Business Angels

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    Das Wichtigste in Kürze

    Business Angels suchen gezielt nach Möglichkeiten, junge Startups zu unterstützen. Dabei geht es nicht nur um die Finanzierung, sondern auch um das Einbringen von Erfahrungen und Kenntnissen.

    Business Angels sind deshalb nicht nur Investor:innen. Meistens sind es Unternehmer:innen, die Startups durch ihr Know-how und ein bereits vorhandenes Netzwerk für den Kontakt zum Erfolg verhelfen wollen. Das finanzielle Investment dient dabei dem späteren Ertrag aus diesem Erfolg.

    Die Auswahl der Business Angels orientiert sich vor allem an überzeugenden Geschäftskonzepten. Beliebt sind vor allem nachhaltige Konzepte.

    Was ist ein Business Angel?

    Ein Business Angel, oder auch Investment Angel, kommt aus dem Englischen. Übersetzen lässt sich der Begriff mit „Unternehmensengel“. Bei einem Business Angel handelt es sich um eine Person, die sich finanziell an einem Unternehmen beteiligt. Im Grunde sind es Investoren und Investorinnen, aber sie bringen mehr mit als nur Geld.

    Business Angels Definition

    Business Angels bzw. Angel Investors, sind vor allem daran interessiert, Start-Ups und Unternehmensgründer:innen zu unterstützen. Junge Unternehmen, die mit innovativen Geschäftsideen auf dem Markt Fuß fassen wollen, stehen finanziell nur selten auf eigenen Beinen.

    Sofern Sie nicht das Bootstrapping für die Gründung Ihres Unternehmens nutzen, sind Sie für die Option offen, Fremdkapital in Ihr Unternehmen aufzunehmen. Das fremde Kapital kommt in der Regel von Investoren und Investorinnen, die sich aber nicht weiter in das Unternehmen einbringen. Aber als Existenzgründer:in benötigen Sie vielleicht nicht nur Unterstützung durch die Finanzierung, sondern auch ein wenig Beratung, die Ihnen hilft, in die Welt der Unternehmen zu starten.

    Ein Business Angel ist sozusagen der helfende Engel, der einem Start-Up durch eine Finanzierung ermöglicht, die Gründungsphase zu überstehen.

    Was macht ein Angel Investor?

    Die direkte Übersetzung von „Business Angel“ ist „Unternehmensengel“. Das impliziert, dass diese Art von Investor:in sozusagen eine schützende Hand über das Unternehmen hält. Das ist aber nicht ganz korrekt. Die Haftung im Unternehmen zum Beispiel bleibt unverändert bei einer Investition durch einen Business Angel.

    Trotzdem bringt ein Business Angel mehr in das Unternehmen ein als ausschließlich Kapital. Bei Business Angels handelt es sich häufig um ehemalige Unternehmer:innen oder Manager:innen. Business Angels bringen also vor allem Erfahrung mit in ein junges Unternehmen.

    Das Ziel eines Business Angels ist es immer, dem Unternehmen zu langfristigem Erfolg zu verhelfen. Es handelt sich dabei also immer um ein langfristiges Investment, während reine Investoren und Inverstorinnen durchaus auch auf den kurzfristigen Erfolg aus sein können.

    Der Anreiz für viele Business Angels ist nicht der reine Gewinn, der durch die Investition entstehen soll. Die meisten wollen vor allem dabei helfen, innovative Ideen umzusetzen und entsprechende Unternehmen auf den richtigen Weg zu bringen. Sie lieben das Unternehmer:innenleben und wollen sich immer neuen Herausforderungen stellen.

    Wie hoch das Investment in ein Start-Up ausfällt, hängt natürlich von mehreren Faktoren ab. Meistens handelt es sich bei der Investition um eine Summe zwischen 25.000,00 Euro und 100.000,00 Euro. Bei höheren Investitionen schließen sich häufig auch mehrere Business Angels zu einem Netzwerk zusammen. Dadurch verteilt sich das Investitionsrisiko auf mehrere Köpfe.

