindestens 25.000 Euro Eigenkapital bereits bei der Gründung vor, kann diese direkt als Rechtsform gewählt werden. Ist ein Investor bereit, in die Firmengründung zu investieren, kann dessen Einlage jedoch auf das Eigenkapital der GmbH angerechnet werden.

    Fremdkapital durch Investoren

    Eine gute Geschäftsidee findet schnell begeisterte Fürsprecher. Sind die Fürsprecher finanzstark, können sie als Investoren das Unternehmen unterstützen und somit den Geschäftserfolg direkt beim Laden eröffnen unterstützen. Investoren erhalten dabei vertraglich zu vereinbarende Gewinnbeteiligungen (z.B. Anteilseigner bei einer GmbH) oder Zinsen auf eine ratenweise Rückzahlung der Kapitalgabe (z.B. Privatkredit). Das Fremdkapital kann genutzt werden, um das Eigenkapital bei Kapitalgesellschaften aufzustocken. Auch weiterführende Kredite, die dem Unternehmen nötige Geldmittel zur Verfügung stellen, werden als Fremdkapital bezeichnet.

    Investitionskredite & Förderkredite

    Liegt ein schlüssiger und erfolgversprechender Businessplan vor, können Investitions- und Förderkredite für die Finanzierung in Frage kommen. In der Regel wird hierfür die Hausbank des Unternehmers in Anspruch genommen, über welche nicht nur bankeigene Finanzierungen, sondern auch staatliche Förderkredite beantragt werden können. Diverse Kombinationen aus Finanzierungshilfen und günstigen Konditionen öffentlicher Stellen (z.B. KfW) sind üblich und zielführend. Die Art der Fördermittel kann je nach Branche und Art der Selbständigkeit unterschiedlich sein, weshalb die Unterstützung durch einen Unternehmensberater sinnvoll ist, um die beste Kombination für den eigenen Laden zu finden.

    Leasing

    Gerade zum Start des eigenen Ladens sind vielfältige Kostenpunkte zu erfüllen, die sehr teuer werden. Hierzu zählen beispielsweise auch Kosten für die Geschäftsausstattung vom Mobiliar bis hin zum Kassensystem oder benötigte Fahrzeuge. Viele dieser Aspekte lassen sich über ein Leasing beim Laden eröffnen finanzieren. Dies bedeutet, dass eine vertraglich vereinbarte Leasingrate für die Artikel monatlich oder in vergleichbaren Rhythmen gezahlt wird. Das Leasingobjekt geht dabei nicht in das Eigentum der Firma über, sondern ist sozusagen „gemietet“. Zum Ende der Leasingzeit kann das Leasingobjekt wahlweise zurückgegeben und gegen ein neueres Objekt getauscht werden (dann wird der Leasingvertrag erneuert) oder das Objekt kann zu vergünstigten Konditionen gegenüber dem Neuerwerb bei Leasinggeber gekauft werden. Durch das Leasing können die Investitionskosten für die Laden-Eröffnung reduziert werden.

    Crowdfunding

    Crowdfunding st eine Finanzierungsoption, bei der die sogenannte Crowd die nötigen Geldmittel zur Verfügung stellt. Als Crowd wird eine unbestimmte Anzahl von Menschen bezeichnet, die sich von einer Geschäftsidee begeistern lassen und durch kleine Geldbeträge die Verwirklichung der Idee finanzieren helfen. Die Optionen für das Crowdfunding sind vielfältig und stehen privaten Personen ebenso offen wie Geschäftspartnern. So kann beispielsweise über eine Art Vorbestellung von Warenjeder Interessent das Produkt zu einem Vorzugspreis vorbestellen, um die Herstellung mit zu finanzieren. Auch Merchandiseartikel für das Unternehmen, Spenden und Sonderartikel können in die Finanzierung einfließen.

    Um ein Crowdfunding zu starten, muss der künftige Ladenbesitzer seine Idee überzeugend vorstellen, um Fans von seinem Projekt zu begeistern. Hierfür bieten sich diverse Plattformen als Unterstützer an, um Crowdnehmer und Crowdfunder zusammen zu bringen. Das Crowdfunding kann jedoch auch als Kredit umgesetzt werden, bei dem der Kreditnehmer die Investitionen der Crowd wieder zurückzahlt. Die Crowdfunding-Kampagne ist letztlich nicht nur eine gute Option, die Erfolgschancen bei der Zielgruppe im Vorfeld zu belegen, sondern kann auch ein innovativer Marketing-Schritt zur Bekanntheit des Unternehmens beitragen.

    Lieferantenkredite und Kommissionsware

    Den eigenen Laden eröffnen, ohne Eigenkapital zu investieren, kann in Einzelfällen möglich sein, ist jedoch im Hinblick auf den noch offenen Geschäftserfolg nicht ratsam. In der Regel sind hierfür Geschäftspartnerschaften nötig, die indirekt als Kreditgeber fungieren. So können Lieferanten Waren auf Kommission geben, was bedeutet, dass sie zum Verkauf im Laden zur Verfügung stehen, jedoch erst nach dem Verkauf oder nach einem bestimmten Zeitrahmen (z.B. als Lieferantenkredit) eine Abrechnung zwischen Lieferant und Geschäftsinhaber erfolgt. Die Gewinnspanne ist entsprechend dem geringen Risiko für den Ladenbesitzer kleiner. Im praktischen Geschäftsalltag werden solche Verträge jedoch nur noch in Ausnahmefällen und bei besonderen Warengruppen oder bei Label-Stores üblich.

    Slebstständig machen und einen Laden eröffnen: Daran müssen sie denken

    Die Firmengründung: Rechtsform des Unternehmens

    Ob Einzelunternehmen, GmbH, Kapitalgesellschaft oder Genossenschaft in Frage kommen, hängt von individuellen Zielen und Voraussetzungen des Unternehmers ab. Die richtige Rechtsform für das eigene Geschäft zu finden, kann eine Herausforderung sein, bei der die Unterstützung durch einen Unternehmensberater hilfreich ist, da er mit Rat und Fachkenntnis bei der Geschäftsgründung, aber auch bei späteren Expansionsplänen zur Seite steht.

    Einzelunternehmen / Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)

    Möchte man alleine einen Laden eröffnen, kann ein Einzelunternehmen die unkomplizierteste Variante sein, jedoch haftet der Unternehmer nicht nur mit seinem investierten Kapital, sondern auch mit seinem privaten Vermögen. Ähnlich ist die Gesellschaft des bürgerlichen Rechts als Rechtsform für eine gemeinschaftliche Geschäftsgründung mit mindestens zwei Personen gelagert, wenngleich sich hierbei die Haftung ebenso wie die Rechte und Pflichten auf die Teilhaber aufteilt. Eine spätere Umwandlung in eine GmbH erfordert einen hohen Bürokratieaufwand, der zudem mit höheren Kosten verbunden ist.

    Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) / Unternehmergesellschaft (UG)

    Die GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung, gilt in der Gründung als kompliziert, bietet jedoch eine stabile und seriöse Basis für ein Unternehmen. Für die Gründung der GmbH muss ein Eigenkapital von mindestens 25.000 Euro nachgewiesen werden. Es folgen zudem zahlreiche bürokratische Anforderungen, wie die Erstellung eines Gesellschaftervertrages, die Eintragung in das Handelsregister und die Bilanzpflicht. Jedoch erleichtert die Gründung späteres Unternehmenswachstum nicht nur in Bezug auf die Teilhaberschaft weiterer Gesellschafter. Als geschäftsfähige GmbH beschränkt sich die Haftung auf die Einlage, während der Gründer (zumeist als geschäftsführender Gesellschafter) von der privaten Haftung befreit ist.

    Die Unternehmergesellschaft (UG) wird auch als GmbH in Gründung angesehen. Sie wird als Rechtsform gewählt, wenn noch nicht genügend Eigenkapital für die GmbH-Gründung verfügbar ist. Durch Rückstellungen von Einnahmen werden dann Finanzmittel angespart, die für die Umwandlung zur GmbH dienen.