    Ein Business Angel bringt auch Nachteile mit sich:

    Die vier Nachteile eines Business Angels

    Voraussetzungen für ein Angel Investment

    Nicht jedes Unternehmen beziehungsweise Start-up qualifiziert sich für ein Angel Investment. Business Angels sind an bestimmten Unternehmen oder Produkten interessiert, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen.

    Diese Voraussetzungen muss ein Start-up erfüllen, um Interesse von Business Angels zu bekommen:

    • das Angebot muss innovativ und technologieorientiert sein
    • der Zielmarkt muss eine gewisse Größe aufweisen, damit Wachstum möglich ist
    • das Geschäftsmodell muss skalierbar sein
    • ein USP muss vorhanden sein
    • das Gründerteam muss Leidenschaft und Kompetenz ausstrahlen
    • ein Prototyp oder zumindest ein überzeugendes Konzept muss vorliegen
    • der Kapitalbedarf muss passen
    • es müssen Exit-Szenarien vorliegen

    Ebenfalls von Bedeutung ist eine sinnvolle Finanzplanung, in die das Angel Investment eingeflochten werden soll.

    Unterschiede zwischen Angel Investments und Venture Capital

    Vielleicht haben Sie schon mal vom Venture Capital gehört. Dabei handelt es sich ebenfalls um eine Investitionsmethode, die dem Angel Investment in vielen Aspekten gleicht, aber auch einige Unterschiede aufweist.

    Das Venture Capital ist auch als Wagniskapital oder Risikokapital bekannt. Diese Art der Beteiligung besteht aus Eigenkapital, genau wie ein Angel Investment. Das Risiko ist aber im Grunde deshalb höher, weil der eigene Einfluss auf das Unternehmen wegfällt.

    Ein weiterer Unterschied liegt darin, dass eine Beteiligung durch Venture Capital erst später stattfindet, wenn das Unternehmen bereits gewachsen ist. Dadurch sind eine Beratung und Unterstützung durch Erfahrung und Know-How nicht mehr notwendig. Das Konzept des Unternehmens hat sich bereits bewährt und das Risikoinvestment ist mit weniger Risiko verbunden, als es in der Gründungsphase der Fall wäre.

    Das bedeutet auch, dass bei einer Beteiligung durch Venture Capital das finanzielle Interesse im Vordergrund steht. Das wird vor allem durch höhere Anforderungen für die Beteiligung aber auch entsprechend höhere Summen für das Investment deutlich. Die Basis dafür ist der Return Of Investment (ROI). Je höher der ROI ausfällt, desto besser war die Investition.

    Venture Capital wird im Normalfall nicht nur in ein Unternehmen investiert. Es werden bei dieser Art der Investition mehrere erfolgversprechende Unternehmen unter die Lupe genommen und in die vielversprechendsten investiert. Das findet meistens über sogenannte Venture Capital Gesellschaften statt. Dadurch hat der oder die Investor*in nicht selbst in der Hand, in welche Unternehmen das Geld investiert wird, im Gegensatz zum Business Angel, der komplett selbst entscheidet, wo und wie er investiert.

    Business Angels Netzwerk Deutschland e.V.

    Das Business Angels Netzwerk Deutschland (BAND) ist ein Verband, der alle Netzwerke und Business Angels fördert und dient als zentrale Anlaufstelle für die Suche nach einem Business Angel für Ihr Startup.

    Die Kontaktaufnahme ist simpel. Sie laden ein Formular herunter und füllen es mit den wichtigsten Daten zu Ihrem Startup aus und schicken es einfach per E-Mail zurück. Dabei müssen Sie Ihre Idee und die Ideologie Ihres Startups möglichst gut, aber auch kurz vorstellen.

    Der Andrang auf Business Angels ist durchaus hoch und aus den eingesendeten Formularen werden nur wenige Startups ausgesucht, die für eine Finanzierung infrage kommen.

    Business Angel finden

    Neben dem BAND existieren noch um die 40 regionalen Netzwerke mit ungefähr 1.500 Business Angels in Deutschland. BAND arbeitet mit diesen regionalen Netzwerken zusammen und leitet Bewerbungen weiter.