    Geschäftseröffnung als Verein

    Liegt der Laden-Eröffnung ein gemeinnütziger Zweck zugrunde, kann die Firmengründung auch als Verein gegründet werden, sofern eine ausreichende Anzahl mit Mitstreitern verfügbar ist. Ein nichteingetragener Verein muss mindestens zwei Gründungsmitglieder haben, während ein eingetragener Verein hingegen sieben Personen braucht. Die Gemeinnützigkeit wird durch das Finanzamt geprüft, da diese Einstufung Steuervergünstigungen mit sich bringt. Sie ist gegeben, wenn der Vorrang in der Tätigkeit nicht auf den Umsatz als Gewinn liegt, sondern in einem nachhaltigen Zweck. Beispiele für Geschäfte, die als Verein geführt werden, können Second-Hand-Läden sein, die gespendete Waren günstig verkaufen, um die Unternehmensgewinne wiederum für gemeinnützige Zwecke zum Schutz der Umwelt oder für Kinder-, Jugend- oder Seniorenarbeit zu nutzen.

    Genossenschaft als Laden-Inhaber

    Eine Genossenschaft ist ein Unternehmen, das von einer gleichberechtigten Gemeinschaft geführt wird. Die einzelnen Parteien werden als Genossen bezeichnet und in alle maßgeblichen Entscheidungen basisdemokratisch und solidarisch eingebunden. Genossenschaften werden häufig im Bereich nachhaltiger Unternehmen gewählt, beispielsweise um einen Hofladen zu führen, bei dem mehrere selbständige Landwirte als Genossen ihre Waren in einem Lokal gemeinsam verkaufen. Zu den Genossen können also auch Geschäftspartner und Lieferanten des Laden-Geschäftes zählen. Um als Genossenschaft tätig zu werden, muss das Unternehmen Mitglied im genossenschaftlichen Prüfverband sein, der auch die Gemeinnützigkeit des Unternehmensziels prüft.

    Welche persönlichen Kenntnisse sollten Gründer für das eigene Geschäft mitbringen?

    Die Eröffnung im Einzelhandel kann grundlegend recht einfach sein und durch die Leidenschaft des Inhabers zum Erfolg führen. Doch dies gelingt nur, wenn die persönliche Eignung für die praktische Arbeit im eigenen Laden vorliegt. Die wichtigsten Grundlagen für die Eröffnung im Einzelhandel liegen in der eigenen Erfahrung, den kaufmännischen Kenntnissen, der Fachexpertise und der Branchenkenntnisse sowie im Sinn für unternehmerisches Risiko, zu denen sich persönliche Eigenschaften wie Kontaktfreude und Kundenorientierung ergänzen.

    Erfahrung im Einzelhandel

    Wer einen Laden eröffnen will, sollte bereits Erfahrungen im Einzelhandel gesammelt haben. Gute Kenntnisse über das Sortiment und die grundlegenden Geschäftsabläufe sind ebenso wichtig wie die Fähigkeit zu beraten und auch mit schwierig empfundenen Kunden umgehen zu können. Gehört das eigene Geschäft zum Lebensmittel-Einzelhandel, sollte zudem die Grundlagen für ein Hygienekonzept und weitere spezifische Vorkenntnisse zum Erfahrungsschatz zählen.

    Kaufmännische Kenntnisse

    Beim Laden eröffnen die Kosten im Blick zu behalten, ist ein wesentlicher Aspekt. Doch erst im laufenden Geschäftsbetrieb zeigt sich der Umgang mit kaufmännischen Kenntnissen. Damit das Geschäft rentabel wird, benötigen Gründer Grundkenntnisse zu betriebswirtschaftlichen Sachverhalten, Verständnis für eine gute Kosten-Nutzen-Rechnung sowie Basiswissen zur nötigen Buchhaltung. Sollte eine kaufmännische Ausbildung nicht vorliegen, empfiehlt sich eine entsprechende Weiterbildung. Auch die Zusammenarbeit einem Unternehmensberater und einem Steuerberater ist sinnvoll und kann bei größeren Unternehmen durch einen angestellten Buchhalter ergänzt werden.

    Fachexpertise, Branchenkenntnisse und Kundenorientierung

    Je mehr ein Geschäft eine Spezialisierung aufweist, umso wichtiger sind Fachkenntnisse zu den Produkten und der Branche. Vor allem Geschäftsnischen und Fachgeschäfte werden daher häufig von Unternehmern geführt, die selbst für ihre Produktpalette „brennen“. Dabei muss jedoch bei aller Leidenschaft für das Sortiment eine realistische Einschätzung von Angebot und Nachfrage vorliegen, um das eigene Geschäft zum Erfolg zu führen. Zudem muss ein Laden-Inhaber eine gute Kommunikationsfähigkeit besitzen und kontaktfreudig sein, um den guten Kundenumgang zu prägen und die Zielgruppe für das Unternehmen und sein Angebot zu begeistern.

    Sinn für unternehmerisches Risiko

    Der Markt von Angebot und Nachfrage schwankt in den meisten Sparten des Einzelhandels sowohl saisonal als auch regulär. Entsprechend geht eine Selbständigkeit immer mit einem unternehmerischen Risiko einher. Erfolgreiche Unternehmer müssen daher gute Überlegungen treffen, welche Risiken sie im Geschäftsalltag eingehen und welche sie besser meiden. Im Einzelhandelsgeschäft kann dies schon beim Einkauf eine Rolle spielen. Wenn Inhaber einen großen Posten günstiger Waren einkaufen, müssen sie dennoch sicher sein, die Menge auch verkaufen zu können, das heißt, genügend Interessenten zu finden, da sonst die scheinbar rentable Chance zu einem Kostenfaktor wird. Auch muss jedes Geschäft auf unvorhergesehene Veränderungen am Markt reagieren können und entsprechend Ausweichpläne und Alternativen im Hinterkopf haben. Ein gutes Beispiel hierfür zeigte sich in Zusammenhang mit der globalen Corona-Pandemie, die viele Unternehmen vor neue Herausforderungen stellte.

    Steter Blick auf die Finanzen: Steuern, Versicherungen und Buchhaltung

    Kein Unternehmen kann erfolgreich geführt werden, ohne dass der Inhaber des Ladenlokals die Zahlen im Griff hat. Die wichtigsten Aspekte im Geschäftsalltag setzen sich aus anfallenden Steuern, der nötigen Absicherung des Unternehmens durch geeignete Versicherungen und der regelmäßigen Buchhaltung zusammen.

    Steuern

    Je nach Rechtsform können unterschiedliche Steuern fällig werden. Beim Eröffnen eines Ladens stehen jedoch vor allem die Umsatzsteuer, die Einkommenssteuer, die Gewerbesteuer und gegebenenfalls die Körperschaftssteuer im Mittelpunkt. Da das Steuersystem sehr komplex sein kann, sollte die Unterstützung eines guten Steuerberaters in jedem Fall anvisiert werden. Dieser hilft nicht nur bei der Büroarbeit, bei den richtigen Wegen in der Kommunikation mit dem Finanzamt, sondern auch für die Nutzung möglicher Steuerersparnisse im gesetzlich gesicherten Rahmen.

    Versicherungen

    Als Inhaber eines Ladenlokales sollte die Sicherung von Geschäftsausstattung, Warenbestand und der persönlichen Haftung stets im Auge behalten werden. Sinnvoll sind entsprechend die Abschlüsse speziell ausgerichteter Versicherungen, deren Leistungen sich konkret an der jeweiligen Branche orientieren. Hierzu zählen die Betriebshaftpflichtversicherung, die Geschäftsversicherung und eine Rechtsschutzversicherung. Weiterführende Versicherungen können im Einzelfall sinnvoll sein, um einen gut abgesicherten Laden eröffnen zu können.

    Buchhaltung

    Die Buchhaltung ist das Kernstück der Selbständigkeit für jeden Unternehmer und somit auch für jeden, der einen eigenen Laden eröffnen möchte. Die Buchhaltung mit einer geeigneten Software bietet Sicherheit und Flexibilität zugleich, um rechtssichere Rechnungen zu schreiben, die Kosten übersichtlich im Blick zu behalten und die Einnahmen zu überblicken. Dazu erlaubt die gute Software vereinfachte Datenübertragungen zum Steuerberater und zum Finanzamt. Je nach Angebot kann es besonderen Bedürfnissen im Rahmen der Buchhaltung kommen, die für das Ladenlokal im besten Fall mit einem Kassensystem kombinierbar ist. Spezielle Programme erlauben sogar die Abrechnung von Waren nach Gewicht (z.B. bei losen Süßwaren oder Unverpacktläden).

    So haben Inhaber mit der richtigen Software nicht nur die Finanzzahlen im Blick, sondern auch die Warenbestände sowie die individuelle Hilfestellung für die im Ladenlokal regelmäßig notwendige Inventur. Entsprechend sollte die Software für die Buchhaltung und das Tagesgeschäft individuell und passend gewählt werden, um die finanzielle Seite der Geschäftsführung optimal zu gestalten.

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