    Es gibt aber auch Business Angels, die keinen Netzwerken angehören. Insgesamt geht man von bis zu 9.000 Business Angels in Deutschland aus. Da Sie nicht alle davon über Netzwerke erreichen, sollten Sie zusätzlich an Gründerwettbewerben und Events teilnehmen, auf denen Sie Ihre Geschäftsideen pitchen können. Business Angels suchen auf diesen Veranstaltungen gezielt nach Investitionsmöglichkeiten.

    Dabei achten sie vor allem auf innovative Ideen. Bereiten Sie einen guten Elevator Pitch vor, damit Sie Ihre Idee so kurz und knapp wie möglich erklären können. Vor allem digitale Geschäftsmodelle sind beliebt, da sie das größte Wachstumspotenzial haben. Der Pitch ist auf Veranstaltungen das beste Verkaufsargument.

    Sie selbst sollten bei der Auswahl von einem Business Angel vor allem deren Absichten klar herausfinden. Es gibt sowohl Business Angels, die an der Förderung von Startups mit guten Ideen interessiert sind, als auch solche, die einfach nur die Gewinnabsicht verfolgen. In beiden Fällen werden Sie einen Vorteil bei der Gründung Ihres Startups erhalten, aber Sie müssen selbst entscheiden, welchem Business Angel Sie vertrauen und in Ihr Unternehmen holen wollen.

    Wie läuft eine Investition ab?

    Wie bereits erwähnt, liegt die Investitionssumme durch einen Business Angel meistens irgendwo zwischen 25.000,00 Euro und 100.000,00 Euro.

    Business Angels sind meistens die ersten Investor:innen in Start-Ups, weil sie darauf aus sind, so früh wie möglich in eine Idee zu investieren. Die Auswirkungen einer Investition sehen ungefähr so aus:

    • Drei Gründer:innen gründen ein Start-Up und halten gemeinsam 100 Prozent ihrer GmbH. Sie haben also das nötige Startkapital von 25.000,00 Euro in die GmbH eingezahlt und suchen jetzt noch nach einem Investor oder einer Investorin für 100.000,00 weitere Euro.
    • Die Gründer:innen finden einen Business Angel und man einigt sich darauf, dass für die Investition von 100.000,00 Euro ein Unternehmensanteil von 10 Prozent dem Business Angel zugeschrieben wird.
    • Das Stammkapital der GmbH wird von 25.000,00 Euro auf 27.778,00 Euro erhöht. Die zusätzlichen 2.778,00 Euro entsprechen 10 Prozent. Die restlichen 97.222,00 Euro des Investments gehen als Rücklagen in die GmbH.
    • An Ausschüttungen wird der Business Angels dem Anteil entsprechend beteiligt.

    Die Beteiligung des Business Angels an der GmbH wird in einem sogenannten Beteiligungsvertrag festgehalten. Darin werden unter anderem Meilensteine, Beteiligungen, Liquiditätspräferenzen und andere Regelungen festgeschrieben.

    Einzelne Business Angels beschränken sich aufgrund ihrer Expertise und Erfahrung auf bestimmte Branchen. Bei größeren Investitionen in Form von Netzwerken, kann es auch sein, dass sich Business Angels anschließen, die nicht direkt vom Fach sind. Im Grunde kann so ein Netzwerk für ein Start-Up aber den Vorteil mitbringen, dass mehr Erfahrung in das Unternehmen einsteigt. Größere Investitionen gehen meistens in den Bereich 1.000.000,00 Euro. Darüber hinaus sind Investition selbst mit Netzwerken eher selten.

    Größere Investitionen können aber natürlich auch weiterhin über andere Investitionsmöglichkeiten eingeholt werden.

    Aufgaben eines Business Angels

    Neben der Investition beziehen sich die Aufgaben eines Business Angels überwiegend auf die Beratung und Hilfe beim Unternehmensstart.

    Business Angels sind für gewöhnlich selbst Unternehmer und haben ein Interesse daran, ihr Wissen weiterzugeben.

    Auch die Kontaktvermittlung kann dazu gehören. Business Angels sind häufig gut vernetzt und können Kontakte herstellen, die einem jungen Unternehmen auch langfristig weiterhelfen können. Selbst dann noch, wenn der Business Angel bereits seinen Exit gemacht hat.

    Vorteile und Nachteile von Business Angels

    Für Start-Ups bringt eine Investition durch Business Angels wie gesagt einen finanziellen Schub und das Unternehmen kann von der Erfahrung der Business Angels profitieren.

    Business Angels bekommen im Gegenzug Unternehmensanteile, die dem Investment entsprechen. Dadurch ist auch gesichert, dass Business Angels ein großes Interesse daran haben, dem Unternehmen zum Erfolg zu verhelfen. Je größer der Erfolg des Unternehmens, desto größer ist auch der Gewinn für die Business Angels. Es handelt sich also um ein Win-Win-Geschäft, bei dem beide Seiten vom Erfolg des Unternehmens profitieren und dementsprechend das Ziel verfolgen, diesen Erfolg zu ermöglichen.

    Die Dauer von Investitionen variiert und ist von Fall zu Fall unterschiedlich. In den meisten Fällen bleiben Business Angels zwischen vier und sieben Jahren in einem Unternehmen. Das gemeinsame Geschäftsverhältnis hält in der Regel nicht ewig an. Meistens veräußern Business Angels ihre Anteile an einem Unternehmen, sobald das Wachstum so weit fortgeschritten ist, dass das Unternehmen problemlos auf eigenen Beinen stehen kann.

    Das Ziel von Business Angels ist es also, den Gewinn des Unternehmens während ihrer Zeit dort so hoch wie möglich zu bekommen, um am Ende einen erfolgreichen Exit gestalten zu können. Der Zeitpunkt dafür kann ebenfalls variieren und muss nicht zwingend nach der Wachstumsphase stattfinden. Es gibt auch Business Angels, die sich darüber hinaus an ein Unternehmen binden.

    Der Ansatz hängt immer vom Einzelnen ab. Manche Business Angels verbleiben längere Zeit in einem Unternehmen, weil sie Spaß daran haben, eigene Impulse und Ideen einzubringen. Irgendwann kommt für gewöhnlich aber immer der Punkt, wo sich die Wege von Unternehmen und Business Angel trennen und der Engel sich nach neuen Investitionsmöglichkeiten umschaut.

    Rein statistisch wird angenommen, dass jede dritte Investition in ein Start-Up zu einem erfolgreichen Exit führt, bei dem der Business Angel Gewinn macht und das Unternehmen so weit gewachsen ist, dass es finanziell sicher steht.

    Dieser Exit kann durchaus teuer werden. Die Exit-Szenarien hängen in der Regel damit zusammen, dass der Business Angel basierend auf der Investition und dem Wachstum beziehungsweise der Wertsteigerung des Unternehmens, ausgezahlt wird. Das kann sozusagen mit einer sehr hohen Verzinsung verglichen werden, bei der ein großer Betrag auf das ursprüngliche Investment aufgerechnet werden muss.

    Ein weiterer Nachteil kann ein Mitspracherecht sein, sofern dieses vertraglich vereinbart wird. Junge Gründer haben meistens ihre eigene Vision und obwohl sie bereit sind, Hilfe anzunehmen, wollen sie sich nicht unbedingt in diese Vision hineinreden lassen. Wie hoch das Mitspracherecht oder die Beratung seitens eines Business Angels ist, kann aber bereits im Vorfeld verhandelt werden.

    Fazit

    Business Angels sind meistens ehemalige Unternehmer, die jungen Start-ups während der Gründungsphase finanziell und beratend zur Seite stehen wollen. Für ein Investment gibt es aber gewisse Voraussetzungen, die sich vor allem auf Innovationen beziehen, die vielversprechend für den entsprechenden Markt sind. Business Angels bleiben nur selten langfristig im Unternehmen und sind in der Regel auf einen lukrativen Exit aus, der nach der Wachstumsphase vollzogen wird.

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